MILK-NEWS

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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,

Das Jahr neigt sich dem Ende zu.

Wir wollen dies zum Anlass nehmen, auf unseren Weg 2018 zurück zu schauen.

Das Jahr hatte für uns Milcherzeuger einige Herausforderungen, da es am Milchmarkt es nach wie vor keine effizienten Instrumente gibt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern – Milchproduzenten aus 15 europäischen Ländern – haben wir vieles in Angriff genommen, so manches Ziel erreicht und noch viel vor uns.

In der Weihnachtszeit richtet sich mein Dank an all jene, die uns tatkräftig auf unserem Weg unterstützt haben.

Danke an all unsere Kollegen innerhalb des EMB, die unsere Fortschritte ermöglichen, stets neue Impulse für die Weiterentwicklung setzen und uns nach vorne bringen.

Danke an all jene Politiker, die nicht nur ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben, sondern konkrete Schritte zur gesetzlichen Umsetzung voranbringen.

Danke an alle Mitstreiter, die mit uns gemeinsam am Strang ziehen und sich für einen fairen Milchsektor stark machen.

Und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an die Bürger und Konsumenten, die unsere Arbeit für einen fairen Milchpreis und ein gerechtes Einkommen wertschätzen, damit wir unsere Höfe an unsere Kinder weitergeben können!

Im Namen des European Milk Board wünsche ich Euch und Euren Familien eine erholsame und ruhige Weihnachtszeit. Mögen die kommenden Tage etwas leiser sein, damit wir uns auf das Wesentliche besinnen und Kraft für die Ziele im nächsten Jahr tanken.

 

Schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr!

Erwin Schöpges, Präsident des European Milk Board

 

Das war das Jahr 2018 – Finden Sie hier eine Rückschau auf einige wichtige Ereignisse des European Milk Board.

„Wir fordern eine verantwortungsvolle Milchpolitik"

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© EMB

Brüssel, 13. Dezember 2018

"4000 km und 6 Tage im Bus hin und zurück: „Liebe Regierungschefs, es muss endlich Fairness in der Gemeinsamen Agrarpolitik geben!“

 

Der Verband der litauischen Milcherzeuger LPGA forderte bei  seiner Kundgebung im Brüsseler Europaviertel eine Angleichung der Direktzahlungen innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Gleichbehandlung und eine faire GAP waren das Motto der Allianz der baltischen Landwirte – unterstützt von der Dachorganisation des European Milch Board (EMB). Die Aktion richtete sich an die Staats- und Regierungschefs der EU, die beim Gipfeltreffen den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) der EU für 2021-2027 und somit die zukünftigen Agrarmittel erörterten.

Schwarzwald 20. und 21. November 2018

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© EMB

Was passierte da im Schwarzwald?

Da traf der dänische Bauer mit dem deutschen, litauischen, französischen, italienischen, lettischen, belgischen, irischen (puh, ganz schön viele Nationen, aber weiter geht's…), luxemburgischen, norwegischen, niederländischen und Schweizer Kollegen zusammen.

 

Denn der Milchmarkt muss reformiert werden! Es gab also viel bei der EMB-Mitgliederversammlung miteinander zu besprechen...

Ende Oktober – Afrika

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© Adrien Lefèvre

Der EMB-Präsident Erwin Schöpges (Belgien, Fairebel) und sein Kollege Adrien Lefèvre (Frankreich, FaireFrance) besuchten Burkina Faso, um mehr über die Situation in diesem  westafrikanischen Land erfahren.

 

 

Kostenstudie für Milch zeigte: Herstellungskosten und Erzeugerpreise kommen nicht zusammen

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Brüssel, 10.10.2018

Übersicht mit aktuellen Zahlen zu Frankreich, Deutschland, Dänemark, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden veröffentlicht

 

 

Die Ergebnisse der aktuellen Berechnung der Milchproduktionskosten in sechs europäischen Ländern zeigen die wirtschaftlichen Fakten, die für die Milcherzeuger bitteres Tagesgeschäft sind, schwarz auf weiß: Milcherzeugungskosten und Milchauszahlungspreise bewegen sich auseinander! Auch in den sogenannten „guten Jahren“ – zwischen den Milchkrisen – liegen die Preise permanent unter den Produktionskosten.

Laut der aktuellen Studie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) – Was kostet die Erzeugung von Milch? – lagen die Milcherzeugungskosten im 5-Jahres Schnitt in sechs europäischen Mitgliedsstaaten zwischen 41 und 46 Cent pro Kilogramm Milch. Die Preise betrugen im gleichen Zeitraum durchschnittlich allerdings nur ca. 32 bis höchstens 35 Cent pro Kilogramm Milch. „Die europäischen Milcherzeuger haben jeden Monat ein dickes Minus auf dem Konto“, bringt es die Studienautorin, Dr. Karin Jürgens, auf den Punkt. „Wird dieses Dilemma nicht gelöst, wird es für die Milchbetriebe – sowohl große als auch kleine – immer schwieriger, die Milchproduktion in Europa aufrecht zu erhalten“.

Die Produktionskosten inklusive Entlohnung und durchschnittlichen Nettoinvestitionen liegen im Jahr 2017 in allen sechs Ländern deutlich über den Milchpreisen und belaufen sich auf zwischen 43,39 ct/kg (Deutschland) und 48,89 ct/kg (Luxemburg). Und selbst ohne Beachtung der notwendigen Nettoinvestitionen ist die Kostenunterdeckung im 5-Jahres-Durchschnitt beträchtlich und beträgt zwischen 14 % (Dänemark) und 27% (Belgien und Frankreich).

Sehen Sie hier unsere Kostenstudie (EN)

Demonstration 28.09.2018 in Luxemburg

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@ LDB

Die EMB-Mitgliederorganisation LDB organisierte eine Traktor-Demonstration in der Stadt Luxemburg. Dort wurden die Produktionskosten der Milch vorgestellt und wichtige Forderungen an den Landwirtschaftsminister weitergeleitet.

 

 

"Non, je ne regrette rien..."

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© André Lefranc

September 2018

Die französische Milchproduzentin Marilo Hurel erinnert sich an den Milchstreik vor neun Jahren.

 

 

"Non, je ne regrette rien..."

("Nein, ich bereue nichts…“)

Das ist genau das Gefühl, das ich mit meiner Beteiligung am Milchstreik verbinde.

Stolz, dass ich dabei war.

Ich bin froh, nicht bedauern zu müssen, etwas unversucht gelassen zu haben. Ich bin mir voll bewusst, dass es unser bestes Druckmittel war (im Gegensatz zum Abfackeln einiger Reifen vor den Präfekturen!). Aber so desillusioniert von meinem eigenen Berufsstand... Wenn man weiß, dass ein dreitägiger Generalstreik die Molkereien in die Knie gezwungen hätte.

Vor zwei Jahren habe ich die schwerste Entscheidung meines Lebens getroffen: aus der Milcherzeugung auszusteigen. Ich kann es nicht verwinden, dass meine Tiere weg sind. Monate vergingen, bevor ich durch meinen leeren, stillen Stall gehen konnte. Leer fühle auch ich mich, obwohl ich denke, dass die Entscheidung richtig war.

Diese 14 Tage Milchstreik waren gleichzeitig sehr hart und sehr stark. Es war hart, die Milch meiner Kühe und Früchte meiner Arbeit in den Rinnstein zu gießen, Nahrung wegzuwerfen. Aber stark dank des Enthusiasmus, der Solidarität und der Offenheit, die ich endlich mit den anderen Streikenden zusammen erleben durfte. Wie Edith Piaf singt: „Nein, ich bereue nichts und rein gar nichts.“

Bundeskanzlerin Merkel besucht Milchbäuerin

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© BDM

Juli 2018

Angela Merkel hörte zu, aber wird sie auch das notwenige Instrument zur Krisenvorbeugung unterstützen? Die deutsche Kanzlerin besuchte im Juli 2018 den Hof des BDM-Mitglieds Ursula Trede.

Studie zeigt Erfolge des EU-Mengenreduktionsprogramms, das vor 2 Jahren angekündigt wurde

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© pixabay

Brüssel, 19.07.2018

Vor 2 Jahren – am 18. Juli 2016 – hat Agrarkommissar Phil Hogan das EU-Mengenreduktionsprogramm für den Milchmarkt angekündigt. Die Maßnahme war ein großer Erfolg und hat gezeigt, dass bereits geringe Reduktionsmengen einen großen Effekt auf die Erzeugerpreise haben.

 

Eine Studie von A. Fink-Keßler und A. Trouvé hat das EU-Mengenreduktionsprogramm untersucht. Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
 

  • Freiwilliger Lieferverzicht war großer Erfolg: mit geringer Reduzierung der Liefermenge wurde großer Preis-Effekt erzielt;
  • Unmittelbare Auswirkung auf die Milchpreise: Preisveränderung von 25,68 Ct/kg (07/2016) auf 34,16 Ct/kg (07/17);
  • 48.200 Milcherzeuger aus 27 EU-Mitgliedsstaaten haben teilgenommen (ca. 3% aller europäischen Milchviehbetriebe);
  • Reduziertes Volumen: 833.551 t (ca. 2% der Milchmenge der Vorjahresperiode);
  • Die 4 größten Milchproduzentenländer waren die stärksten Nutzer des Programms: Deutschland (232.300 t), Frankreich (152.732 t) und Vereinigtes Königreich (90.814 t). Zusammen sind diese drei Länder für 57% der Reduktion verantwortlich. Die Niederlande haben 56.117 t reduziert;
  • Irland hatte die höchste prozentuelle Beteiligung hinsichtlich der teilnehmenden Betriebe (21%) und Reduktionsmenge (4%).

 
Hintergrund: Das EU-Milchmengenreduktionsprogramm lief von Oktober 2016 bis Januar 2017. Die Bauern bekamen die Möglichkeit, die Produktionsmenge gegen Entschädigung freiwillig zu reduzieren (14 Cent pro kg reduzierter Milch im Vergleich zum 3-Monatszeitraum des Vorjahres). 
 
Das Programm hat einen Wendepunkt in Europas Milchpolitik markiert. Die EU-Kommission hat den Milchbauern mit dem Lieferverzicht endlich ein effizientes Instrument in die Hände gegeben. Wichtig ist nun, dass in der neuen GAP ein Kriseninstrument gesetzlich fest verankert wird, um die Produktionsmengen in Krisenzeiten anpassen zu können, so wie im Marktverantwortungsprogramm des EMB vorgesehen ist.

Studie zum EU-Mengenreduktionsprogramm 2016/17 (EN)

Sehen Sie hier ein Video zur Studie

Fair – Fairer – Faironika

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@ EMB

Lille, 14.6.2018

Europäische Faire Milch Konferenz in Lille ehrte verantwortungsvolles Engagement im Agrarsektor.

And the Golden Faironika goes to....

 

Bei der Preisverleihung im Rahmen der Fairen Milch Konferenz in Lille gingen die sieben sympathischen goldenen Kühe an engagierte Bürger und Institutionen, die sich um eine nachhaltige Milcherzeugung verdient gemacht haben. Für seine verantwortungsvolle Arbeit im Bereich Milch erhielt beispielsweise der Ausschuss der Regionen der EU eine der begehrten Auszeichnungen. Daneben wurde auch Journalisten, Vertretern von Verarbeitung und Vertrieb und nicht zuletzt Landwirten dafür gedankt, dass sie mit Herz und Seele ihrem Beruf nachgehen und dabei stets den Fokus auf Fairness haben.

Die Konferenz hat klar gemacht, dass die aktiven Mitglieder der Fairen Milch das Herzstück des europäischen Projekts sind. Überrascht mit einer Goldenen Faironika 2018 wurde daher Jean-Luc Pruvot, der nicht nur Präsident der Fairefrance, sondern auch engagierter Milcherzeuger ist. Er hat mit viel Herzblut und Leidenschaft die faire Milch in Frankreich nach vorne gebracht. Auch der Belgier Alain Minet, den die Konsumenten von unzähligen Verkostungen in Supermärkten und Messen kennen, hat sich in den vergangenen Jahren unermüdlich für die Faire Milch stark gemacht und wurde für diesen wertvollen Einsatz ebenfalls mit einer Goldene Faironika geehrt.

April 2018: Wahlen im EMB

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© EMB

Erwin Schöpges wurde im April dieses Jahres als neuer EMB-Präsident gewählt, während Sieta van Keimpema weiterhin Vizepräsidentin bleibt und zusammen mit Kjartan Poulsen, Roberto Cavaliere und Boris Gondouin zum bewährten Team des EMB-Vorstands gehört. Neu hinzugekommen sind Pat McCormack (ICMSA, Irland) und Johannes Pflaller (BDM, Deutschland). Romuald Schaber und John Comer hatten sich nach langjährigen Engagement aus dem Vorstand verabschiedet.

Lokaltermin EU-Milchpulverlager Was kann die EU-Intervention realistisch leisten und was nicht?

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Herstal, 24.01.2018

Um sich ein Bild von den vielen tausend Tonnen Interventionsmilchpulver machen zu können, besichtigten EU-Politiker und der Vorstand des European Milk Board im Januar 2018 das belgische Milchpulverlager Vincent Logistics in Herstal. Hier stapelten sich 12.600 Tonnen Milchpulversäcke und warten auf ihre Weiterverwendung.

Wie das EMB verdeutlichte, handelt es sich bei der Intervention um kein vollwertiges Kriseninstrument. Es kann einen chronisch instabilen Markt nicht im Gleichgewicht halten. Die übervollen Lagerbestände zeigen klar auf, dass die Intervention nicht als permanentes Kriseninstrument tauge.

Der Verband fordert ein in der GAP installiertes Kriseninstrument, das chronischen Marktinstabilitäten entgegenwirken kann. Ein Instrument, das den Markt beobachtet und bei Krisengefahr auf die aktuelle Produktionslage reagiert, in dem es u.a. einen freiwilligen Lieferverzicht schaltet und die Produktionsmenge während des Zeitraums deckelt.  

Angesichts der 12.600 Tonnen Magermilchpulver in diesem wallonischen Lager wurde den anwesenden Milcherzeugern und EU-Politikern die Unzulänglichkeit des aktuellen Rahmens der gemeinsamen Agrarpolitik mehr als deutlich. 

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