MILK-NEWS

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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

es scheint, als ob dem Sturz der Milchpreise in der EU nach unten keine Grenzen gesetzt sind. So werden aus vielen Ländern bereits Preise unter 25 Cent/Liter gemeldet. Die Frage, ob der Milcherzeuger da überhaupt noch überleben kann, ist sehr berechtigt. Wenn man sich vor Augen führt, dass die Produktion von einem Liter Milch weit mehr als 40 Cent kostet, wird auch klar, dass diese Frage nur mit einem Nein beantwortet werden kann. Und so treibt die katastrophale Preislage die Produzenten in ganz Europa zu starken Protesten auf die Straße. Die Politik reagiert zunächst mit der Anberaumung einer außerordentlichen Sitzung des EU-Agrarrats am 7. September in Brüssel. Zu diesem Termin werden auch die Erzeuger des EMB mit einer großen Aktion vor Ort sein!

Fakt ist: Durch das Aufheben der Mengenbegrenzung entstand eine Überproduktion, die den Preis ramponiert. Das Versprechen, man würde mit einer brillanten neuen Exportstrategie die überschüssige Milch mal eben locker-flockig auf den Weltmarkt schwemmen, ging nicht auf. Das lasche EU-Sicherheitsnetz würde wahrscheinlich auch schon unter dem Gewicht einer Spatzenfeder zusammenbrechen. Fakt ist außerdem, dass der starke Preisverfall in der Schweiz, wo die Milchquoten bereits 2009 abgeschafft wurden, schon in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt hatte, wo auch für die EU die Reise hingehen würde.

Nun könnte man lamentieren, dass Politik, Industrie und viele Bauernvertreter diese Entwicklung auch schon lange vor dem 1. April 2015 – dem Tag des EU-Quotenendes – hätten vorhersehen müssen. Stimmt, so könnte man argumentieren und würde damit richtig liegen. Oder aber man lässt das Lamentieren und ruft stattdessen alle Akteure im Milchsektor dazu auf, aus den Fehlern zu lernen und sich auf eine umgehende und langfristige Lösung zu einigen. Eine Lösung, die den Sektor aus der Krise führt. Das EMB möchte sich auf diese zweite Möglichkeit konzentrieren und konstruktiv nach vorne blicken. Denn wir denken, dass jedem allmählich klar geworden sein müsste, dass wir in Europa ein wirksames Krisenprogramm brauchen. Der Vorschlag des Marktverantwortungs-programmes (MVP) liegt auf dem Tisch. Wir – die Bauern, die Politik und die Industrie – sollten es gemeinsam ernsthaft diskutieren! Keine Angst, es beißt nicht!

Lesen Sie in unserem August-Newsletter gleich mehr zu der EMB-Aktion am 7. September in Brüssel und zu den Protesten der Milcherzeuger in ganz Europa. Außerdem finden Sie Informationen zu den Gefahren des Handelsabkommens zwischen der EU und Kanada (CETA) bzw. den USA (TTIP).

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Silvia Däberitz, EMB-Geschäftsführerin

Aufruf - Große EMB Aktion am 7. September

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Große EMB-Aktion am Vormittag des 7. September anlässlich des Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel

In Europa läuft die Milch über - Milchpreise treiben uns Bauern in den Ruin!

 

 

 

Liebe Kollegen,

Die Lage hat sich bei uns allen dramatisch zugespitzt. Die Milchpreise sind im Keller, den Milchbauern quer durch Europa wird ihre Existenzgrundlage brutal entzogen.

Die Politik ruiniert die Milchbauern
Dass auf dem Milchmarkt alles total schiefläuft und es flächendeckend brennt, haben nun auch die Politiker begriffen. Die Agrarminister der 28 EU-Mitgliedsstaaten haben für den 7. September eine außerordentliche Ratssitzung in Brüssel einberufen, um Lösungen für den Milchsektor zu diskutieren.
Damit es aber nicht wieder nur beim Diskutieren bleibt und die Agrarminister nun endlich auch die dringend notwendigen Lösungen für den Milchmarkt beschließen, müssen sich die europäischen Milcherzeuger in Brüssel Gehör verschaffen.

Unsere Forderungen:

  • Kostendeckende Milchpreise und unser Kriseninstrument, das Marktverantwortungsprogramm (MVP), jetzt!
  • Mit dem Geld aus der Superabgabe muss sofort ein freiwilliger Lieferverzicht finanziert werden, damit die Menge runtergeht!


Eine große Kundgebung ist vor dem Gebäude geplant, in dem die Agrarminister tagen. Milchbauern aus ganz Europa und zahlreiche Traktoren sollen den Ministern nachhaltig die miserablen Resultate ihrer Milchpolitik vor Augen führen.

Nun ist die Politik am Zug! Je mehr Milchbauern am Vormittag des 7. September in Brüssel sind, desto deutlicher wird, dass die europäischen Milcherzeuger zusammenstehen und dass die Politik handeln muss.

Wir brauchen euch am 7. September in Brüssel! Steht gemeinsam mit euren Kollegen aus den anderen Ländern auf und fordert ein Ende dieser zerstörerischen Milchpolitik!

Details Kundgebung 7. September:

  • Treffpunkt Vormittag: Justus-Lipsius-Gebäude (Rue de la Loi 175, B-1048 Brüssel)
  • Große Kundgebung ab ca. 11:30 Uhr
  • Genauere Informationen folgen in Kürze!

Proteste in ganz Europa zeigen desolate Lage der Milcherzeuger

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Anbei finden Sie unsere Pressemitteilung:

(Brüssel, 30.07.2015) In ganz Europa flammen Proteste der Milcherzeuger auf. Ob in Frankreich, Spanien, Belgien, Portugal oder Deutschland – überall zwingen extrem niedrige Milchpreise von zum Teil um die 25 Cent pro Liter die Produzenten auf die Straße.

 

Ausgelöst wurde die unhaltbare Situation durch eine Milchpolitik, die auf Exportorientierung und Überproduktion setzt. Sieta van Keimpema, die Vizepräsidentin des European Milk Board (EMB), dazu: „Das aktuelle System, die aktuelle Politik sind gescheitert und zieht dabei die europäischen Milchproduzenten mit in den Abgrund.“

Wer dieser verfehlten Politik der ungezügelten Mengenausweitung nur unausgegorene Konzepte entgegensetzt. wird die Misere jedoch nicht beheben können und nur kurzzeitig die Öffentlichkeit und die Erzeuger mit einer Scheinlösung täuschen. Zu diesen halbseidenen Vorschlägen zählen ein Anheben des Interventionspreises ohne eine gleichzeitige Mengenreduktion sowie fragwürdige Preisabsprachen und realitätsferne Exportstrategien.

 

Was ist das Problem?

Warum kann kein kostendeckender Preis am Markt erreicht werden, damit die Milcherzeuger überleben und auch noch in eine zukünftige Produktion investieren können? Die produzierte Menge am Markt übersteigt die Nachfrage. Und zu viel Menge drückt die Preise ins Bodenlose. „Das gilt für alle EU-Länder“, so Sieta van Keimpema. „Einzelnen Ländern bzw. ihren Erzeugern die Schuld zuzuschieben, ist dabei falsch. Denn alle kämpfen mit dem gleichen Problem“. Wer diese Beschuldigungsstrategie fährt, lenke nur vom eigentlichen Problem ab und zeige, wie wenig ihm wirklich an einer ernsthaften Lösung liegt.

 

Was ist die Lösung?

Wenn zu viel Menge den Preis kaputt macht, dann muss auch am EU-Produktionsvolumen angesetzt werden, um der europaweiten Existenzbedrohung der Milcherzeuger etwas entgegenzusetzen. Eine Reduktion der Menge in Krisenzeiten nimmt den Druck vom Markt und erlaubt höhere Preise.

Da Erzeuger nicht individuell ihre Produktion senken würden, muss dies solidarisch über ein Kriseninstrument wie das Marktverantwortungsprogramm (MVP) geschehen. Denn dann ist sichergestellt, dass die Reduktion fair auf die Erzeuger verteilt wird. Letztlich profitiert dann jeder Produzent von den damit erreichten angemessenen Preisen.

 

Was bringt nichts und lenkt nur vom eigentlichen Problem ab?

Den Preis künstlich zu stützen, würde nur die Produktion ankurbeln und die Lage verschlimmern. Daher sind Vorschläge wie die Anhebung des Interventionspreises ohne eine gleichzeitige Mengenreduktion, kontraproduktiv. Auch lediglich auf Exporte zu setzen, um die Überproduktion auf andere Märkte zu schwemmen, bringt nichts. Denn auch dort existiert bereits viel Milch und der damit verbundene internationale Preiskampf senkt die Preise für alle. Zusätzliche Überproduktion aus der EU verstärkt die Preisspirale nach unten noch zusätzlich. „Wenn sich das Problem nicht abschieben lässt, bleibt nur eines: Die EU muss ihre Hausaufgaben machen und das aktuelle System reformieren, so dass die Misere langfristig behoben wird“, fasst Sieta van Keimpema die Forderungen des EMB zusammen.

Im Übrigen stellen auch solche einmaligen Aktionen wie aktuell in Frankreich, bei der eine Preiserhöhung von unter 30 Cent auf 34 Cent je Liter Milch am Markt vorbei vereinbart wurden, nur scheinbare Lösungen dar.

Nur wenn EU-Kommission, Rat und Parlament einen Krisenmechanismus installieren, bei dem die Menge im Fokus steht, kann eine Marktlage entstehen, die es erlaubt, den Produzenten faire Preise zu zahlen. Die für den 7. September einberufene Sondersitzung des EU-Agrarrates zur Milchpreiskrise muss hier schon wichtige Signale geben und langfristige Lösungen auf den Weg bringen.

Mehr zu unserem Kriseninstrument  – Marktverantwortungsprogramm (MVP)

Silvia Däberitz, EMB

Milchproteste in Europa – Rückblick der Aktionen in den Ländern

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Die desolate Lage auf dem Milchmarkt treibt Europas Milcherzeuger auf die Straße. Sie finden hier eine Zusammenstellung wichtiger Aktionen der letzten Wochen.

 

Berichte vom 7. August

Frankreich: Laut agra-europe vom 6.08. drängt der französische Landwirtschaftsminister Le Foll im Vorfeld des Sonderagrarrats am 7. September auf konkrete Beschlüsse zur Abmilderung der aktuellen Krisenlage. Frankreich arbeitet derzeit an Vorschlägen zur Stützung der Märkte und will bis zum 7. September eine Mehrheit für seine Vorschläge gewinnen. Le Foll hatte zuvor für Irritationen gesorgt, weil er für eine Preisstützung französischer Milchprodukte zulasten von Importen eingetreten war.

 

Spanien: Am 5. August fand in Santiago de Compostela (Galizien, Nordspanien) ein Treffen zwischen Milcherzeugern, dem Landwirtschaftsministerium und regionalen Politikern statt. Für die Milchbauern war das Treffen nicht zufriedenstellend. Am 6. August fand in Chantada (Galizien) die zweite große Demonstration mit rund 500 Traktoren und ca. 2000 Milcherzeugern statt. Die Milchbauern in Galizien fordern mindestens 30 cent pro Liter Milch. Zur Zeit erhalten sie durchschnittlich zwischen 26-27 Cent, bei einigen liegt der Milchpreis sogar unter 20 Cent.

 

Deutschland: Das MEG Milch Board hat in einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Schmidt vom 6. August  die einseitige Exportorientierung des deutschen Ministers scharf kritisiert. Schmidt hatte in seinem Interview mit der „Welt“ neue Exportmärkte im nahen Osten (Iran) und in China als Option für die steigende Milchproduktion genannt. 

Interview Agrarminister Schmidt in der WELT vom 02.08.2015

 

Belgien: Pressemitteilung der MIG zur aktuellen Situation in Belgien und den Maßnahmen am Milchsektor (auf Französisch oder Niederländisch).

Aktionen: Große Aktion des EMB in Brüssel (7. September) und Große Demonstration der Allianz D19-20 in Brüssel (6. September).

 

Großbritannien: Im Vereinigten Königreich gehen die Proteste der Milcherzeuger vor Verteilerzentren und in den Supermärkten weiter, nachdem die drei größten Molkereien – Arla, First Milk und Dairy Crest letztes Wochenende Milchkürzungen angekündigt hatten. Die Milchbauern rufen die Konsumenten auf, Supermärkte mit ungerechter Preispolitik zu boykottieren.

 

Litauen: Die schwierige Situation für die litauischen Milcherzeuger hält an. Die Preise liegen durchschnittlich bei 18-20 Cent, zum Teil werden lächerliche 10 Cent für sogenannte „Überschussmilch“ ausbezahlt. Der litauische Milcherzeugerverband LPGA verlangt Regulierungsinstrumente für den Milchmarkt und fordert die litauische Regierung zudem auf, faire Handelspraktiken im Milchsektor und gerechte Preise für die Erzeuger zu garantieren.

 

Berichte vom 5. August

EMB: Am 4. August fand eine außerordentliche Sitzung des EMB mit Vertretern aus Belgien (MIG und FMB), Deutschland (AbL und BDM), Frankreich (OPL), Irland (ICSMA), Litauen (LOSP), Luxemburg (LDB), Niederlande (DDB und NMV) und der Schweiz (Big-M) statt.Es wurde klar, dass die Situation in ganz Europa unhaltbar ist. Es wurde beschlossen, am 7.9. anlässlich der außerordentlichen Sitzung der Agrarminister vormittags eine Aktion in Brüssel zu machen. Dafür ist es wichtig, dass sich viele Länder beteiligen. Details folgen.

 

Deutschland: In Deutschland finden spontane Aktionen statt. Die Erzeugerorganisation AbL informiert beispielsweise zu einer Aktion in Ostfriesland: "gestern Abend haben in Ostfriesland 150 Milchbauern mit 78 Schleppern eine spontane Aktion vor dem ALDI-Zentrallager in Hesel gemacht. Nach Teilnehmer-Angaben waren auch viele Jungbauern mit dabei und auch viele, die bisher auf ähnlichen Aktionen oder Versammlungen noch nicht gesehen wurden. Die Idee für eine Aktion kam spontan von ein paar Leuten vor Ort vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) und dem AbL-Landesvorsitzenden Ottmar Ilchmann. Über die "sozialen Medien" ist die Idee dann sehr schnell verbreitet worden - so wurde die Aktion ein Selbstläufer."

Bilder der Aktion

 

Großbritannien: In Großbritannien sollen die Proteste in den nächsten Tagen weitergehen. Wie die Organisation Farmers For Action mitteilt, ist man entschlossen die Öffentlichkeit weiter mittels starker Aktionen über die Probleme zu informieren. Die britische Milchindustrie sei nun am Zug. Außerdem müsse der britische Premierminister endlich verstehen, wer eigentlich das Land wirklich regiert und wer die Kontrolle über die britische Nahrungsproduktion hat. So wie es aussieht, seien das nicht die Politiker oder Erzeuger, sondern der Einzelhandel.  Man setzt in GB unter anderem auch auf positive Aktionen wie die sogenannten Trolley Challenges, bei denen Einkaufswagen mit Milchpackungen gefüllt werden. Zum Teil wird diese Milch von den Erzeugern auch gekauft und dann an Obdachlosenheime etc. übergeben. 

 

Schweiz: In der Schweiz werden die Proteste in der EU aufmerksam verfolgt. Dabei sehen Erzeuger der Organisation Big-M auch die Rolle der Schweiz kritisch. Schweizer Vertreter hätten die Schweizer Quotenabschaffung 2009 gegenüber der EU immer positiv dargestellt. Tatsächlich hatte aber dieses Quotenende sehr negative Konsequenzen für die Schweiz. Somit hätte man die EU getäuscht und wäre mit Schuld an „der Sauerei“, die in der EU nun stattfindet. Hier ein sehr interessanter Artikel aus dem Blick.

 

Frankreich: Landwirte der französischen Organisation Coordination Rurale haben am 4. August in der Stadt Metz mit Traktoren auf ihre schwierige Situation aufmerksam gemacht. Vor der dem Finanzamt verlangten sie als Soforthilfe die Streichung der Bodensteuer (Steuer auf unbebaute Grundstücke).

Mehr Infos unter (auf Französisch): Le Républicain Lorrain und TV 19/20 de France 3 Lorraine vom 4. August (3:20)

 

Berichte vom 1. August

Belgien: Am Freitag, den 31. Juli kam es zu weiteren Blockaden in Belgien. So vor Supermärkten der Kette Carrefour in Waterloo und Brügge. Auf die Proteste wurde am gleichen Tag von Agrarorganisationen, der Industrie und dem Handel reagiert. Deren Vertreter trafen sich und einigten sich, gemeinsam nach Maßnahmen zu suchen, die den Sektor aus der Krise bringen können. Im Gegenzug sollen die Proteste zunächst ausgesetzt werden. Hier ein Bild des Originaldokuments mit den Vereinbarungen (in Französisch).

Am 30. Juli hatten bei einem großen Aktionstag Erzeuger in Flandern und der Wallonie starke Proteste durchgeführt. Es kam zu Autobahnblockaden mit ca. 300 Traktoren und zu einer Molkereiblockade in Goé (Wallonien) sowie zu Protesten vor Supermärkten. So vor Aldi in Erpe-Mere (Flandern).  Während der Proteste sprachen die Erzeuger mit dem föderalen Agrarminister Willy Borsus. 

6 Agrarorganisationen, darunter die EMB-Organisation MIG und der Boerenbond, haben am Donnerstag eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht. Sie erklären darin, in Zukunft gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Das Ziel sei ein kostendeckender Milchpreis inklusive der Arbeitsvergütung. Sie wollen an einer gemeinsamen Strategie mit Blick auf den 7. September (außerordentliche Agrarratssitzung in Brüssel) arbeiten. Die Erklärung der Organisationen sehen Sie hier auf Französisch und auf Flämisch.

 

Frankreich: Die französischen Organisationen APLI und OPL haben gemeinsam mit deutschen Erzeugern der Verbände BDM und AbL eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie ihre gegenseitige Solidarität betonen. Laut der Stellungnahme unterstützen sie Aktionen, die auf die Misere im Milchsektor hinweisen, distanzieren sich aber von Äußerungen, in denen Erzeugern anderer Länder die Schuld zugeschoben wird. Damit reagieren die französischen und deutschen Erzeuger auf die Aktionen in den deutsch-französischen Grenzregionen, bei denen deutschen Bauern Preisdumping vorgeworfen wurde. Die Stellungnahme in Deutsch und Französisch

Die Proteste in Frankreich gehen weiter. So haben beispielsweise Anfang der Woche 200 Erzeuger nach Aufruf der Organisation Coordination Rural in der Bretagne Blockaden bei der Molkereien Sodiaal  durchgeführt. Dabei erklären die Protestierenden, dass ein angemessener Preis wichtig ist und nicht Subventionen. Der Preis müsse die Produktionskosten decken. Dazu müsse auf EU Level die Überproduktion mit einem Mengenmanagement gedeckelt werden.

Der Präsident des französischen Bauernverbandes FNSEA-Fédération Nationale des Syndicats d'Exploitants Agricoles, Xavier Beulin, veröffentlichte am 28. Juli einen Brief an die französischen Landwirte. In diesem Brief beschreibt er in großen Worten den gemeinsamen Kampfgeist und stellt seine Organisation als verantwortungsbewusst dar.  Die Kritik an ihm wertet er als extremistisch und demagogisch ab.  Doch der Brief überzeugt nicht. Es hilft Beulin auch nicht viel, dass er Verarbeiter und Handel dazu aufruft, die Erzeuger nun nicht weiter auszunutzen.

Dementsprechend zeigten auch Reaktionen auf Beulins Brief wenig Begeisterung. Die französische Organisation Coordination Rurale (in der auch der EMB-Verband OPL Mitglied ist) hat nun ihrerseits einen deutlichen Brief an Beulin adressiert: Hier ein übersetzter Auszug aus dem Brief des Bauern und Präsidenten der Coordination Rurale, Bernard Lannes.

 

Deutschland: Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) plant eine bundesweite Aktionswoche, die am 1. September in einer Großkundgebung in München münden wird.  In Abstimmung mit den Landesteams wird aktuell eine bundesweite Staffelfahrt geplant, die durch die verschiedenen Bundesländer mit viel „Begleitmusik“ laufen wird. Details zu der Aktion auf der Internetseite des BDM.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert Bundesminister Christian Schmidt und die Landwirtschaftsminister der Bundesländer in einer Pressemitteilung auf, sich umgehend auf EU-Ebene für eine kurzfristige und abgestimmte Drosselung der Milcherzeugung einzusetzen. Sie fordern den Einsatz eines Kriseninstrumentes.

In Mecklenburg-Vorpommern besuchten BDM-Mitgliedsbetriebe zusammen mit weiteren Milchviehhaltern spontan ein Molkereiunternehmen, in Schleswig-Holstein wurde Ministerpräsident Albig (SPD) bei seiner Sommertour aufgesucht. Bei beiden Aktionen wurde sehr deutlich gemacht, dass am Milchmarkt endlich gehandelt werden muss. Albig sicherte zu, sich im Bundesrat für den Ausbau des Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt einzusetzen. Mehr dazu lesen Sie auf der Internetseite des BDM.

 

Großbritannien: Ein Traktorenkonvoi hat am 24.7. in der Region West Midlands (Zentralengland) eine Schnellstraße blockiert. Hintergrund sind die auch in der UK stark fallenden Milchpreise.Ca. 200 nordirische Erzeuger protestierten mit einem Traktor-Konvoi vor Parlamentsgebäuden und forderten Politiker - darunter Premierminister Cameron - dazu auf, in der schlimmsten Krise der nordirischen Geschichte endlich tätig zu werden. 

Britische Milcherzeuger brachten in den vergangenen Tagen Kühe an den Strand, um dort mit den Konsumenten über die schlechten Milchpreise zu sprechen. Bilder zu der Aktion auf der Facebookseite der Erzeuger.

 

EU-Kommission: Beihilfen für private Lagerhaltung (Butter & Milchpulver) werden verlängert bis Ende Februar 2016. Bisher  sollten sie am 30.9. auslaufen. Auch der Zeitraum der öffentlichen Intervention wird bis Ende Februar 2016 verlängert.

 

Berichte vom 29. Juli

Frankreich: Nach anhaltenden  Protesten mit u.a. Molkereiblockaden durch Bauern der FNSEA  wurde am vergangenen Freitag mit der Milchwirtschaft vereinbart, im Schnitt einen Preis von 34 Cent/ Liter segmentübergreifend für 2015 zu zahlen. Aktuell liegen die Preise unter 30 Cent/ Liter. Einige Protestaktionen waren gegen Nachbarländer gerichtet. So wurden deutsche LKWs  bei Aktionen an der Grenze observiert und deutschen Bauern wurde vorgeworfen, Preisdumping zu betreiben. – Die französischen Mitgliedsverbände des EMB, APLI und OPL, distanzieren sich von solchen Aktionen, bei denen die Schuld den Erzeugern anderer Länder zugewiesen wird. Sie setzen auf gemeinsame, solidarische Aktionen aller Milcherzeuger in Europa, um gemeinsam eine Lösung auf dieses europäische Problem zu finden. Die Probleme sind überall die gleichen: durch das europaweite Überangebot an Milch erhalten die Bauern keinen fairen Preis für ihre Arbeit. Dies betrifft alle Erzeuger gleichermaßen.

Zudem hatte der BDM auch noch eine Pressemitteilung zu dem Thema veröffentlicht.

 

Belgien: Zur Eröffnung der Agrarmesse in Libramont haben bei einer Aktion am Freitag  Erzeuger des EMB-Mitgliedsverbandes MIG lautstark protestiert, um sich bei der Politik Gehör zu verschaffen. Anschließend fanden Gespräche mit dem wallonischen Ministerpräsidenten und den Landwirtschaftsministern der Wallonie und des Föderalstaates statt. Auch der Premierminister war anwesend. Agrarkommissar Hogan hatte seinen Messebesuch kurzfristig abgesagt, so dass es hier zu keinem Aufeinandertreffen kam. Die MIG kündigte weitere Aktionen an. In einer Presseerklärung vom 27.7. fordert die MIG zudem die Anhebung des Milchpreises auf ein Niveau wie es aktuell in Frankreich vereinbart wurde, um zumindest die nackten Produktionskosten decken zu können. Für viele belgische Erzeuger liegt der Milchpreis aktuell bei nur noch durchschnittlich 25 Cent/kg.

Videos zur Veranstaltung: Video 1  und Video 2

 

Deutschland: Am 24.7. fand eine Protestaktion der Erzeuger der AbL und des BDM-Teams Niedersachsen vor der Geschäftsstelle des Deutschen Milchkontors, Deutschlands größter Molkerei, statt. Die Erzeuger kritisierten dabei die Ausrichtung auf Exportproduktion, obwohl weltweit Absatzmärkte fehlen und die damit einhergehende Überproduktion der Molkerei. Im Juni erhielten die Erzeuger des DMK lediglich 27 Cent/ Liter. Die Milchmenge müsse umgehend verringert werden, damit sich die Preise erholen können, so die Protestierenden. 

 

Portugal: Auch in Portugal ist die Lage äußerst schwierig und die Erzeuger protestieren, u.a. bei einer Aktion am 15.7. Im letzten Jahr sind die Milchpreise um 25 % gefallen. Wie Vertreter aus Portugal berichten, befände sich der Sektor im schwierigsten Kapitel seiner Geschichte. Zahlreiche Erzeuger erhalten aktuell nur noch einen durchschnittlichen Milchpreis von 23 Cent pro Liter. (Fotos der Proteste)

 

Litauen: Quellen berichten, dass Litauen als erstes Land Interventionen beantragen wird. Litauen habe knapp 200 Tonnen Magermilchpulver zur öffentlichen Intervention angeboten. Weitere 500 Tonnen sollen wöchentlich folgen, bis mindestens Ende nächsten Monats (insgesamt ca. 2 700 Tonnen). Die Preissituation in dem baltischen Staat sei so fatal, dass man auf diese niedrige Unterstützung aus der EU zurückgreifen müsse.

Silvia Däberitz, Regina Reiterer, Astrid Sauvage, EMB

Stellungnahme der französischen und deutschen Milcherzeuger

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Gemeinsam für eine Systemreform im Milchsektor

Seit vielen Jahren kämpfen wir – deutsche und französische Milcherzeuger – gemeinsam für einen stabilen Milchmarkt und für unsere Würde als Milcherzeuger.

 

In diesen Jahren haben wir immer wieder festgestellt, dass wir vor dem gleichen Problem stehen: Ohne passende Rahmenbedingungen wird es für uns Erzeuger – erstes Glied in der Kette – keinen fairen Milchpreis geben. Daher kämpfen wir gemeinsam für die Einführung eines Systems zum Krisenmanagement, das bei heranziehenden Krisen in der Lage ist, frühzeitig und präventiv wieder ein Marktgleichgewicht herzustellen. Wir schätzen jeweils den Mut und die Kraft, die unsere Kollegen im anderen Land aufbringen, so dass sie sich und uns in kleinen, aber wichtige Schritten voranbringen.

Es gab sicherlich schon viele Versuche von außen, die europäischen Bauern gegeneinander aufzubringen und so von dem eigentlichen Problem abzulenken. So auch bei aktuellen Aktionen in der französisch-deutschen Grenzregion. Wir – die französischen EMB-Mitgliedsverbände APLI und OPL sowie die deutschen EMB-Verbände BDM und AbL – begrüßen Aktionen, die auf die Misere hinweisen. Wir distanzieren uns aber dabei von Äußerungen, bei denen die Schuld den Erzeugern anderer Länder zugewiesen wird. Wir setzen auf gemeinsame, solidarische Aktionen aller Milcherzeuger in Europa, um zusammen eine Lösung für dieses europäische Problem zu finden.

Die Solidarität zwischen den deutschen und französischen Erzeugern ist stark. Wir werden weiter gemeinsam kämpfen und uns gegenseitig unterstützen! Wir möchten alle unsere Kollegen in Deutschland, Frankreich und in den anderen Ländern Europas dazu aufrufen, sich aktiv an diesem Kampf zu beteiligen. All jenen, die die Milcherzeuger dabei gegeneinander aufbringen möchten, erteilen wir eine deutliche Absage!

 

APLI – Association des producteurs de lait indépendants, Frankreich

OPL – Organisation des producteurs de lait, Frankreich


BDM – Bundesverband deutscher Milchviehhalter, Deutschland

AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Deutschland 

 

Hier finden Sie die PDF-Version der Stellungnahme.

Die Stellungnahme in Französisch sehen Sie hier.

Transatlantischer Freihandel und Ende der Milchquoten: Europa hat viel zu verlieren!

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Die Milchindustrie scheint über das Ende der Quoten und das künftige Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA zu frohlocken, da es ihnen ermöglichen soll, immer mehr Exportmärkte zu erobern, während die Erzeuger still leiden und aufgeben. Der Agrarökonom Jacques Berthelot und ein Bericht des Europäischen Parlament warnen jedoch vor einer solchen Illusion.

 

 

Die Verarbeiter tun so, als hätten die Europäer bei den Milchprodukten mehr zu gewinnen als die Amerikaner. Aber die Realität, die J. Berthelot in seinem Artikel „L’aveuglement des exportateurs laitiers français et européens sur le TAFTA“ (Irreführung der französischen und europäischen Milcherzeuger zum TTIP) beschreibt, ist eine ganz andere

 

Geplanter Einbruch der amerikanischen Milcherzeugnisse in Europa

Zunächst einmal sind die Zölle der EU auf Milchprodukte dreimal höher als die der USA. So sind es natürlich die amerikanischen Industriellen, die Nutzen aus dem Freihandelsabkommen ziehen werden, und sicher nicht die europäischen Unternehmen.

Dies wird übrigens auch von einer Studie des Europäischen Parlaments von 2014 bestätigt: Dort kann man auf Seite 44 lesen, dass die EU einerseits hoffen darf, ihre Exporte in die USA um 239% von 1 Milliarde auf 2,4 Milliarden Dollar zu steigern, während die USA umgekehrt auf eine Steigerung der Exporte in die EU um 2.090% hofft, d.h. von 260 Millionen auf 5,4 Milliarden! Man muss wohl damit rechnen, dass die amerikanischen Milchprodukte über Europa hereinbrechen werden!

 

Massive Unterstützung der Milchproduktion in den USA

Zweitens ist zu nennen, dass die USA seit Februar 2014 eine sehr gezielte Agrarpolitik betreiben. Die Milcherzeugung hat de facto drei sehr solide Regulierungsinstrumente:

  • Ein monatlicher Mindestpreis („blend price“ = gewichteter Preis), der den Erzeugern über einen Fonds auf Gegenseitigkeit ausgezahlt wird, der von den Verarbeitern im Rahmen jedes der zehn Bundesprogramme zur Organisation der Milchvermarktung (FMMO), die auf dem amerikanischen Hoheitsgebiet umgesetzt werden, bestückt wird
  • Eine nationale Versicherung über einen beliebigen Teil der Marge (0,08 bis 0,16 $/kg, d.h. 70 bis 140 €/t Milch) im Gegenzug für eine Prämie, die an die amerikanische Staatskasse entrichtet wird (0 bis 24 €/t)
  • Ein Programm, dass es dem Bund erlaubt, verarbeitete Milchprodukte aufzukaufen, wenn die mittlere Marge der Milcherzeuger unter 70 €/t fällt, und diese in Form von Lebensmittelhilfen zu verteilen.


Ganz zu schweigen von den Futtermittelversicherungen, dem Entschädigungsprogramm für den Verlust von Vieh durch Epidemien oder Verluste durch Unwetter und ein finanzielles Hilfsprogramm für die Genossenschaften: „Die Genossenschaften arbeiten zusammen.“

 

Ein Europa, das um jeden Preis dereguliert

Die EU hat bei der Reform ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik genau das Gegenteil getan, als sie die Milchquoten zum 1. April 2015 abgeschafft hat, ohne ein Sicherheitsnetz für die Erzeuger zu schaffen. Die Inkonsequenz der EU birgt das Risiko katastrophaler Folgen.

Bei Überproduktion und einem Preisverfall auf dem Weltmarkt können die amerikanischen Milcherzeuger mit Unterstützung ihrer Bundesregierung weiter produzieren, ungeachtet des Preises. In Europa bekommen die Milcherzeuger den Preisverfall und seine schwerwiegenden Folgen mit aller Konsequenz zu spüren: Sie arbeiten mit Verlust, Höfe werden aufgeben, Umstrukturierung der Produktion.

 

Rückkehr zum gesunden Menschenverstand

Die Verarbeiter müssen mit der Fehlinformation der Milcherzeuger aufhören. Das Ende der Quoten und der transatlantische Freihandel wird ihnen niemals nützen. Was die Europäische Union betrifft, so muss sie ihrer Verantwortung gerecht werden und eine wirksame Regulierung des Milchmarkts aufbauen und die Nahrungsmittel von diesem Freihandelsabkommen ausnehmen. 

Véronique Le Floc'h, Vorsitzende der OPL

Kanada: Mengenregulierung unter Beschuss

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Die EU und Kanada haben sich kürzlich auf ein umfassendes Freihandelsabkommen (CETA) geeinigt, das sich auf die Landwirte beider Länder auswirken wird. Der nationale Bauernverband (National Farmers Union, NFU) warnt vor den Folgen des Abkommens. In einer Eingabe im kanadischen Unterhaus erklärt der Verband, warum die kanadischen Landwirte nur wenig, wenn überhaupt, profitieren, aber viel verlieren werden, wenn CETA in Kraft tritt:

 

 

 

Europa exportiert mehr als doppelt soviel Käse, wie Kanada herstellt. Europa hätte keinerlei Mühe, uns mehr zu verkaufen – die europäischen Exporte übersteigen heute bereits die Gesamtproduktion Kanadas. Wenn Kanada den Zugang für Käseeinfuhren aus der EU ausweitet, schafft das einen Präzedenzfall, der es Europa leichter macht, künftig einen noch breiteren Zugang zu fordern.

Die kanadische Regierung hat versprochen, den Milcherzeugern zu helfen, die durch CETA Marktanteile verlieren. Auch wenn ein Entschädigungsprogramm die unmittelbaren finanziellen Folgen für die Landwirte abfedern würde, wären dies Zusatzkosten für die Staatskasse und es führt nicht zur Entstehung von Arbeitsplätzen in der Milchverarbeitung in Kanada. Mit dem System der Mengenregulierung können Milcherzeuger ihr Einkommen aus dem Markt heraus erwirtschaften und brauchen keine Subventionen.

 

Höhere Exporte steigern nicht das Einkommen der Landwirte

Aus Sicht der Landwirte hat das Wachstum der Exportmärkte nicht den versprochenen Wohlstand gebracht. Infolge von Regierungsbeschlüssen der letzten Jahrzehnte sind die Rind- und Schweinefleisch- sowie Getreide- und Ölsaatsektoren vom Export abhängig und daher Preisschwankungen aufgrund von Wechselkursunterschieden und Produktionsbedingungen in anderen Ländern ausgesetzt. Die Milchwirtschaft ist hingegen noch immer ein überwiegend inländischer Sektor durch die nationale Unterstützung für hohe Zölle, die verhindern, dass billige importierte Milch auf unserem Markt abgeladen wird.

Die Milcherzeuger haben durchgehend schwarze Zahlen geschrieben, während die Rind- und Schweinefleischproduzenten gezwungen waren, zu Preisen unterhalb der Produktionskosten zu verkaufen. Die Exporte von Milcherzeugnissen sind über den gleichen Zeitraum gering und konstant geblieben, während die Ausfuhren von Fleisch, lebendem Vieh und Fleischprodukten zugenommen haben. Es ist keine Lösung, die Menge an Rind- und Schweinefleisch zu steigern, das unterhalb kostendeckender Preise verkauft wird, wie CETA es anscheinend anstrebt: Im Gegenteil, es ist ein Problem.

Außerdem würde CETA die Förderung von Politiken zur lokalen Nahrungsmittelbeschaffung sehr behindern, wenn nicht sogar gänzlich unterbinden. In Kanada wächst die Bewegung des lokalen Nahrungsmittelskaufs und viele städtische Verbraucher suchen nach Nahrungsmitteln, die von Landwirten in ihrer Region erzeugt werden. Viele kanadische Stadträte, Schulen, Justizvollzugsanstalten und Krankenhäuser haben Leitlinien zur Beschaffung lokal erzeugter Nahrungsmittel. CETA verlangt, dass jede Form öffentlicher Beschaffung auf allen Ebenen der Regierung für EU-Unternehmen gleichberechtigt mit kanadischen Firmen geöffnet wird und schränkt Anforderungen ein, die lokale Inhalte vorschreiben.

Der Bauernverband NFU ist der Meinung, dass CETA für den Handel zwischen der EU und Kanada nicht nötig ist. Im Gegenteil: Es wird die Möglichkeit gewählter Regierungen auf Ebene des Bunds, der Provinzen und Kommunen einschränken, Gesetze, Rechtsvorschriften, Politiken und Programme im Interesse der kanadischen Öffentlichkeit, der Landwirte und unserer Umwelt zu machen.

Zusammenfassung der Eingabe – hier die vollständige Fassung

Hanna Penzer, EMB

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