MILK-NEWS

http://www.europeanmilkboard.org

Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

Für das European Milk Board geht ein sehr arbeitsreiches und spannendes Jahr seinem Ende entgegen. Gelegenheit für den Vorstand, kurz Resümee zu ziehen. Auch ein vorsichtiger Blick in die Zukunft sei gewagt. Eines ist jedoch schon heute sicher: es ist Bewegung in die europäische Politik sowie die Zusammenarbeit der Milchviehhalter gekommen. Vielleicht mehr, als der einzelne Milcherzeuger in Europa selbst wahrnimmt. Das EMB konnte dabei wichtige Impulse setzen, um einige Veränderungen anzuschieben.   

Krisenjahr 2012

Aus Sicht von uns Milchviehhaltern wird das Jahr 2012 als zweites Krisenjahr nach 2009 in die Geschichte eingehen. Anfang des Jahres stürzte der Milchpreis in ganz Europa ab. Die gestiegenen Kosten für nahezu alle Betriebsmittel verschärften die Situation zusätzlich.

Umdenken erkennbar

Diese zweite Milchkrise innerhalb von nur 3 Jahren löste bei einigen Regierungen der EU ein Umdenken aus. Polen, Spanien, Portugal und Litauen forderten in mehreren Initiativen Eingriffe in den Markt, um die katastrophalen Milchpreise zu stützen. Der Glaube, die unsichtbare Hand des Marktes würde alles regeln, wurde durch die Erkenntnis abgelöst, dass ein Mindestmaß an Marktregeln durch die Politik gewährleistet werden muss. Unterstrichen wurde diese Entwicklung mit der Forderung von Berichterstatter Michel Dantin als Kriseninstrument eine freiwillige Produktionsstilllegung einzuführen. Einige Europaabgeordnete forderten in ihren Stellungnahmen zur GAP gar, die Mengenregulierung bis 2020 zu verlängern. 

Milchpaket reicht nicht aus   

Das Milchpaket, über welches viele Monate heftig diskutiert wurde, erschien plötzlich vielen Politikern als nicht ausreichend. Schade nur, dass diese Erkenntnis so spät kommt. Das EMB hatte schon lange und immer wieder genau darauf hingewiesen.

Vielfältige EMB-Aktionen in 2012

Mit einer ganzen Reihe von kleinen und großen Aktionen machte das EMB auf die unhaltbare Situation der Milchbauern aufmerksam. Im Juli wurde beispielsweise ein Milchsee vor dem EU- Parlament zum Überlaufen gebracht. Auch der Good Food March vieler NGO`s nach Brüssel wurde vom EMB mitgetragen. Die abschließende Konferenz im Parlament wurde zu einer eindruckvollen Manifestation für eine andere GAP.

Und schließlich waren die Milcherzeuger mit 1.000 Schleppern und 3.000 Bäuerinnen und Bauern am 26/27. November vor das EU- Parlament gezogen. Milch wurde auf das Tagungsgebäude der Politiker gespritzt. Motto: der Milchmarkt brennt immer noch – Milch ist zum löschen billiger als Wasser. Am zweiten Tag gedachten die Teilnehmer in einer emotionalen Aktion derjenigen Betriebe, welche allein in den vergangenen 3 Jahren aufgegeben haben. Bei all diesen Aktionen bekräftigten wir immer wieder unsere Forderung nach einer Monitoringstelle mit flexibler Mengensteuerung mit dem Ziel kostendeckender Milchpreise für die Bauern.

Kommissar Ciolos kündigt Maßnahmen an

Am 27.11., dem zweiten Tag der großen Kundgebung sprach Agrarkommissar Ciolos zu den Teilnehmern. Er konstatierte eindeutig, dass das gerade in Kraft getretene Milchpaket nicht ausreiche, um die Probleme des Milchmarktes zu lösen. Er kündigte für das Jahr 2013 neue Vorschläge an, um die Milchpreise zu stabilisieren und den Erzeugern endlich Perspektiven zu geben. Es sei jedoch schwierig, allen Anforderungen gerecht zu werden. Schließlich forderte er auch das EMB auf, intelligente Vorschläge einzubringen.  

Auf gutem Weg – mit voller Kraft weiterkämpfen

Die Politik scheint endlich erkannt zu haben, dass Märkte nicht von selbst funktionieren. Nun gilt es, die gut durchdachten Vorschläge des EMB an die entscheidenden Stellen zu bringen. Wachsamkeit ist aber gerade wegen der erkennbaren Bereitschaft der Entscheidungsträger angesagt. Die Konzerne und deren Unterstützer in den Bauernverbänden sind bereits alarmiert. Sie werden versuchen, vollkostendeckende Milchpreise und die dazu notwendige Anpassung der Menge im Markt zu verhindern. Trotz aller Schwierigkeiten, die Milchviehhalter im EMB sind auf dem richtigen Weg. Weiter so mit voller Kraft. Es lohnt sich!

Ein besinnliches Weihnachtsfest sowie alles Gute im Neuen Jahr

wünscht Ihnen von Herzen

Ihr EMB-Vorstand

Europäischer Milchmarkt in Flammen: Milchbauern demonstrieren zwei Tage lang in Brüssel

Weil es auf dem Milchmarkt brennt, haben Milchbauern und -bäuerinnen aus ganz Europa in Brüssel lautstark auf die unhaltbare Situation aufmerksam gemacht und das Feuer auf den Milchmärkten symbolisch gelöscht. Die Kosten der Produktion übersteigen schon seit langem die Preise für die Milch und haben bereits tausende Milchbauern zur Hofaufgabe gezwungen.

(Brüssel, 26./27.11.2012) Unter dem Motto „1000 Schlepper nach Brüssel“ demonstrieren heute und morgen rund 2.500 Mitglieder des European Milk Board (EMB), dem europäischen Dachverband der Milchviehhalterorganisationen in Europa, und befreundeter Organisationen mit ca. 1.000 Schleppern in der EU-Metropole.

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Mein Fahrtbericht nach Brüssel

Der deutsche Milcherzeuger Gerd Arras aus dem Odenwald schildert im folgenden Bericht eindrucksvoll, wie er die Fahrt mit dem Schlepper nach Brüssel zur großen Milchbauerndemonstration erlebt hat. Gerd Arras ist Mitglied beim Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) – einem von zwei Mitgliedsverbänden des EMB in Deutschland.

Die Eindrücke und Erlebnisse während der 4tägigen Schlepperreise kann mir keiner nehmen. Wir haben eine wahnsinnig gut organisierte Fahrt und Demo erlebt. Wir haben einen bleibenden Eindruck in Brüssel und auf der Reise hinterlassen - viele Gespräche mit Passanten, Fernsehen, Zeitung und Rundfunk geführt. Viele Kollegen, die nicht mitfahren konnten, haben uns verabschiedet und dann herzlich wieder empfangen. Einfach ganz große Klasse dieser Zusammenhalt unter uns BDM´lern.

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EU-Agrarmarktordnung: Gesetzgebung geht in die entscheidende Phase

Seitdem die Abgeordneten im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments Ende Juli fast 2000 Änderungsanträge für die Überarbeitung der Agrarmarktordnung eingereicht haben, ist das Parlament damit beschäftigt, Kompromisse zwischen den unterschiedlichen politischen Ansätzen zu finden. Auf jeden Fall muss die Anzahl der Anträge stark reduziert werden, damit darüber abgestimmt werden kann. Mitte Dezember soll diese Arbeit abgeschlossen sein und Ende Januar nächsten Jahres nach der Übersetzung in alle EU-Amtssprachen die endgültige Entscheidung im Agrarausschuss fallen.

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Werbepreis Caesar: Zweiter Platz für die Verpackung „Faire Milch Luxemburg“

Das Verpackungsdesign der Marke „d’fair Mëllech“ Luxemburg hat bei der Verleihung des österreichischen Werbepreises Caesar 2012 in der Kategorie „Packaging“ den stolzen zweiten Platz belegt.

Die Preisverleihung für den Caesar 2012 fand am 22. November in Linz statt. Das Vorstandsmitglied der Fairkooperativ Letzebuerg Berthe Elsen nahm die Urkunde für ihre Organisation entgegen. SPS-MARKETING – eine österreichische Werbeagentur – hatte das Design für die europaweite Faire Milch-Kampagne entworfen. Herr Norbert Schrangl, geschäftsführender Gesellschafter der SPS-Marketing, freute sich deshalb ganz besonders über die Nominierung: „Die Faire Milch ist seit Jahren ein Erfolgsprojekt in Europa und mit der Auszeichnung der Luxemburger Milchverpackung wird dieser Erfolgsweg fortgeführt und wieder einmal bestätigt“.

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Solidaritätserklärung der slowakischen Milchbauern

Die slowakischen Milchbauern haben in einem Brief Ihre Unterstützung und Solidarität für die große Milchbauerndemonstration am 26.und 27. November in Brüssel bekundet:

Liebes European Milk Board,

liebe europäische Milchbäuerinnen und Milchbauern,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

die slowakischen Milchbauern möchten ihre Anerkennung, Unterstützung und Solidarität mit eurer Initiative ausdrücken, am 26. und 27. November in Brüssel eine Demonstration zu veranstalten.

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Belgische NGOs und Bauernorganisationen in Afrika unterstützen Milchbauern

In der folgenden Erklärung haben sich belgische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Bauernorganisationen aus Afrika mit dem Protest der europäischen Milchbauern in Brüssel solidarisiert:

Belgische NGOs und zahlreiche bäuerliche Organisationen in Afrika, die vom Milchexport betroffen sind,  haben sich mobilisiert, um die Forderungen der Milchproduzenten beim Milchstreik zu unterstützen. Die Verteidigung eines gerechten und einträglichen Preises war und bleibt eine berechtigte Forderung.

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EMB-Agenda

Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Dezember 2012 und Januar 2013:

  • 11.12.:  Vorstandssitzung in Brüssel

  • 12.12.:  Treffen Expertengruppe Milch bei der Europäischen Kommission in Brüssel

  • 13.-15.01.:  Vortrag auf der Semex Dairy Conference in Glasgow, Schottland

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Volltexte

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Europäischer Milchmarkt in Flammen: Milchbauern demonstrieren zwei Tage lang in Brüssel

Weil es auf dem Milchmarkt brennt, haben Milchbauern und -bäuerinnen aus ganz Europa in Brüssel lautstark auf die unhaltbare Situation aufmerksam gemacht und das Feuer auf den Milchmärkten symbolisch gelöscht. Die Kosten der Produktion übersteigen schon seit langem die Preise für die Milch und haben bereits tausende Milchbauern zur Hofaufgabe gezwungen.

(Brüssel, 26./27.11.2012) Unter dem Motto „1000 Schlepper nach Brüssel“ demonstrieren heute und morgen rund 2.500 Mitglieder des European Milk Board (EMB), dem europäischen Dachverband der Milchviehhalterorganisationen in Europa, und befreundeter Organisationen mit ca. 1.000 Schleppern in der EU-Metropole. Ziel ist es, die Politik bei der Gestaltung von wirksamen Marktregeln in die Verantwortung zu nehmen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, werden die Milchbauern ganze zwei Tage lang nicht von der Stelle weichen und in einem großen Zelt vor dem Europäischen Parlament übernachten. „Die große Zahl der Teilnehmer zeigt, wie sehr den Kollegen und Kolleginnen aus ganz Europa die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft im Dienste der Gesellschaft am Herzen liegt. Diese Zukunft kann nur durch eine flexible Angebotssteuerung mittels einer europäischen Monitoringstelle für den Milchmarkt gesichert werden“, so der Präsident des EMB Romuald Schaber.

Als Symbol dafür, dass die gegenwärtige Überproduktion die europäischen Milchmärkte in Brand setzt und dieses Feuer durch Entscheidungen der Europäischen Institutionen gelöscht werden muss, haben die Bauern mit Feuerwehrschläuchen Milch auf die Gebäude des Europäischen Parlaments gesprüht. In Verbindung mit einer Gedenkaktion zum allgegenwärtigen Hofsterben in Europa wird damit der Politik in Brüssel die dramatische Situation der Milchbauern vor Augen geführt und die Notwendigkeit von entschiedenem Handeln im Rahmen der Reform der EU-Agrarmarktordung unterstrichen.

Romuald Schaber betont: “Auch das gesellschaftsschädliche Hofsterben in Europa muss endlich ein Ende haben. Dieses wird durch eine sinnlose Überproduktion und den damit ausgelösten Preisdruck provoziert. Aktionen zum Gedenken an unsere verlorenen Kollegen und Kolleginnen dürfen nicht zur Regel werden.“

Das European Milk Board (EMB) ist ein europäischer Dachverband von Milchviehhalterorganisationen. Er vertritt derzeit 19 Organisationen aus 14 europäischen Ländern mit zusammen rund 100.000 Erzeugern. In den Mitgliedsländern wird rund 75 % der europa?ischen Milch produziert.

Pressemitteilung EMB

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Mein Fahrtbericht nach Brüssel

Der deutsche Milcherzeuger Gerd Arras aus dem Odenwald schildert im folgenden Bericht eindrucksvoll, wie er die Fahrt mit dem Schlepper nach Brüssel zur großen Milchbauerndemonstration erlebt hat. Gerd Arras ist Mitglied beim Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) – einem von zwei Mitgliedsverbänden des EMB in Deutschland.

Die Eindrücke und Erlebnisse während der 4tägigen Schlepperreise kann mir keiner nehmen. Wir haben eine wahnsinnig gut organisierte Fahrt und Demo erlebt. Wir haben einen bleibenden Eindruck in Brüssel und auf der Reise hinterlassen - viele Gespräche mit Passanten, Fernsehen, Zeitung und Rundfunk geführt. Viele Kollegen, die nicht mitfahren konnten, haben uns verabschiedet und dann herzlich wieder empfangen. Einfach ganz große Klasse dieser Zusammenhalt unter uns BDM´lern. Es tut einfach gut, so viel Anerkennung zu ernten, nach diesem Kraftakt. Es ist übrigens sehr schön, bei tollem Wetter mit 40 km/h über Deutschlands Straßen zu fahren.

Wir werden wohl noch einige Agrarministerkonferenzen besuchen müssen. Und ich werde wieder mitfahren. Die aktiven Mitstreiter im BDM sind ein einzigartiges Team, für die es sich lohnt weiter zu kämpfen.

Zuhause angekommen gibt es immer Pessimisten, die Fragen sofort: Was habt Ihr denn erreicht? Leute, was glaubt Ihr denn was es für eine Anstrengung ist, sich gegen bereits eingeleitete politische Beschlüsse zu stellen. Mehrheiten zu organisieren, um es in unserem Sinne zu gestalten! Mit solchen Auftritten stellen wir die ungelösten Milchmarktprobleme immer wieder in den Fokus und zwingen die Politik dazu, unsere Forderungen aufzugreifen. Es würde überhaupt nichts gemacht, wenn wir nicht immer wieder den Finger in die Wunde legen würden! Die Milchpreise fallen immer stärker als sie steigen, die Kosten steigen unaufhaltsam und der EU Agrarhaushalt wird gekürzt werden. Wer sich auf Zuschüsse verlässt und glaubt nichts tun zu müssen, um die Märkte ins Gleichgewicht zu bringen, handelt grob fahrlässig. Was sollen wir unseren Kindern sagen, wenn es nicht mehr reicht zu investieren? Natürlich wäre es sehr wünschenswert, wenn in unseren Wochenblättern am Freitag diese Ziele der Milcherzeuger und auch die Bilder und Eindrücke veröffentlicht würden.

Mein Fazit: Brüssel und die Marktliberalisierung wackeln gewaltig, Fischer Boel ist aus dem Amt gejagt, Ciolos haben wir auf unserer Seite und das EU-Parlament zeigt nun Mehrheiten für die Fortführung der Marktregulierung bei der Milch. Allerdings müssen einige EU-Agrarminister wohl erst ausgetauscht werden, um auch hier für unsere berechtigten Ziele Mehrheiten zu finden. Die nächsten Wahlen im Bundesland Niedersachsen und die Bundestagswahl sind wohl die nächsten Hürden. Deutschland ist der größte Bremsklotz für eine schnelle politische Entscheidung zur Einführung einer flexiblen Mengensteuerung. Deshalb dürfen wir gerade in Deutschland nicht lockerlassen.

Gerd Arras (BDM)

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EU-Agrarmarktordnung: Gesetzgebung geht in die entscheidende Phase

Seitdem die Abgeordneten im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments Ende Juli fast 2000 Änderungsanträge für die Überarbeitung der Agrarmarktordnung eingereicht haben, ist das Parlament damit beschäftigt, Kompromisse zwischen den unterschiedlichen politischen Ansätzen zu finden. Auf jeden Fall muss die Anzahl der Anträge stark reduziert werden, damit darüber abgestimmt werden kann. Mitte Dezember soll diese Arbeit abgeschlossen sein und Ende Januar nächsten Jahres nach der Übersetzung in alle EU-Amtssprachen die endgültige Entscheidung im Agrarausschuss fallen. Der Gesetzgebungsprozess im Europäischen Parlament geht somit in die entscheidende Phase. Hierbei kommt es für die Milchbauern darauf an, dass positive Vorschläge wie der freiwillige Lieferverzicht die Zustimmung der Abgeordneten finden.

Nach der Abstimmung im Agrarausschuss wird voraussichtlich im März nächsten Jahres eine weitere Abstimmung im sogenannten Plenum, d. h. durch alle 754 Abgeordnete des Europäischen Parlaments gemeinsam, stattfinden. Das ist wichtig, damit die Abstimmung als eine gemeinsame Entscheidung des gesamten Parlaments legitimiert wird. Für die Milchproduzenten bietet sich hier die Chance, dass auch noch andere Abgeordnete als diejenigen im Agrarausschuss – zum Beispiel aus den Heimatwahlkreisen - das Wort bekommen und die Bauern unterstützen können. Deswegen muss jetzt vor allem bei den Politikern und Europaabgeordneten zu Hause Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Im Anschluss an die Abstimmung im Plenum wird es informelle Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament, dem Ministerrat und der Europäischen Kommission geben. Hier soll eine anschließende Einigung erzielt werden. Die Landwirtschaftsminister im Rat zu überzeugen wird für die Milchbauern dabei noch eine viel größere Herausforderung darstellen als dies schon beim EU-Parlament der Fall gewesen ist, da im Ministerrat die Interessen der Agrarindustrie noch einseitiger vertreten werden. Lediglich Litauen, Polen, Portugal und Spanien haben bisher ausdrücklich Unterstützung signalisiert. Es ist deshalb entscheidend, dass die Milchbauern in den europäischen Ländern zusammenstehen und Druck auf ihre Regierungen zu Hause ausüben.

Wann die Reform der Marktordnung endgültig in Kraft treten wird, ist schwierig zu sagen. Es hängt zum großen Teil vom Ausgang der Verhandlungen über das EU-Agrarbudget ab. Dieses Budget wird zurzeit in Brüssel parallel zur Reform der Agrarmarktordnung diskutiert und auch hier sind im nächsten Schritt die Regierungen der Mitgliedstaaten am Zuge.

Christian Schnier (EMB)

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Werbepreis Caesar: Zweiter Platz für die Verpackung „Faire Milch Luxemburg“

Das Verpackungsdesign der Marke „d’fair Mëllech“ Luxemburg hat bei der Verleihung des österreichischen Werbepreises Caesar 2012 in der Kategorie „Packaging“ den stolzen zweiten Platz belegt.

Die Preisverleihung für den Caesar 2012 fand am 22. November in Linz statt. Das Vorstandsmitglied der Fairkooperativ Letzebuerg Berthe Elsen nahm die Urkunde für ihre Organisation entgegen. SPS-MARKETING – eine österreichische Werbeagentur – hatte das Design für die europaweite Faire Milch-Kampagne entworfen. Herr Norbert Schrangl, geschäftsführender Gesellschafter der SPS-Marketing, freute sich deshalb ganz besonders über die Nominierung: „Die Faire Milch ist seit Jahren ein Erfolgsprojekt in Europa und mit der Auszeichnung der Luxemburger Milchverpackung wird dieser Erfolgsweg fortgeführt und wieder einmal bestätigt“.

Die Fairkooperativ Letzebuerg ist 2011 von 46 Milchbauern in Luxemburg gegründet worden. Gleichzeitig  wurde der Verkauf der „d’fair Mëllech“- Produkte gestartet. Dazu zählen bis heute „d’fair Mëllech“ UHT 3,5% und UHT 1,5%, sowie die faire Butter. Der Absatz steigert sich zusehends - zur Freude aller Mitglieder.

„Die Faire Milch“ ist ein europaweites Projekt des European Milk Board (EMB). Sie steht für eine faire Bezahlung der Milchbauern, für gesunde Lebensmittel und für eine bäuerliche Kulturlandschaft. Gestartet wurde das Projekt in Österreich. Es gibt die Faire Milch mittlerweile aber auch in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Die Verpackung der Fairen Milch ist stets in den jeweiligen Landesfarben gehalten und hat somit Wiedererkennungswert. Das Design der fairen Milch hebt sich bewusst von herkömmlichen Milchpackungen ab.

Regina Reiterer (EMB)

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Solidaritätserklärung der slowakischen Milchbauern

Die slowakischen Milchbauern haben in einem Brief Ihre Unterstützung und Solidarität für die große Milchbauerndemonstration am 26.und 27. November in Brüssel bekundet:

Liebes European Milk Board,

liebe europäische Milchbäuerinnen und Milchbauern,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

die slowakischen Milchbauern möchten ihre Anerkennung, Unterstützung und Solidarität mit eurer Initiative ausdrücken, am 26. und 27. November in Brüssel eine Demonstration zu veranstalten.

Wir tragen eure Ziele für eine effektive Regulierung des Milchmarkts im Rahmen der GAP-Reform und für eine zukunftsorientierte und nachhaltige EU-Milchpolitik mit.

Leider können wir an der bevorstehenden Demonstration in Brüssel nicht teilnehmen, aber wir sind bereit, uns an künftigen Initiativen zu beteiligen, um gegen unfaire Markt- und politische Bedingungen und Maßnahmen zu protestieren, die die Milchwirtschaft gefährden.

Wir wünschen euch viel Energie für eure mutige Aktion.

Mit solidarischen Grüßen

Alexander Pastorek, Vorsitzende

Margita Stefanikova, Geschäftsführerin

 

Christian Schnier (EMB)

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Belgische NGOs und Bauernorganisationen in Afrika unterstützen Milchbauern

In der folgenden Erklärung haben sich belgische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Bauernorganisationen aus Afrika mit dem Protest der europäischen Milchbauern in Brüssel solidarisiert:

 

Belgische NGOs und zahlreiche bäuerliche Organisationen in Afrika, die vom Milchexport betroffen sind,  haben sich mobilisiert, um die Forderungen der Milchproduzenten beim Milchstreik zu unterstützen. Die Verteidigung eines gerechten und einträglichen Preises war und bleibt eine berechtigte Forderung.

Mit der Abschaffung der Milchquote hat die Europäische Union beschlossen, ihre wichtigste Regulierungsmaßnahme zu streichen. Die Europäische Kommission mit ihrem neuen Kommissar erkennt heute die Notwendigkeit einer Preisregulierung, weiß aber nicht, wie sie dieses hausgemachte Problem lösen kann.

Aus diesem Grund unterstützen internationale Solidaritätsorganisationen und bäuerliche Organisationen aus Afrika die Hauptforderung der Milchproduzenten: Die Regulierung der Produktionsvolumen und Anpassung an die Nachfrage.

 

Die unterzeichnenden Personen und Organisationen:

Thierry Kesteloot, Oxfam-Solidarité
Stéphane Desgain, CNCD-11.11.11
Corentin Dayez, Oxfam-Magasins du monde
Florence Burette, Vétérinaires Sans Frontières
Jean-Jacques Grodent, SOS Faim
Carmélina Carracillo, Entraide et Fraternité
Sophie Charlier, Le Monde selon les femmes
Luc Vankrunkelsven, Wervel
Jo Dalemans, Broederlijk Delen
Michel Sonet, ADG
Florence kroff, FIAN
Filip De Bodt, CLIMAXI
Antoinette Brouyoux, Association 21

 

Afrikanische Bauernorganisationen:

PNOPPA : Plate-forme paysanne nationale du Bénin
FONGS : Fédération Paysanne Sénégalaise
CNOP – Mali : plate-forme paysannes nationale malienne
CTOP : Coordination Togolaise des Organisations Paysannes et des Producteurs Agricoles
FIDEPS fédération de développement internationale (Afrique de l'Ouest)
SYNPACI syndicat national des paysans de Côte d'Ivoire
USYPACI union syndicale des paysans de Côte d'Ivoire
Coopérative paysanne Bokunyole (Côte d'Ivoire)
Assocation de femmes rurales Minyoye (Côte d'Ivoire)
Association de jeunes ruraux AJRED (Côte d'Ivoire)

 

Christian Schnier (EMB)

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EMB-Agenda

Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Dezember 2012 und Januar 2013:

  • 11.12.:  Vorstandssitzung in Brüssel

  • 12.12.:  Treffen Expertengruppe Milch bei der Europäischen Kommission in Brüssel

  • 13.-15.01.:  Vortrag auf der Semex Dairy Conference in Glasgow, Schottland

Impressum

European Milk Board asbl
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B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
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Website: http://www.europeanmilkboard.org