EMB Newsletter Februar 2013
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European Milk Board
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Ein neues Jahr hat begonnen. Ein Jahr wichtiger Entscheidungen. Unsere maßgebliche Forderung nach einer flexiblen, den europäischen Milchmärkten angepassten, Mengensteuerung durch eine EU-Monitoringstelle steht immer noch vorrangig im Raum. Trotz des Umdenkens einiger Mitglieder des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments widersetzt sich die Mehrheit der Agrarpolitiker einer Regulierung der Milchproduktion nach 2015 nach wie vor.
Vor diesem Hintergrund kann das positive Abstimmungsergebnis im Agrarausschuss Ende Januar in Bezug auf eine freiwillige Produktionsreduktion mit finanzieller Abgeltung als ein Teilerfolg gesehen werden. Allerdings sind die Vorgaben zur konkreten Umsetzung nicht zufriedenstellend und müssen noch deutlich verbessert werden.
Positiv ist darüber hinaus, dass der Kreis der politischen Vertreter jenseits des Agrarausschusses, die die Bedeutung unserer Anliegen erkennen und uns in unseren Bemühungen unterstützen, insgesamt immer größer wird. Umso wichtiger ist es, mit Nachdruck auf gerade diese Entscheidungsträger in Brüssel wie auch in den Heimatländern einzuwirken.
Wie wichtig unser Anliegen auch der Bevölkerung mittlerweile geworden ist, sieht man an der Großdemonstration am 19. Jänner anlässlich der Grünen Woche in Berlin. Rund 25.000 Menschen waren bei klirrender Kälte auf die Straße gegangen, um eine sofortige Änderung der Agrarpolitik zu fordern. Dafür möchten wir Milcherzeuger ein riesengroßes „Dankeschön“ aussprechen!
Wie dramatisch die Situation mittlerweile für die Milchproduzenten geworden ist, zeigen die aktuellen Zahlen aus der Vollkostenstudie zur Milchproduktion in Deutschland. Diese wurde vom EMB und dem deutschen Milch Board im Rahmen der Grünen Woche vorgestellt. Die Milcherzeugungskosten in Deutschland liegen mit Stand Oktober 2012 überwiegend bei 50 Cent pro kg Milch. Die vollständige Studie kann auf der Homepage des EMB heruntergeladen werden.
Das Jahr 2013 wird auf jeden Fall sehr wichtig für uns Milcherzeuger sein. Daher wünsche ich uns allen viel Kraft und Entschlossenheit, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen und damit die Weichen für die Zeit nach 2015 in die richtige Richtung zu stellen.
Erna Feldhofer (Vorstandsmitglied des EMB und Obfrau der IG Milch)
Abstimmung zur EU-Agrarmarktordnung enttäuscht die europäischen Milchbauern
Das EMB hat die folgende Presseerklärung anlässlich der Abstimmung im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments über den Bericht zur Reform der EU-Agrarmarktordnung am 23. Januar 2013 herausgegeben.
(Brüssel, 24.01.2013) Die Abgeordneten im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel haben gestern über den Bericht zur Reform der Gemeinsamen Agrarmarktordnung in der EU abgestimmt. Der Ausschuss hat dabei Vorschlägen wie der Einführung eines freiwilligen Lieferverzichts oder dem Aufbau einer europäischen Stelle zur Überwachung von Lebensmittelpreisen zugestimmt. Mitglieder von Milchgenossenschaften haben leider weiterhin nicht die Möglichkeit, eine Preisaussage vor ihrer Milchlieferung einfordern zu können.
Deutsche Erzeugungskosten für Milch liegen weit über 40 Cent pro Kilogramm
Eine vom MEG Milch Board in Deutschland und dem EMB gemeinsam vorgestellte wissenschaftliche Studie zeigt die Höhe der Erzeugungskosten im Milchsektor und soll künftig vierteljährlich aktualisiert werden.
(Berlin, 17. Januar 2013) Das war schon lange fällig – eine zuverlässige und kontinuierliche Berechnung der Erzeugungskosten im Milchsektor. Eine, die auch die Arbeitszeit der Betriebsleiter und Familienangehörigen angemessen mit einbezieht, die regional differenziert ist, aber gleichzeitig auch EU-weit vergleichbare Zahlen ermittelt. Die Ende 2011 von European Milk Board (EMB) und MEG Milch Board beim Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) in Auftrag gegebene Studie hat die Erzeugungskosten nach diesem Anspruch deutschlandweit berechnet.
Überblick über die wirtschaftliche Lage im polnischen Milchsektor
Polen hat großes Potenzial für die Milcherzeugung und beabsichtigt, es gut zu nutzen. Der Anteil des Milchsektors an der landwirtschaftlichen Gesamtproduktion beträgt 15,6%. Seit dem polnischen EU-Beitritt befindet sich die Milchproduktion – auf einzelbetrieblicher ebenso wie auf sektoraler Ebene – in einem Prozess der Umstrukturierung, Konsolidierung und Modernisierung.
Die Anzahl der Milchkühe belief sich 2012 auf 2,4 Millionen (ein Rückgang von 11% seit 2004). Trotz des rückläufigen Milchviehbestands zeigt die Milcherzeugung einen steigenden Trend – auf etwa 12,4 Millionen Tonnen 2012. Die sinkende Anzahl von Milchkühen wird durch höhere Produktivität ausgeglichen, die in den letzten acht Jahren um 22% gestiegen ist.
BDM-Symposium: Realistischer Kostenansatz in der Milchproduktion notwendig
Am 19. Januar 2013 sind rund 1.200 Milcherzeuger aus ganz Deutschland der Einladung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter (BDM) – einem der beiden deutschen EMB-Mitgliedsverbände – zu einem Symposium im Rahmen der Grünen Woche in Berlin gefolgt. Der Schwerpunkt des diesjährigen Symposiums lag auf der Frage „Vollkostendeckung in der Milchproduktion: Fiktion oder Notwendigkeit?“. Dabei haben mehrere kundige Referenten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Dr. Karin Jürgens vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) stellte das Verfahren vor, das im Auftrag des European Milk Board (EMB) und der MEG Milch Board entwickelt wurde, um die Kosten der Milchproduktion realistisch abbilden zu können, sowie dessen Ergebnisse.
25 000 Menschen demonstrieren in Berlin für eine bessere Agrarpolitik!
Rund 25 000 Menschen haben am 19. Januar 2013 in der deutschen Hauptstadt Berlin für eine ökologische und soziale Reform der Agrarpolitik demonstriert. Darunter waren auch 600 bis 800 Mitglieder des BDM – einem der beiden Mitgliedsverbände des EMB in Deutschland. Unter dem Motto „Wir haben es satt! Gutes Essen. Gute Landwirtschaft. Jetzt!“ zogen bereits zum dritten Mal in Folge Verbraucher, Bauern, Aktivisten, Imker und viele mehr vom Berliner Hauptbahnhof durch das Regierungsviertel zum Amtssitz der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
EMB-Agenda
Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Februar 2013:
15.02.: Vortrag auf der Messe BioFach in Nürnberg
19.02.: Treffen mit dem EU-Agrarkommisssar Dacian Ciolos in Brüssel
19./20.02.: Vorstandssitzung in Brüssel
Volltexte
Abstimmung zur EU-Agrarmarktordnung enttäuscht die europäischen Milchbauern
Das EMB hat die folgende Presseerklärung anlässlich der Abstimmung im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments über den Bericht zur Reform der EU-Agrarmarktordnung am 23. Januar 2013 herausgegeben.
(Brüssel, 24.01.2013) Die Abgeordneten im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel haben gestern über den Bericht zur Reform der Gemeinsamen Agrarmarktordnung in der EU abgestimmt. Der Ausschuss hat dabei Vorschlägen wie der Einführung eines freiwilligen Lieferverzichts oder dem Aufbau einer europäischen Stelle zur Überwachung von Lebensmittelpreisen zugestimmt. Mitglieder von Milchgenossenschaften haben leider weiterhin nicht die Möglichkeit, eine Preisaussage vor ihrer Milchlieferung einfordern zu können. Darüber hinaus wurden die unzureichenden Bündelungsgrenzen für Produzentenorganisationen von 3,5% der Milchproduktion europaweit und 33% national bestätigt.
Der Präsident des European Milk Boards (EMB), dem europäischen Dachverband der Milchviehhalterorganisationen in Europa, Romuald Schaber erklärte zum Ergebnis der Abstimmung: „Obwohl einige zielführende Gedanken wie der freiwillige Lieferverzicht verabschiedet worden sind, wurde die Chance für weitreichende Schritte zur Begrenzung der Überproduktion auf den europäischen Milchmärkten nicht genutzt. Notwendig hierzu wäre die Einrichtung von dauerhaften und flexiblen Marktsteuerungsmechanismen wie eine europäische Monitoringstelle gewesen. Nur so kann in Zukunft ein existenzsicherndes Einkommen durch kostendeckende Milchpreise für Milchproduzenten erreicht werden. Eine reine Marktbeobachtung ohne aktive Mengensteuerung durch die europäische Stelle zur Überwachung von Lebensmittelpreisen reicht hierzu nicht aus.“
Die Milchbauern in Europa hoffen nun darauf, dass die für den März 2013 vorgesehene Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments doch noch eine Wende in die richtige Richtung bringen wird.
EMB Pressemitteilung