EMB Newsletter Februar 2018
Newsletter als PDF
Kontakt
EMB - European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel.: +32 - 2808 - 1935
Fax: +32 - 2808 - 8265
Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,
Das Thema Milchpulver schlägt Wellen: Am 24. Januar haben wir das belgische Milchpulver-lager Herstal besichtigt.
Das European Milk Board hatte Europaabgeordnete, Milch-erzeuger und Journalisten eingeladen, sich ein Bild der öffentlichen Intervention zu machen. Im größten Pulverlager der Wallonie türmen sich Milchpulversäcke bis zur Decke. Insgesamt lagern hier 12.600 Tonnen Magermilchpulver.
Die unzähligen Paletten mit Milchpulver gaben nicht nur für die EU-Politiker und Journalisten ein eindrucksvolles Bild. Auch die anwesenden Milchproduzenten waren erschlagen angesichts der gefüllten Lagerhalle. Wir produzieren am Markt vorbei - die Überproduktion und die fehlgeleitete EU-Politik konnte nicht deutlicher bewusst gemacht werden.
Rund 380.000 Tonnen Magermilchpulver liegen in Europas Lagerhallen und werden von Tag zu Tag weniger Wert. Die Lagerhalle in Herstal macht da gerade mal 3% der Gesamtmenge aus. Milchpulver, das sich mit jedem weiteren Tag dem Verfallsdatum nähert und das keiner haben will.
Ganze 2.000 Tonnen wurden seit Dezember 2016 verkauft, zuletzt zu einem Niedrigpreis von 1.190€/Tonne. Klar ist, dass dieses Milchpulver den Markt belastet und es den Milcherzeugern letztlich auf den Kopf fällt.
Agrarkommissar Hogan möchte die Reißleine ziehen und kein weiteres Milchpulver in die öffentliche Intervention aufkaufen. Am 29. Januar haben die Agrarminister beschlossen, die Intervention zum Fixpreis im Jahre 2018 zu stoppen. Die EU nimmt Magermilchpulver zwischen März und September nur noch über das Ausschreibungsverfahren an. Demnach wird Pulver nicht mehr automatisch ab einer bestimmten Schwelle in die Intervention genommen, sondern es wird von Fall zu Fall entschieden, ob Pulver angekauft wird, wie viel und zu welchem Preis. Die Produktion läuft indes auf vollen Touren weiter.....
Agrarkommissar Hogan möchte mit dieser Entscheidung dem Milchmarkt helfen, lässt aber außer Acht, dass an der Produktionsmenge angesetzt werden muss. Wenn nur die Intervention gestoppt wird ohne die Mengen zu reduzieren, dann läuft zukünftig der Milchmarkt über.
Hogan wäre gut beraten, die Gemeinsame Agrarpolitik zu überdenken und schnellstmöglich ein Reduktionsprogramm zu installieren, das auf die aktuelle Produktionslage reagiert, wie das Marktverantwortungsprogramm des EMB!
Kjartan Poulsen, Vorstandsmitglied des EMB und Vorsitzender des LDM Dänemark
Lokaltermin EU-Milchpulverlager
Ratsentscheidung bezüglich Intervention Magermilchpulver - Stellungnahme EMB
Mit der Aussetzung der Intervention ist die Milchkrise bereits absehbar
Dänisches Arbeitsrecht: Gewerkschaft setzt Landwirte unter Druck
Schweiz: Die nachhaltige Milch der Migros
Erfolgreiches Krisenmanagement in der EU – welche Lehren lassen sich aus den letzten drei Jahren ziehen?
20 Jahre BDM = 20 Jahre außergewöhnliches Engagement
Impressum
European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Website: http://www.europeanmilkboard.org