EMB Newsletter März 2017
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
dass die Gemeinsame Agrarpolitik der EU eine Reform benötigt, ist kein Geheimnis. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Agrarproduktion dringend brauchen. Und ja, tatsächlich: erste, kleine Schritte in diese Richtung hat es im Milchsektor sogar bereits gegeben. Von Oktober bis Dezember 2016 wurden im krisengeschüttelten Markt Anreize zur Senkung der Milchproduktion gesetzt. Dadurch wurden allein in den Niederlanden und Irland 74 Millionen bzw. 55 Millionen kg Milch weniger produziert. Was man zuvor ohne Erfolg über Exportausweitung und Intervention schaffen wollte, hatte nun funktioniert: der Preisverfall wurde EU-weit gestoppt. Lag der EU-Milchpreis im August 2016 durchschnittlich noch bei ca. 26 Cent/kg, so war er im Dezember schon auf 33 Cent angestiegen.
War es ein Zeichen, dass Maßnahmen, die an der Menge ansetzen, wirksam sind? Ja, auf jeden Fall! Reicht diese eine Maßnahme aus? Nein, natürlich nicht. Die Welt und die Melkkarusselle drehen sich weiter. Eine einmalige Maßnahme wird nicht ewig Wirkung zeigen können. Aber sie kann Vorbild sein für die Konstruktion eines regulären Kriseninstruments, das dem Milchmarkt bei Bedarf zur Verfügung steht.
Nach den ersten Schritten muss es also dringend weiter gehen. Die Agrarpolitik ist ein fester und langjähriger Bestandteil der EU. Sie hat Entwicklungen stark geprägt und kann es auch weiter tun. Doch sie muss dabei kompetent sein und darf nicht als Selbstbedienungsladen für multinationale Agrarfirmen daherkommen.
Die nun anstehende GAP-Revision muss daher die folgenden Entwicklungen spürbar voranbringen, um die Bezeichnung „Reform“ zu verdienen:
- Sie muss ein angemessenes Einkommen für die Landwirte ansteuern und damit soziale Ungleichheiten verringern sowie eine regionale und flächendeckende Produktion ermöglichen: eine EU-weit ausgeglichene Entwicklung vorantreiben, statt schädliche Produktionskonzentrationen zu unterstützen!
- Mit der neuen GAP müssen Akteure wirklich Verantwortung übernehmen (können). Erzeuger können für ihren Bereich – Produktion von Rohmilch – verantwortlich handeln, indem sie kollektiv bei Übermengen die Produktion reduzieren und Krisen vermeiden. Dafür braucht es das reguläre Kriseninstrument mit passendem gesetzlichen Rahmen.
- In der EU muss man verantwortlich produzieren und darf Entwicklungsländern über Dumpingpreise nicht schaden.
Machen Sie sich gemeinsam mit uns für diese, für Ihre GAP-Ziele stark! Bringen Sie sich in die Debatte mit ein. Aktuell ist das z.B. über eine öffentliche EU-Konsultation möglich. Mehr dazu lesen Sie auch in diesem Newsletter.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre,
Silvia Däberitz, EMB-Geschäftsführerin
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