EMB Newsletter Mai 2013
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European Milk Board
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
wie ich häufig und mit Genugtuung höre, kommen viele von uns in Gesprächen mit Kollegen und Freunden immer wieder auf die große Milchbauerndemonstration im November 2012 in Brüssel zurück. Für uns Milchbauern ist sie ein voller Erfolg gewesen, denn sie war laut auf der Straße, überall in den Medien und zugleich unangenehm für die Entscheidungsträger in Brüssel und in den Mitgliedsstaaten. Sie hat uns damit wichtige Türen in der Politik geöffnet, die im entscheidenden Jahr 2013 bei der Reform der EU-Agrarmarktordnung und den neuen Vorschlägen für den Milchmarkt von Landwirtschaftskommissar Ciolos den Ausschlag geben können.
Diese Chance müssen wir nutzen! Ich sage es ganz deutlich: Die Schlacht für das wirtschaftliche Überleben der europäischen Milchbauern muss jetzt geschlagen werden und nicht erst in 2015, wenn die Milchquote fällt. Dann ist es zu spät und wir können den Schlepper getrost auf dem Hof lassen. Darüber hinaus kommt Ende 2014 eine neue EU-Kommission ins Amt und die Karten werden neu gemischt – Ausgang ungewiss. Deshalb muss jetzt gekämpft und unser erfolgreicher Weg seit dem Milchstreik 2009 lautstark und mit erhobenem Haupt zu Ende gegangen werden.
Wir Milchbauern können stolz auf die Erfolge sein, die wir bisher erzielt haben. Vor allem der jüngste Vorschlag des EU-Parlaments für den freiwilligen Lieferverzicht als neues Kriseninstrument im Milchmarkt ist ein bedeutender Schritt nach vorne, zu einem grundlegenden Systemwechsel mit einer flexiblen Steuerung des EU-Milchangebots. Dieser Erfolg ist leider noch nicht unumkehrbar und muss bis zum Sommer 2013 gegen die starke Lobby der Milchindustrie und ihrer Verbände verteidigt werden. Nach der großen Milchbauerndemonstration im vergangen November sitzen unsere größten Gegner allerdings nicht mehr in Brüssel, sondern zu Hause in den Hauptstädten der Mitgliedsstaaten. Vor allem die deutsche Bundesregierung in Berlin zeigt sich bisher unerschütterlich auf dem eingeschlagenen Pfad der Milchmarktliberalisierung.
Wie Ihr in dieser Ausgabe des EMB-Newsletters nachlesen könnt, haben die Milchproduzenten des EMB deshalb Mitte April im süddeutschen Berchtesgaden den deutschen Agrarministern entschieden ihre Meinung gesagt und wollen nun am 3. und 4. Juni 2013 in großer Zahl und mit eindrucksvollen Aktionen in der deutschen Hauptstadt Berlin demonstrieren. Bitte lasst in diesem entscheidenden Jahr 2013 nicht in Euren Anstrengungen nach und kommt Anfang Juni so zahlreich wie möglich nach Berlin. Es lohnt sich, denn kurzfristige Milchpreiserhöhungen - wie derzeit angekündigt - sind keine Lösung. Sie sind nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. Lasst Euch damit auf keinen Fall abspeisen!
Erwin Schöpges (Vorstandsmitglied des EMB)
Milchbauern, auf nach Berlin!
Große Kundgebung der europäischen Milchbäuerinnen und Milchbauern am 3. und 4. Juni in der deutschen Hauptstadt Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es kann nicht sein, dass die deutsche Bundesregierung immerzu alle vernünftigen Vorschläge für einen funktionierenden Milchmarkt in Brüssel blockiert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen zwischen EU-Parlament, Mitgliedsstaaten und Kommission zur Gemeinsamen Agrarmarktordnung müssen wir bei der deutschen Regierung Druck machen, damit der freiwillige Lieferverzicht als Kriseninstrument für den Milchmarkt nicht auf der Strecke bleibt.
Europäische Milchbauern fordern deutsche Bundesregierung zum Richtungswechsel auf
Die folgende Pressemitteilung hat das European Milk Board zur großen Milchbauerndemonstration im süddeutschen Berchtesgaden vom 10.-12. April herausgegeben.
(Berchtesgaden, 12.4.2013) Mit einer großen Schlepperparade wird heute eine dreitägige Demonstration von Milchbauern und besorgten Bürgern und Bürgerinnen aus ganz Europa im süddeutschen Berchtesgaden zu Ende gehen. Rund 750 Milchproduzenten des European Milk Board (EMB), dem europäischen Dachverband der Milchviehhalterorganisationen in Europa, haben das dortige Treffen der deutschen Landwirtschaftsminister zum Anlass genommen, um der Milchpolitik der deutschen Bundesregierung eine Absage zu erteilen. Ihr Motto: „Märkte gestalten, statt Krisen zu verwalten“.
Milchprodukte mit hoher Wertschöpfung – Modell für die Zukunft?
Milchprodukte mit hoher Wertschöpfung stehen in dem Ruf, für Milcherzeuger den entscheidenden wirtschaftlichen Unterschied im Milchmarkt auszumachen. Um diesem Thema näher auf den Grund zu gehen, hat das Dutch Dairymen Board (DDB), einer der beiden EMB-Mitgliedsverbände in den Niederlanden, eine Veranstaltungsreihe mit insgesamt vier Terminen organisiert. Als Referenten sind hierzu Vertreter der Milchgenossenschaften, aus der Politik sowie der Wissenschaft eingeladen worden.
Faire Milch in Belgien: Kooperation mit luxemburgischer Molkerei offiziell besiegelt
Laut der Berichterstattung der ostbelgischen Tageszeitung GrenzEcho (17. April) ist die Kooperation zwischen der belgischen Genossenschaft Faircoop und der luxemburgischen Molkerei Luxlait am 16. April mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung offiziell besiegelt worden. Die Faircoop vermarktet seit 2010 unter dem Markennamen „Fairebel“ die vom European Milk Board (EMB) initiierte Faire Milch in Belgien.
Britisches Beratungsunternehmen sagt Milchpreisrutsch nach 2015 voraus
Das britische Beratungsunternehmen The Dairy Group hat in einer Stellungnahme erklärt, dass die Milchpreise in der EU nach Auslaufen der Milchquote in 2015 aufgrund einer Produktionsausdehnung deutlich sinken könnten. Derzeitige Einschätzungen, dass die produzierte Milchmenge in einigen EU-Mitgliedsstaaten zunehmen werde, seien nicht unbegründet. Unter anderem steigende Direktinvestitionen aus China im irischen Milchsektor und geplante Kapazitätserweiterungen des dänischen Molkereikonzerns Arla würden dafür sprechen.
EMB-Agenda
Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Mai 2013:
6.05.: EMB-Vorstandssitzung in Brüssel
9./10.5.: Bauernkonferenz in Lettland
13./14.05.: Treffen mit dem irischen Landwirtschaftsminister in Brüssel
14./15.05.: Workshop von ARC2020 in Berlin
Volltexte
Milchbauern, auf nach Berlin!
Große Kundgebung der europäischen Milchbäuerinnen und Milchbauern am 3. und 4. Juni in der deutschen Hauptstadt Berlin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es kann nicht sein, dass die deutsche Bundesregierung immerzu alle vernünftigen Vorschläge für einen funktionierenden Milchmarkt in Brüssel blockiert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhandlungen zwischen EU-Parlament, Mitgliedsstaaten und Kommission zur Gemeinsamen Agrarmarktordnung müssen wir bei der deutschen Regierung Druck machen, damit der freiwillige Lieferverzicht als Kriseninstrument für den Milchmarkt nicht auf der Strecke bleibt.
Wir Bauern des European Milk Board (EMB) werden deshalb mit unseren Schleppern nach Berlin fahren und am 3. und 4. Juni 2013 vor dem Bundeskanzleramt demonstrieren.
Es ist wichtig, dass wir in großer Zahl nach Berlin kommen und der deutschen Bundesregierung mit einer eindrucksvollen symbolischen Aktion zeigen, dass es so nicht geht. Bitte mobilisiert bei Euch zu Hause, damit die Aktion ein voller Erfolg wird!
Nähere Einzelheiten zum Ablauf werden wir Euch in Kürze zukommen lassen bzw. können im Brüsseler Büro des EMB angefragt werden (E-Mail: office@europeanmilkboard.org oder Tel.: 0032 2 808 1935)
Romuald Schaber (Präsident des EMB)