EMB Newsletter November 2012
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European Milk Board
Bahnhofstr. 31
D-59065 Hamm
Tel.: 0049/2381/4360495
Fax: 0049/2381/4361153
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Webseite: http://www.europeanmilkboard.org
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EMB - European Milk Board asbl
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B-1040 Bruxelles
Tel.: +32 - 2808 - 1935
Fax: +32 - 2808 - 8265
Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Eine vom Aussterben bedrohte Spezies! Das ist es, was aus uns geworden ist. Wir, die unabhängigen Milchproduzenten.
Sind wir in den Augen unserer Politiker – gewählt vom Volk, aber gesteuert von der Welt der Finanzen - eine Spezies, die gerettet werden muss? Sicherlich nicht für die Vertreter des zügellosen Kapitalismus, die nur davon träumen, wie sie uns von unserem Grund und Boden vertreiben können. Eine Rückkehr ins Mittelalter: Ist das die Zukunft, die uns bevorsteht?
In meinem Heimatland Frankreich haben wir zum Glück noch einige Schutzmechanismen, die den Tsunami aufhalten - wie das Pachtstatut oder das Vorkaufsrecht. Aber wie lange haben wir diese noch?
Dabei sind wir doch eine unersetzbare Spezies auf der die ganze Volkswirtschaft aufbaut! Aber wie stellen wir es an, dass unsere Spezies überlebt? Wenn man sich die wachsende Zahl der Landwirte anschaut, die ihren Milchbetrieb aufgeben, um anschließend Getreideanbau zu betreiben, dann müssten spätestens jetzt die Alarmglocken klingeln. Selbst wenn das im Grunde genommen nicht überrascht: Ein Hektar Weizen bedeutet knapp vier Stunden Arbeit für acht Tonnen Ertrag, wohingegen eine Kuh einen Arbeitseinsatz von 30 bis 40 Stunden für einen Ertrag von acht Tonnen Milch benötigt. Und das für den gleichen Lohn!
Aber das Schlimmste für unsere Spezies ist ohne Zweifel, dass sie immer älter wird. Sie ist im Durchschnitt 50 Jahre alt und die junge Generation lässt den Beruf links liegen, da er keine Zukunft verspricht. Alle diese Zahlen sprechen für sich und bezeugen das Verschwinden der unabhängigen Milcherzeuger.
Das ist genau der Grund, warum wir zusammenstehen und kämpfen müssen. Das heißt mit allen Milchbäuerinnen und –bauern der großen europäischen Familie des EMB. Lasst uns daher gemeinsam am 26. und 27. November in Brüssel vor dem Europäischen Parlament demonstrieren. Es heißt jetzt oder nie! Denn eine Sache ist sicher: Wenn wir nicht selber aktiv werden, dann ist der Kampf von vorneherein verloren und ab morgen sind wir Sklaven der Lebensmittelindustrie.
Wer nichts fordert, der bekommt nichts. Unsere Zukunft liegt ganz und gar in unseren eigenen Händen!
Richard Blanc (Vorstandsmitglied des EMB)
1000 Schlepper nach Brüssel!
Große Kundgebung der europäischen Milchbäuerinnen und Milchbauern am 26./27. November in Brüssel vor dem EU-Parlament.
Liebe Kollegen,
wir Bauern des European Milk Board werden am 26. und 27. November in Brüssel vor dem Europäischen Parlament demonstrieren. Wir rufen alle Milchbauern auf, dabei zu sein und unser gemeinsames Anliegen – eine flexible Milchmengensteuerung mit dem Ziel kostendeckender Milchpreise – aktiv zu unterstützen. Es ist wichtig, dass wir in großer Zahl nach Brüssel kommen. Bringt Schlepper mit! Wir wollen Eindruck machen.
Mitgliederversammlung in Kroatien gibt entscheidende Impulse für große Demonstration in Brüssel
Vom 23. bis 25. Oktober hat im kroatischen Tuhelj Toplice die zweite EMB-Mitgliederversammlung in diesem Jahr stattgefunden. Die Teilnehmer haben die Gelegenheit genutzt, um sich intensiv über die dramatische Milchmarktsituation in Europa auszutauschen und aus der herzlichen Begegnung mit europäischen Freunden und Kollegen neue Energie für künftige Aktionen zu schöpfen.
Der thematische Schwerpunkt der Mitgliederversammlung lag dieses Mal auf den sogenannten Transformationsländern in Ost- und Südosteuropa. Höhepunkt war dabei eine internationale Milchkonferenz mit dem Titel “Milchproduktion in Kroatien: Chancen und Risiken durch den EU-Beitritt“.
FFA zeigt dem Management von UDF die rote Karte
Farmers for Action (FFA) hat die folgende Pressemitteilung über eine Protestaktion am Donnerstag, den 18. Oktober, veröffentlicht.
Bei der Jahreshauptversammlung der britischen Molkereikooperative United Dairy Farmers (UDF) hat der im Vereinigten Königreich und Nordirland aktive Verband Farmers For Action (FFA) am letzten Donnerstagabend eine Protestaktion in Cookstown durchgeführt. Am Eingang zum Hotel wurden Flugblätter an die Mitglieder von UDF verteilt.
Appell an den französischen Präsidenten
Die französische EMB-Mitgliedsorganisation APLI hat einen Brief an den französischen Staatspräsidenten François Hollande geschrieben, um auf die drängende Krise in der französischen Landwirtschaft und vor allem in der Bretagne hinzuweisen.
Sehr geehrter Herr Präsident,
bei Ihrem Besuch der Internationalen Tierzucht-Fachmesse SPACE in Rennes, haben sie in Bezug auf die Zukunft der französischen Landwirtschaft Position bezogen. Unter anderem haben Sie Ihren ausdrücklichen Willen bekundet, unsere Produkte mit einem Mehrwert in der ganzen Welt zu verkaufen, um einen Handelsüberschuss zu garantieren, an dem es heute weitgehend mangelt.
Die französische Landwirtschaft hat lange Zeit dank der steigenden Produktivität der Betriebe Handelsüberschüsse erwirtschaftet.
Kroatische Milchproduzenten treten in den Streik
Vom 22. bis 25. Oktober sind in Kroatien zahlreiche Milchbauern in einen Milchstreik getreten. Der Streik wurde von einer Gruppe von Milchproduzenten organisiert, die in Opposition zur derzeitigen kroatischen Regierung steht. Die Bauern selber sprechen von einer Beteiligung von 80 Prozent während die Regierung lediglich von etwa 8 Prozent Streikbeteiligung bei den Milchproduzenten ausgeht.
EMB-Agenda
Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im November 2012:
14.11.: Gespräche mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Referenten der Ständigen Vertretungen in Brüssel
14.11.: Treffen mit lettischen Milcherzeugern bei der Eurotier in Hannover
19.11.: Pressekonferenz zur Milchbauerndemonstration in Brüssel
21.11.: Treffen mit dem estnischem Agrarminister in Tallinn
26./27.11.: Große Milchbauerndemonstration in Brüssel
Volltexte
1000 Schlepper nach Brüssel!
Große Kundgebung der europäischen Milchbäuerinnen und Milchbauern am 26./27. November in Brüssel vor dem EU-Parlament.
Liebe Kollegen,
wir Bauern des European Milk Board werden am 26. und 27. November in Brüssel vor dem Europäischen Parlament demonstrieren. Wir rufen alle Milchbauern auf, dabei zu sein und unser gemeinsames Anliegen – eine flexible Milchmengensteuerung mit dem Ziel kostendeckender Milchpreise – aktiv zu unterstützen. Es ist wichtig, dass wir in großer Zahl nach Brüssel kommen. Bringt Schlepper mit! Wir wollen Eindruck machen.
Konkreter Anlass für die Protestaktion sind wichtige Sitzungen im Europäischen Parlament (26./27.11.) sowie im EU-Ministerrat (28./29.11.) in Brüssel, in denen über die Reform der EU-Agrarmarktordnung beraten und entschieden wird. Dazu gehört auch der freiwillige Lieferverzicht. Die letzte Abstimmung in Brüssel über das Auslaufen der Milchquote ist mit 18 zu 17 Stimmen nur noch ganz knapp dafür ausgegangen. Das zeigt, dass wir eine realistische Chance haben!
Kommt am 26./ 27. November nach Brüssel!
Jetzt ist es Zeit, unserem Anliegen in Brüssel ein Gesicht zu geben!
Die Kundgebung wird am frühen Nachmittag des 26. November mit so vielen Traktoren wie möglich stattfinden. Wir wollen nicht nur reden, sondern die Politik in die Pflicht nehmen. Am frühen Abend möchten wir alle Teilnehmer zu einer Podiumsdiskussion mit den entscheidenden Politikern einladen. Die Demonstration wird am folgenden Tag fortgesetzt. Bitte mobilisiert bei Euch zu Hause, damit die Aktion ein voller Erfolg wird. Wer was ändern will, der kommt nach Brüssel!
Romuald Schaber (Präsident des EMB)