EMB Newsletter November 2017
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Die Frage, wo die Reise hingehen soll, beschäftigt uns Milchbauern seit einiger Zeit.
Die Butterpreise sind so hoch wie noch nie und Butter wird knapp – auf der anderen Seite liegen Unmengen an Milchpulver in den Lagern der öffentlichen Intervention, die keiner haben will. Trotz hoher Butterpreise liegen die Erlöse für Milch im Jahr 2017 noch immer unter unseren Produktionskosten.
Die Milchproduktion nimmt rasant zu, alleine im flämischen Teil Belgiens um 16% in den vergangenen 2 Monaten. Auch der Fettgehalt der Milch auf den Höfen steigt. Wie wird das weitergehen? Erste Molkereien kündigen bereits jetzt fallende Milchpreise für Ende des Jahres an.
Was macht die EU-Kommission? Welche Vorschläge kommen vom Europäischen Parlament und Ministerrat? Agrarkommissar Phil Hogan möchte im nächsten Jahr den Ankauf von Interventionspulver „ohne triftigen Grund“ vermeiden und will 2018 die Intervention herunterfahren. Es gibt keine neuen Kriseninstrumente. Hogan möchte auch nicht den freiwilligen Lieferverzicht, der sich im EU-Reduktionsprogramm als wirkungsvolle Maßnahme erwiesen hat, als permanentes Instrument installieren. Die EU-Kommission könne sich aber vorstellen, im Falle unvorhersehbarer Ereignisse den Lieferverzicht wieder einzuführen. Die aus unserer Sicht notwendige Deckelung der Produktion steht für den Agrarkommissar außer Frage. Hogan wird wohl in die Geschichte eingehen als erster EU-Kommissar, der mit der Lagerhaltung Verluste gemacht hat.
Als Mitglieder des EMB Vorstands haben wir die letzten Monate intensiv genutzt – wir haben mit Aktionen auf das Problem der Magermilchpulverbestände hingewiesen und das konstruktive Gespräch gesucht. Wo geht die Reise hin? Der europäischen Milchindustrie scheint die Situation gut zu passen und die Bauernverbände setzen weiterhin auf Produktionssteigerung. Wir Milchproduzenten durchleben allerdings schwierige Zeiten - unsere Höfe, die Bauern und ihre Familien blicken einer ungewissen Zukunft entgegen.
Für uns gibt es nur einen Ausweg - das Marktverantwortungsprogramm des EMB, das in Krisenzeiten eine Reduktion der Milchmengen vorsieht. Wir setzen uns weiterhin für kostendeckende Preise, eine gerechte Entlohnung und für den Erhalt unserer Familienbetriebe ein. Falls es die Situation notwendig macht, werden wir auch wieder mit unseren Schleppern in die EU-Hauptstadt fahren. Dies haben wir auch gegenüber EU-Kommissionspräsident Jean Claude Junker und Agrarkommissar Phil Hogan bei unserer Aktion am 26. Oktober in Brüssel angekündigt.
Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied des EMB und Mitglied der Milcherzeuger Interessengemeinschaft MIG, Belgien
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