MILK-NEWS

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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

Die Frage, wo die Reise hingehen soll, beschäftigt uns Milchbauern seit einiger Zeit.

Die Butterpreise sind so hoch wie noch nie und Butter wird knapp – auf der anderen Seite liegen Unmengen an Milchpulver in den Lagern der öffentlichen Intervention, die keiner haben will. Trotz hoher Butterpreise liegen die Erlöse für Milch im Jahr 2017 noch immer unter unseren Produktionskosten.

Die Milchproduktion nimmt rasant zu, alleine im flämischen Teil Belgiens um 16% in den vergangenen 2 Monaten. Auch der Fettgehalt der Milch auf den Höfen steigt. Wie wird das weitergehen?  Erste Molkereien kündigen bereits jetzt fallende Milchpreise für Ende des Jahres an.

Was macht die EU-Kommission? Welche Vorschläge kommen vom Europäischen Parlament und Ministerrat?  Agrarkommissar Phil Hogan möchte im nächsten Jahr den Ankauf von Interventionspulver „ohne triftigen Grund“ vermeiden und will 2018 die Intervention herunterfahren. Es gibt keine neuen Kriseninstrumente. Hogan möchte auch nicht den freiwilligen Lieferverzicht, der sich im EU-Reduktionsprogramm als wirkungsvolle Maßnahme erwiesen hat, als permanentes Instrument installieren. Die EU-Kommission könne sich aber vorstellen, im Falle unvorhersehbarer Ereignisse den Lieferverzicht wieder einzuführen. Die aus unserer Sicht notwendige Deckelung der Produktion steht für den Agrarkommissar außer Frage. Hogan wird wohl in die Geschichte eingehen als erster EU-Kommissar, der mit der Lagerhaltung Verluste gemacht hat.

Als Mitglieder des EMB Vorstands haben wir die letzten Monate intensiv genutzt – wir haben mit Aktionen auf das Problem der Magermilchpulverbestände hingewiesen und das konstruktive Gespräch gesucht. Wo geht die Reise hin? Der europäischen Milchindustrie scheint die Situation gut zu passen und die Bauernverbände setzen weiterhin auf Produktionssteigerung. Wir Milchproduzenten durchleben allerdings schwierige Zeiten - unsere Höfe, die Bauern und ihre Familien blicken einer ungewissen Zukunft entgegen.

Für uns gibt es nur einen Ausweg - das Marktverantwortungsprogramm des EMB, das in Krisenzeiten eine Reduktion der Milchmengen vorsieht. Wir setzen uns weiterhin für kostendeckende Preise, eine gerechte Entlohnung und für den Erhalt unserer Familienbetriebe ein. Falls es die Situation notwendig macht, werden wir auch wieder mit unseren Schleppern in die EU-Hauptstadt fahren. Dies haben wir auch gegenüber EU-Kommissionspräsident Jean Claude Junker und Agrarkommissar Phil Hogan bei unserer Aktion am 26. Oktober in Brüssel angekündigt.

Erwin Schöpges, Vorstandsmitglied des EMB und Mitglied der Milcherzeuger Interessengemeinschaft MIG, Belgien

Bis auf die Knochen abgemagert – auch höhere Butterpreise beenden Elend in der Milchproduktion nicht!

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EMB Aktion: Europäische Bäuerinnen und Bauern rufen EU-Kommission auf, freiwillige Mengenreduktion in GAP zu verankern!

Abgemagert bis auf die Knochen steht sie vor dem Gebäude der EU-Kommission inmitten von Milchpulverbergen – die Milchkuh, die die europäischen Bürger mit ihrer Milch versorgt. Um sie herum wehen die Flaggen zahlreicher europäischer Länder, gehalten von den Bäuerinnen und Bauern, die diese Milch täglich melken. Auch sie gebeutelt von den stetig wiederkehrenden Milchkrisen. Trotz aktuell höherer Butterpreise befindet sich der Milchsektor in einem chronisch schlechten Zustand, da ein Mechanismus zum Abwehren von Krisen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) fehlt.

Die Krisenhäufigkeit im Sektor ist alarmierend und hat in den vergangenen Jahren nicht allein zur Aufgabe vieler Betriebe, sondern zudem zur starken Destabilisierung bestehender Höfe geführt. Wie Sieta van Keimpema, die Vizepräsidentin des European Milk Board (EMB), berichtet, gehen erzwungene Einsparungen nicht selten auf Kosten der Tierfürsorge ­– Stichwort Lebensdauer ­– sowie der Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauern und ihrer Familien. „Es ist ein auszehrendes Geschäft für das letzte Glied in der Milchkette, dem die Politik bis dato keinen Einhalt geboten hat. Die Kosten, die für die Produktion nun mal anfallen, werden durch große Wettbewerbsverzerrungen im Milchmarkt seit Jahren stark unterdeckt“, so van Keimpema.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie, welche die Kosten fünf wichtiger Milcherzeugungsländer kalkuliert, ist diese Unterdeckung dokumentiert. Selbst sogenannte "bessere Jahre" konnten dieses Defizit nicht beseitigen: Seit 2012 kommt Frankreich im Durchschnitt auf eine jährliche Unterdeckung von 21 Prozent, die Niederlande auf 23 Prozent, Deutschland auf 22 Prozent sowie Belgien auf 24 und Dänemark auf 17 Prozent.

Details zu dieser internationalen Studie des Büros für Agrarsoziologie finden Sie hier

Um es mit aller Deutlichkeit zu sagen: Die Landwirte fordern keine Subventionen für die Milcherzeugung. Es braucht endlich einen Mechanismus, der den Sektor vor weiteren schwerwiegenden Krisen bewahrt. Der dabei so flexibel ist, dass er das Wachstum des Sektors nicht behindert und auch steigende Nachfragen bedient werden können. Dieser Mechanismus muss in der GAP rechtlich verankert werden. Denn wie die Vergangenheit deutlich zeigt, erfolgen die Reaktionen auf Krisen ohne diese Verankerung zu spät und laufen zudem oft ins Leere.

Konkret geht es darum, die Beobachtungsstelle für den Milchmarkt um einen fest installierten Mechanismus zu ergänzen, mit dem im Krisenfall die Produktion zeitlich befristet begrenzt oder reduziert werden kann.

Die Ausbeutung im Milchsektor kann eingedämmt und die chronisch mageren und schmerzhaften Zeiten können reduziert werden, wenn zukünftig ein Gesetzesartikel in der GAP freiwillige Mengenreduzierungen in Krisenzeiten nachhaltig regelt.

EMB-Pressemitteilung vom 26.10. 2017

Butter wird knapp – Fakt oder Fake?

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Der französische Milcherzeugerverband OPL ist alarmiert: Die jahrelange Überproduktion auf dem europäischen Milchmarkt hat die EU zum organisierten Einlagern von Magermilchpulver – sprich teilentrahmter Milch – veranlasst. Aber was ist mit all dem Rahm passiert?

Fehlte es unseren privaten und genossenschaftlichen Abnehmern an Weitsicht? Oder eher den politischen Entscheidungsträgern? Oder handelt es sich vielmehr um eine gezielte Strategie, um unzählige Landwirte in den Ruin zu treiben, das Angebot zu verknappen und so letztlich die Gewinnmargen der Verarbeiter zu steigern – natürlich zulasten der Verbraucher und der Erzeuger?

Vor drei Jahrzehnten wurde Butter als gesundheitsschädlich verschrien und man verlangte von den Landwirten, dass sie den Fettgehalt der Milch reduzieren. Heute schreibt man der Butter nur die allerbesten Eigenschaften zu. Die Folge: Eine wahre Explosion bei der weltweiten Nachfrage und ein drastischer Preisanstieg (+170% in nur 20 Monaten). So kommt es, dass die Verbraucher paradoxerweise im Kühlregal vergeblich nach Butter suchen, obwohl es bei weitem nicht an Sahne mangelt.

Gleichzeitig drückt man weiterhin die Preise auf der Erzeugerseite, so dass nicht einmal die Produktionskosten gedeckt sind (in Frankreich 410,2 € pro 1000 l Milch). Unter dem Vorwand, die Preise seien im Februar ausgehandelt worden und die Verträge unantastbar, wehren sich die Supermärkte gegen Preissteigerungen. Die Milchsammelbetriebe wenden sich daher mehr und mehr einträglicheren Absatzmärkten zu und halten sich nicht an die Lieferverträge.

Eine Steigerung der Milchfettproduktion hätte natürlich ihre Kosten, aber dazu bedarf es auch angemessener Preise (und keiner Prämien). Der Lieferengpass wird sich jedenfalls nicht durch massive Betriebsaufgaben lösen. Wichtig ist auch zu wissen, dass der Erzeuger Geldbußen zahlt, wenn er auch nur einen Liter mehr liefert als im Vertrag steht. Dazu kommen die Auswirkungen der europäischen Termingeschäfte für Butter an der EEX in Leipzig und die niedrigen Preise für Magermilchpulver, wodurch der Käsemarkt mit Lieferungen überflutet wird. In Frankreich werden derzeit 20% der angelieferten Milch zu Butter verarbeitet, 11% davon für die Industrie und 9% für den Konsummarkt.

Für den französischen Verband OPL bringt die Butterknappheit die Mängel der ultraliberal ausgelegten GAP ans Tageslicht, die nicht mehr in der Lage ist ihre eigentliche Mission zu erfüllen – die europäischen Verbraucher mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen und gleichzeitig faire Preise für die Produzenten sicherzustellen.

Sophie Wieme, Organisation des Producteurs de Lait (OPL), Frankreich

Faire Milch für Westafrika

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Wir waren vom 21. bis zum 25. Oktober 2017 in Ouagadougou, Burkina Faso, und haben dort an der 3-Tages-Konferenz „Die 72 Stunden der lokalen Milch“ teilgenommen. Unter anderem ging es um das Projekt Fairefaso, das den burkinischen Milchproduzenten einen fairen Milchpreis garantieren und als Qualitätslabel dienen soll.

 

Dieses Projekt wurde mit der Unterstützung der belgischen Organisationen MIG, Faircoop und Oxfam vor rund einem Jahr initiiert und wird bereits in drei Kleinstmolkereien erfolgreich umgesetzt.

Am 1. Tag unseres Besuchs haben wir an der Generalversammlung der UMPLB (Verband der Minimolkereien Burkina Faso) teilgenommen. In diesem Verband sind 48 Kleinstmolkereien vereint, welche von jeweils 40-50 Produzenten beliefert werden. Die Verarbeitungsmenge liegt bei ca. 100-300 Litern täglich pro Molkerei.

Am 2. Tag stand der Austausch zwischen den einzelnen Ländern im Vordergrund. Neben Burkina Faso waren der Senegal, Mauretanien, Mali, Tschad, Nigeria und Belgien vertreten. Dabei wurden politische Forderungen formuliert, die an die nationalen Regierungen, an die CEDEAO (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft) und an die EU gerichtet sind. Das Hauptthema waren die massiven Exporte von mit Palmfett angereichertem Magermilchpulver zu Dumpingpreisen in den westafrikanischen Raum.

Außerdem wurde an der Weiterentwicklung der Fairen Milch in anderen Ländern gearbeitet. Demnächst werden Senegal ("Fairesen") und Mauretanien ("Fairemau") an der Umsetzung einer fairen Milch arbeiten. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein solcher internationaler Austausch unter Milcherzeugern stattgefunden hat.

Am 3. Tag wurden die Schlussfolgerungen und Forderungen in einer von allen teilnehmenden Staaten unterschriebenen Resolution zusammengefasst und der Öffentlichkeit, den politischen Vertretern und den Medien vorgestellt und erläutert.

Am 4. Tag, dem Tag unserer Abreise, hatten wir die Gelegenheit im 60 km entfernten Koudougou eine Molkerei zu besichtigen. Diese verarbeitet zur Zeit 120 Liter täglich zu pasteurisiertem Joghurt, Milch und Butter.

Abschließend kann ich sagen, dass es für mich eine sehr spannende und unvergessliche Erfahrung war. Wir haben Menschen einer anderen Kultur und einem ganz anderen Umfeld kennengelernt. Die Motivation und der Einsatz, den die Verantwortlichen zeigten, haben uns zusätzlich motiviert. Es wird bestimmt spannend zu sehen, wie diese Bewegung sich weiter fortentwickeln wird. Die Zukunft gehört uns Milcherzeugern, wenn wir nur unser Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Daniel Hick, Milcherzeuger Interessengemeinschaft (MIG), Belgien

Abschlusserklärung der Konferenz "Die 72 Stunden der lokalen Milch"

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Am 22., 23. und 24. Oktober 2017 haben wir - Vertreter und Partner der Erzeuger und Verarbeiter von lokaler Milch in Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger, Senegal, Tschad - uns in Ouagadougou mit unseren Kollegen und Freunden, die Erzeuger in Belgien und Frankreich sind, versammelt, um unsere Erfahrungen auszutauschen und die Herausforderungen des Milchsektors in Westafrika zu analysieren.

 

Die Schlüsselrolle der lokalen Milch für die Nahrungsmittelsicherheit der Haushalte und für die Gesellschaftssysteme der Sahel-Region sowie darüber hinaus das enorme Wirtschaftspotenzial von lokal produzierter Milch wurde während des Austauschs erneut bestätigt.

Die Erfahrung mit der Marke FaireFaso und die Zusammenarbeit zwischen Viehhaltern und Verarbeitungseinheiten der verschiedenen Länder haben bewiesen, dass die bestehenden Initiativen das Potenzial haben, die Herausforderungen der Entwicklung des Sektors von der Produktion bis zur Vermarktung anzunehmen. Die lokale Milch kann der doppelten Herausforderung, der Deckung der Verbrauchernachfrage und der Verbesserung der Einkünfte der Erzeuger, gerecht werden.

Um dieses Potenzial zu nutzen, konzentrieren wir, die Teilnehmer aus Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger, Senegal und Tschad, uns auf folgende Forderungen:

 

AUF NATIONALER EBENE

Wir bitten unsere Staaten und ihre Dienststellen, die Mittel auf den Ausbau der Erzeugungs- und Verarbeitungskapazitäten der vorhandenen Verarbeitungseinheiten lokaler Milch zu konzentrieren.

Wir bitten unsere Staaten, die Mehrwertsteuer auf Produkte lokaler Milch abzuschaffen.

 

AUF REGIONALER EBENE

Wir bitten CEDEAO und unsere Staaten, die Minimolkereien sowie die bestehenden Konzepte zum Einsammeln und zur Verarbeitung von lokaler Milch in die Strategien der Milchoffensive einzubeziehen.

 

AUF EUROPÄISCHER EBENE

Wir sagen Stopp zu den massiven Exporten von Magermilchpulver oder mit Palmfett angereichertem Magermilchpulver, welche eine Entwicklung des lokalen Sektors verhindern und die lokalen Ernährungssysteme bedrohen, indem unsere Länder mit Produkten zu Niedrigpreisen und von geringer Nährwertqualität überschwemmt werden. Wir fordern, die Überproduktion innerhalb der Europäischen Union zu regulieren, denn sie zerstört unser Entwicklungspotenzial sowie gleichzeitig zahlreiche Betriebe unserer europäischen Kollegen und befreundeten Erzeuger.

 

Abschließend bestätigen wir unseren Willen, den Austausch fortzusetzen, um gemeinsame Strategien zwischen westafrikanischen Ländern und mit unseren europäischen Verbündeten aufzubauen.

Unterzeichner: UMPLB, IPROLAIT, AREN, ROSA, MIG, FENALAIT, FENAFILS, RBM

Ouagadougou, Oktober 2017

Pulveraktion: Abschlusskundgebung vor der Staatskanzlei in München

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Am 9. Oktober fand die bundesweite „Milch-(Ver-)Pulver-Tour“ des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM ihren Abschluss. An der Kundgebung beteiligten sich rund 500 Milchviehhalter und 200 Schlepper.

 

 

Unter dem Motto „Marktverantwortung statt Pulver-Irrsinn“ hatten die deutschen Milchviehhalter seit Ende August verschiedene Pulveraktionen durchgeführt, um die Folgen des unzureichenden und völlig falsch gehandhabten bestehenden Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt darzustellen. Neben hohen finanziellen Verlusten für die Milchbauern sind auch immense Milchpulverberge entstanden, die die dringend nötige schnellere und deutlichere Erholung der Milcherzeugerpreise verhindert haben.

Diese irrsinnige Politik stellten die Milchviehhalter in München noch einmal mit einer Pulversprühaktion dar, bei der mehrere Säcke Milchpulver mit einem Gebläse hoch in die Luft vor der Staatskanzlei geblasen wurden. Die zentralen Forderungen der Milchbauern lauteten dazu: In der Krise Milchübermengen eindämmen statt übermäßig einlagern und einen marktunschädlichen Abbau des bestehenden Milchpulverbergs sicherstellen!

Dass der Export von billigem Milchpulver in Dritte-Welt-Länder dort die Kleinbauern existenziell bedrohe und auch hier den Bauern massiv schade, hoben weitere Vertreter von entwicklungspolitischen Institutionen in ihren Redebeiträgen hervor.

„Das EU-Sicherheitsnetz muss jetzt ausgebaut werden, solange die Markterholung noch anhält. Kippt der Markt wieder, entstehen erneut Verluste, die die ohnehin stark angeschlagenen Milchbetriebe massiv gefährden. Dann muss ein wirksames Kriseninstrumentarium, das zur Markterholung beiträgt, schon einsatzbereit sein“, betonte BDM-Vorsitzender Romuald Schaber.

 

Eckpunktepapier - Erwartungen des BDM an die neue Bundesregierung

Im Rahmen der laufenden Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung haben wir die Mitglieder der Sondierungskommission auf die aus Sicht der Milchviehhalter notwendigen Festlegungen, die im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben werden sollten, hingewiesen. Der Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) und dabei auf der Erweiterung des Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt um zeitlich befristete Mengendisziplinmaßnahmen in Marktkrisenphasen. Ebenfalls wird auf die notwendige Verbesserung der Marktstellung der Milchviehhalter eingegangen wie auch auf die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020. Ein Schwerpunkt dabei sollte die Berücksichtigung der besonderen Leistungen der Tierhalter und insbesondere der Milchviehhalter für die Vitalität der ländlichen Räume sein.

Milchviehhalter-Eckpunktepapier 2017 - Erwartungen des BDM an eine neue Bundesregierung

Johannes Fritz, Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM)

Unlautere Handelspraktiken: Konsultation zur Verbesserung der Lebensmittelversorgungskette

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Bis zum 17. November läuft eine Konsultation zur Verbesserung der Lebensmittelversorgungskette der EU-Kommission. Landwirte, Bürger und andere interessierte Kreise werden aufgefordert, sich im Rahmen einer Online-Befragung zu äußern, wie die Lebensmittelversorgungskette fairer gestaltet werden kann.

 

EU-Rechtsrahmen zur Eindämmung unlauterer Handelspraktiken

In mehr als 20 EU-Mitgliedstaaten gibt es mittlerweile spezielle nationale Rechtsvorschriften zur Eindämmung unlauterer Handelspraktiken, daneben wurden zahlreiche freiwillige Regelungen auf nationaler und europäischer Ebene (z. B. die Supply Chain Initiative) ins Leben gerufen. Die Ergebnisse sind ernüchternd: die Landwirte als schwächstes Glied der Kette sind weiterhin unlauteren Handelspraktiken ausgeliefert. Nach wie vor fehlt ein harmonisierter Regulierungsansatz auf EU-Ebene, um unlautere Handelspraktiken einzudämmen. Die Europäische Kommission möchte anhand der Ergebnisse dieser Konsultation prüfen, ob es einer EU-Gesetzgebung bedarf, um gegen unlautere Handelspraktiken vorzugehen.

Die Konsultation basiert auf den Arbeiten der Taskforce "Agrarmärkte", die Agrarkommissar Hogan im Januar 2016 eingerichtet hat. Die Taskforce schlug eine Reihe von konkreten Maßnahmen vor, um die Position der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette zu stärken. Die Kommission möchte diese Arbeit fortsetzen und die Öffentlichkeit zu Aspekten der Stellung der Landwirte in der Lebensmittelversorgungskette konsultieren (unlautere Handelspraktiken und Markttransparenz).

Das European Milk Board hat sich an der Konsultation beteiligt. Aus unserer Sicht kennzeichnen Wettbewerbsverzerrungen und unfaire Praktiken momentan den Sektor und schaden insbesondere den Akteuren der ersten Stufe – den Milcherzeugern.

Online-Konsultation zur Verbesserung der Lebensmittelversorgungskette (in allen EU-Sprachen verfügbar).

 

Regina Reiterer, EMB

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