MILK-NEWS

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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

am 24. September hat in Brüssel die für uns Milchviehhalter so wichtige Konferenz über die Zukunft des Milchmarkts nach 2015 stattgefunden. Wir Milchbauern des EMB haben uns dort gut geschlagen und als konstruktive und mit wissenschaftlicher Expertise gewappnete Stimme im Milchsektor präsentiert. Wir brauchen daher unser Licht in keinster Weise unter den Scheffel zu stellen - vor allem nicht vor der vermeintlich mächtigen Milchindustrie und ihrer Verbände. All ihr Geld und hochbezahlte Berufslobbyisten haben Ihr nichts gebracht. Wenn es um die Milch geht, sind es immer noch die Bauern, die mit Fachkenntnis und vor allem mit Herz für gute Zukunftsperspektiven eintreten.

Nach den Enttäuschungen über den Ausgang der Reform der europäischen Agrarmarktordnung - bei der leider sinnvolle Maßnahmen wie der freiwillige Produktionsverzicht keinen Zuspruch gefunden haben - hat uns Milchbauern diese Konferenz gut getan. Wie auch in diesem EMB-Newsletter berichtet wird, hat der EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos in seiner Eröffnungsrede bekanntgegeben, dass die EU-Kommission die Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den Milchmarkt plant. Diese soll für mehr Transparenz und damit für weniger Preisvolatilität im Markt sorgen. Ob dieses Ziel allerdings ohne Instrumente für eine flexible Steuerung des Milchvolumens erreicht werden kann, bleibt mehr als fraglich. Ein erster Schritt ist aber auf jeden Fall getan und die Erweiterung der Beobachtungsstelle um weitere Kompetenzen in der Zukunft sicherlich möglich.

Es kommt nun darauf an, dass wir Milchbauern die Europäische Politik beim Wort nehmen und die EU-Kommission ihre guten Ansätze weiterverfolgt. Bis Ende des Jahres möchte die Kommission die Milchkonferenz auswerten und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Dabei ist wichtig, dass sie schon hier möglichst konkrete Maßnahmen und Instrumente für den Milchmarkt benennt.

Leider ist das Zeitfenster bis zum Ende der Amtszeit von Agrarkommissar Ciolos Mitte nächsten Jahres nur kurz. Aus diesem Grund müssen neue und vor allem rechtlich verbindliche Vorschläge der EU-Kommisison bis dahin unbedingt auf dem Tisch liegen. Wir Milchbauern des EMB werden die EU-Kommission deshalb in der nächsten Zeit - wo immer es geht - auf ihrem positiven Weg unterstützen und uns aber auch lautstark bei ihr in Brüssel zu Wort melden, falls sie von diesem Weg abkommt.

Romuald Schaber (Präsident des EMB)

EU-Agrarkommissar kündigt Einrichtung einer Beobachtungstelle für den Milchmarkt an

Nach Aussage des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos anlässlich der großen Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel plant die EU-Kommission die Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den Milchmarkt. Diese Einrichtung soll monatlich oder vierteljährlich über die Entwicklung von Michproduktion und –verbrauch berichten und damit die Folgen von zunehmender Preisvolatilität im Milchmarkt in der Zeit nach 2015 abmildern.

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Milchkonferenz in Brüssel: Europäische Milchbauern legen wissenschaftlich fundierte Vorschläge für den EU-Milchmarkt nach 2015 vor

Die folgende Presseerklärung ist vom EMB anläßlich der Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel veröffentlicht worden:

(Brüssel, 25.09.2013) Rund 450 Vertreter aus allen Bereichen des Milchsektors sowie der europäischen Institutionen sind gestern bei einer Konferenz in Brüssel zusammengekommen, um sich über die Zukunft der EU-Milchmärkte nach dem Auslaufen der Milchquoten 2015 auszutauschen. Die EU-Kommission hat zu diesem Anlass die Ergebnisse einer umfassenden Studie zum EU-Milchmarkt nach 2015 präsentiert und die Reaktionen des Milchsektors dazu eingeholt.

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Wissenschaftliche Studie zur EU-Monitoringstelle veröffentlicht

Die Kernforderung des European Milk Board (EMB) nach einer europäischen Monitoringstelle mit dem Ziel der flexiblen Mengensteuerung im EU-Milchmarkt, ist erstmals durch eine Studie wissenschaftlich fundiert worden. Die Expertise wurde durch das Büro für Agrar- und Regionalentwicklung in Deutschland unter der Leitung der Wissenschaftlerin Frau Dr. Andrea Fink-Keßler erstellt und auf einer Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel offiziell vorgestellt.

Ausgangspunkt der Studie ist die europäische Milchkrise der Jahre 2008/09 und die schon seit 2003 laufende Deregulierung der EU-Milchmärkte. Dabei kann ohne zu übertreiben gesagt werden, dass die Zukunft nach dem Auslaufen der EU-Milchquoten 2015 angesichts der bereits in der Gegenwart für Produzenten existenzbedrohenden Situation im Milchmarkt schon jetzt begonnen hat.

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Neue Faire Vollmilch in Belgien gestartet

In Belgien hat die Produktfamilie des Faire Milch-Projekts, das vom EMB in Europa initiiert wurde, neuen Zuwachs bekommen. Nach der erfolgreichen Einführung der teilentrahmten Milch, der Vollmilch mit Schokoladengeschmack und einer Eiscreme wurde nun das Sortiment der Genossenschaft Faircoop um eine Vollmilch unter dem Label Fairebel erweitert. Die Faircoop wird in der Mehrheit von Mitgliedern der belgischen EMB-Mitgliedsverbände MIG und FMB getragenen.

Die Fairebel Vollmilch ist der Öffentlichkeit am 28. September 2013 mit einer Pressekonferenz mitten in der Brüsseler Innenstadt vorgestellt worden.

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Bericht aus der Schweiz

Die Milchpreise in der Schweiz verharren unverändert auf zu niedrigem Niveau. Die von Einzelhandelsketten und Milchverarbeitern dominierte Branchenorganisation Milch BOM will den Richtpreis nicht anheben. Der Richtpreis hat zwar nur Empfehlungscharakter, eine Anhebung, wie seit Monaten von den Produzenten gefordert, wäre aber allemal ein richtiges Signal an die Akteure.

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EMB-Agenda

Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Oktober 2013:

  • 14.10.: Advisory Group zur GAP der Europäischen Kommission in Brüssel

  • 15.10.: Vorstandssitzung in Brüssel

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Volltexte

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EU-Agrarkommissar kündigt Einrichtung einer Beobachtungstelle für den Milchmarkt an

Nach Aussage des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos anlässlich der großen Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel plant die EU-Kommission die Einrichtung einer Beobachtungsstelle für den Milchmarkt. Diese Einrichtung soll monatlich oder vierteljährlich über die Entwicklung von Michproduktion und –verbrauch berichten und damit die Folgen von zunehmender Preisvolatilität im Milchmarkt in der Zeit nach 2015 abmildern. Sie könnte damit als Frühwarnmechanismus vor starken Ungleichgewichten im Markt dienen. Über die genaue Struktur und Gestalt der Beobachtungsstelle müsse laut dem Kommissar noch nachgedacht werden.

Für das European Milk Board ist der Plan der EU-Kommission zur Einrichtung der Marktbeobachtungsstelle ein erster Schritt in die richtige Richtung. Transparenz im Milchmarkt ist die unverzichtbare Voraussetzung dafür, dass auf Ungleichwichte im Markt flexibel und zeitnah reagiert werden kann. Was allerdings noch unbedingt hinzukommen muss, ist die Befugnis der neuen Einrichtung zur aktiven Steuerung des Angebots im Milchmarkt. Nur dann können die negativen Folgen von starker Preisvolatilität für Produzenten und Verbraucher effektiv bekämpft werden.

Christian Schnier (EMB)

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Milchkonferenz in Brüssel: Europäische Milchbauern legen wissenschaftlich fundierte Vorschläge für den EU-Milchmarkt nach 2015 vor

Die folgende Presseerklärung ist vom EMB anläßlich der Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel veröffentlicht worden:

(Brüssel, 25.09.2013) Rund 450 Vertreter aus allen Bereichen des Milchsektors sowie der europäischen Institutionen sind gestern bei einer Konferenz in Brüssel zusammengekommen, um sich über die Zukunft der EU-Milchmärkte nach dem Auslaufen der Milchquoten 2015 auszutauschen. Die EU-Kommission hat zu diesem Anlass die Ergebnisse einer umfassenden Studie zum EU-Milchmarkt nach 2015 präsentiert und die Reaktionen des Milchsektors dazu eingeholt. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und Meinungen möchte die EU-Kommission entscheiden, ob weitere legislative Maßnahmen im Milchsektor nötig sind.

Das European Milk Board (EMB) hat als einer der drei Hauptredner und einzige Organisation, die ausschließlich die Interessen der europäischen Milcherzeuger vertritt, die Gelegenheit gehabt, seine eigenen Vorschläge für den EU-Milchmarkt nach 2015 vorzustellen. Der Präsident des EMB Romuald Schaber und Frau Dr. Fink-Kessler vom Büro für Agrar- und Regionalentwicklung (BAR) in Deutschland haben dazu Inhalte und Schlussfolgerungen der aktuellen Expertise erläutert, die das EMB zum Instrument der europäischen Monitoringstelle in Auftrag gegeben hat. Hiernach könnte eine europäische Monitoringstelle über die flexible Anpassung der Milcherzeugungsmenge an die Nachfrage ein beständiges Marktgleichgewicht gewährleisten und die Milchpreise auf einem durchschnittlich kostendeckenden Niveau stabilisieren. Eine nachhaltige und flächendeckende Milcherzeugung und -versorgung in der EU wäre somit gesichert.

Der EMB-Präsident Romuald Schaber erklärte am Ende der Konferenz: „Der heutige Tag hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Milchbauern des EMB entschlossen auftreten und ihren Sachverstand in die Diskussion über den Milchmarkt nach 2015 einbringen. Der gefährlichen und realitätsfernen Ideologie der Milchmarktliberalisierung muss eine starke Stimme entgegengesetzt werden. Dabei sind Zukunftsstudien in ihren Aussagen allgemein eher kritisch zu sehen. Wie Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, können Prognosen gegenüber der tatsächlichen Entwicklung meist nicht standhalten. Worauf es deshalb ankommt ist, dass die richtigen Instrumente zur Verfügung stehen, um jederzeit flexibel auf eine sich verändernde Marktsituation reagieren zu können.“

Das European Milk Board (EMB) ist ein europäischer Dachverband von Milchviehhalterorganisationen. Er vertritt derzeit 19 Organisationen aus 14 europäischen Ländern mit zusammen rund 100.000 Erzeugern. In den Mitgliedsländern wird rund 75 % der europäischen Milch produziert.

Christian Schnier (EMB)

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Wissenschaftliche Studie zur EU-Monitoringstelle veröffentlicht

Die Kernforderung des European Milk Board (EMB) nach einer europäischen Monitoringstelle mit dem Ziel der flexiblen Mengensteuerung im EU-Milchmarkt, ist erstmals durch eine Studie wissenschaftlich fundiert worden. Die Expertise wurde durch das Büro für Agrar- und Regionalentwicklung in Deutschland unter der Leitung der Wissenschaftlerin Frau Dr. Andrea Fink-Keßler erstellt und auf einer Konferenz zur Zukunft des EU-Milchmarkts nach 2015 am 24. September in Brüssel offiziell vorgestellt.

Ausgangspunkt der Studie ist die europäische Milchkrise der Jahre 2008/09 und die schon seit 2003 laufende Deregulierung der EU-Milchmärkte. Dabei kann ohne zu übertreiben gesagt werden, dass die Zukunft nach dem Auslaufen der EU-Milchquoten 2015 angesichts der bereits in der Gegenwart für Produzenten existenzbedrohenden Situation im Milchmarkt schon jetzt begonnen hat. Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: In der EU-15 hat zwischen 2007 und 2009 jeder fünfte Milchproduzent seinen Betrieb aufgegeben. In der EU-27 musste sogar jeder dritte Betrieb diesen letzten Weg gehen.

Die Studie zeigt auf erschreckende Weise, wie die Milchkrise und die Folgejahre viele Betriebe finanziell haben ausbluten lassen. Die Milchproduzenten verloren Einnahmen, konnten ihre Schulden nicht abbauen, verbrauchten eventuell noch vorhandenen Ru?cklagen und wurden teilweise in die Zahlungsunfähigkeit getrieben. Dies betraf besonders stark die großen, stark gewachsenen spezialisierten Milchviehbetriebe, die laut Politik und Beratung eigentlich die Zukunft Europas sein sollen.

Und dabei haben nicht einmal die Verbraucher von den niedrigen Milcherzeugerpreisen profitiert. So lagen die Verbraucherpreise im Jahr 2009 anstatt zu fallen immer noch 14 Prozent u?ber dem Vorkrisenniveau. Die Verbraucherpreise seien „weitgehend entkoppelt“ von den Milcherzeugerpreisen, wie die EU-Kommission ebenfalls in einem Bericht von 2009 zur Lebensmittelversorgungskette festgestellt hat.

Die Studie zur Monitoringstelle kommt zu dem Schluss, dass die bisherigen politischen Ansätze und Instrumente wie das Milchpaket nicht ausreichen bzw. das Hauptübel im Milchmarkt - die Überproduktion an Milch - nicht an der Wurzel bekämpfen. Dabei ist politischer Handlungsspielraum gegeben. Der Vertrag zur Arbeitsweise der EU sagt in Artikel 39 selber, dass stabile Märkte und ein fairer Lebensstandard durch die EU-Agrarpolitik gesichert werden müssen. Darüber hinaus zeigen statistische Erfahrungswerte seit der Milchkrise, dass durch eine vergleichsweise geringe Mengenreduktion von ein bis zwei Prozent die Milchmärkte stabilisiert werden können.

Eine allgemeinverbindliche europäische Monitoringstelle würde der Studie zufolge eine schnelle und wirksame Übermittlung der Preissignale des Marktes an die Milcherzeuger ermöglichen. Durch die flexible Anpassung der Milcherzeugungsmenge könnte das Gleichgewicht im Markt gestärkt sowie stabile Preise innerhalb eines Zielpreiskorridors auf einem durchschnittlich kostendeckenden Niveau erreicht werden. Damit biete die Monitoringstelle einen realistischen Weg, um die flächendeckende Milcherzeugung in der EU zu sichern und vor allem in benachteiligten Gebiete und Bergregionen einen wichtigen Wirtschaftszweig zu erhalten.

Einzelheiten zu den Ergebnissen und Schlussfolgerungen können in der Kurz- und Langfassung der Studie nachgelesen werden. Diese kann im Internetangebot des European Milk Board heruntergeladen werden unter: www.europeanmilkboard.org/de/emb/positionen.html

Christian Schnier (EMB)

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Neue Faire Vollmilch in Belgien gestartet

In Belgien hat die Produktfamilie des Faire Milch-Projekts, das vom EMB in Europa initiiert wurde, neuen Zuwachs bekommen. Nach der erfolgreichen Einführung der teilentrahmten Milch, der Vollmilch mit Schokoladengeschmack und einer Eiscreme wurde nun das Sortiment der Genossenschaft Faircoop um eine Vollmilch unter dem Label Fairebel erweitert. Die Faircoop wird in der Mehrheit von Mitgliedern der belgischen EMB-Mitgliedsverbände MIG und FMB getragenen.

Die Fairebel Vollmilch ist der Öffentlichkeit am 28. September 2013 mit einer Pressekonferenz mitten in der Brüsseler Innenstadt vorgestellt worden. Lebende Kühe sowie die bekannten bunten Kunststoffkühe des EMB, die Faironikas, haben eine unvergleichbare Kulisse geboten und die Auftaktveranstaltung an diesem Tag zur willkommenen Attraktion für interessierte Bürger und Familien mit Kindern gemacht.

Getreu der ursprünglichen Aufgabe von Fairebel wird die Vollmilch ebenso wie alle anderen Produkte des Sortiments zu einem Preis verkauft, der allen Beteiligten der Produktion und Vermarktung eine faire Entlohnung und dem Verbraucher einen gerechten Preis gewährleistet. Darüber hinaus möchte die Fairebel den Verbrauchern wieder eine echte Vollmilch anbieten und dem natürlichen Umstand Rechnung tragen, dass sich aufgrund des verfügbaren Futters und der Helligkeit der Fettgehalt der Kuhmilch im Laufe der Jahreszeiten verändert. Im Gegensatz zu gewöhnlicher Vollmilch, die mit 3,5 % Fettgehalt standardisiert ist, beträgt der Fettgehalt der Fairebel Vollmilch zwischen 3,8 und 4,4 %. Obwohl diese Milch für eine lange Haltbarkeit mit den neuesten UHT-Verfahren behandelt wird, kommt sie in Geschmack und Qualität der Rohmilch nahe. Die belgischen Verbraucher dürfen sich freuen.

Erwin Schöpges (Präsident Faircoop)

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Bericht aus der Schweiz

Die Milchpreise in der Schweiz verharren unverändert auf zu niedrigem Niveau. Die von Einzelhandelsketten und Milchverarbeitern dominierte Branchenorganisation Milch BOM will den Richtpreis nicht anheben. Der Richtpreis hat zwar nur Empfehlungscharakter, eine Anhebung, wie seit Monaten von den Produzenten gefordert, wäre aber allemal ein richtiges Signal an die Akteure. Die verhinderte Anhebung hat vor allem drei Gründe:

  • Diejenigen Molkereien, die vor dem Quotenausstieg große Investitionen in Produktionsanlagen für Massenprodukte getätigt haben, sind finanziell in Schwierigkeiten. Bei dieser Produktkategorie lassen sich Preisanhebungen nicht so einfach umsetzen. Sie sind einfach zu austauschbar. Diesen Molkereien ist es daher nicht möglich, den Richtpreis für die Bauern am Markt zu realisieren. Und weil sie die schlechtesten Preise bezahlen, bekommen sie nun obendrein zu wenig Milch, um die Produktionskapazitäten auszulasten.

  • Die Anzahl der Milchkühe ist zurückgegangen. Dauerhaft zu niedrige Erlöse sind dafür die Hauptursache. Viele Bauern prüfen in der heutigen Situation Alternativen zu ihrem bisherigen Milchaufkäufer. Wenn aufgrund der unterschiedlichen Produktepallette die Milchauszahlungspreise stark auseinanderdriften, drängt sich ein Wechsel auf. Solche Wechsel würden aber gerade die schon angeschlagenen Molkereien noch mehr gefährden.

  • Die Einzelhandelsketten haben sich den Kampf gegen hohe Preise auf ihre Fahnen geschrieben. Sie weigern sich darum standhaft, höhere Milchpreise zu akzeptieren. Und sie wissen genau, dass ihre Marktmacht so groß ist, dass Milchpreiserhöhungen nur dann umgesetzt werden können, wenn sie von ihnen auch akzeptiert werden.

Es zeichnet sich in der Schweiz deutlich ab, dass dauerhaft schlechte Milcherlöse das Produktionsvolumen beeinflussen. Wenn die Milchpreise über Jahre im Keller sind, dann wären die Betriebe dringend darauf angewiesen, wenigstens in der jetzigen günstigen Marktsituation wieder einmal etwas Luft bei ihren Finanzen zu bekommen. Die Verantwortlichen bei der BOM ignorieren jedoch alle Realitäten und selbst die Entwicklung der letzten Monate hat noch scheinbar niemandem ernsthaft zu denken gegeben: So entsorgte die Schweiz im vergangenen Jahr mit den Zwangsabgaben der Milchbauern noch 10 000 Tonnen Butter auf dem Weltmarkt. Dieses Jahr hat die Schweiz hingegen 500 Tonnen Butter importiert.

Werner Locher (BIG-M)

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EMB-Agenda

Hier finden Sie einige der wichtigsten Termine des EMB-Vorstands im Oktober 2013:

  • 14.10.: Advisory Group zur GAP der Europäischen Kommission in Brüssel

  • 15.10.: Vorstandssitzung in Brüssel

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