EMB Newsletter September 2017
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Die Preise steigen, den Milchbauern geht es wieder gut ... Das ist der Tenor der Meldungen, die in der europäischen Presse derzeit verbreitet werden.
Wie der aktuelle EMB-Milchpreisvergleich zeigt, haben die Auszahlungspreise der europäischen Molkereien de facto aber nur wenig Bewegung und verharren in den letzten vier Monaten in einem viel zu langsamen Aufwärtstrend. Angesichts dieses schleppenden Preisanstiegs ist es aus Erzeugersicht keinesfalls gerechtfertigt, vom Ende der Milchkrise zu sprechen. Es wäre auch kurzsichtig zu glauben, dass der Markt sich von alleine regelt und die Auszahlungspreise ein kostendeckendes Niveau erreichen. In der öffentlichen Intervention liegen mehr als 350.000 Tonnen Magermilchpulver, die über kurz oder lang die Milchpreise drücken. Das EMB hat bereits in der Vergangenheit EU-Agrarkommissar Hogan deutlich gemacht, dass das Interventions-Milchpulver nicht den Milchbauern auf den Kopf fallen darf. Die deutschen Milcherzeuger machen derzeit mit mehreren Milchpulver-Aktionen gegen die Intervention als „fehlgeschlagenes Kriseninstrument“ mobil. Die Hintergründe der Aktion sind in dieser Ausgabe nachzulesen.
In Italien hat die Marktsituation in den letzten sechs Monaten eine leichte Erholung der Milcherzeugerpreise gebracht, die von 34/35 Cent im Februar auf 38/39 Cent im August 2017 gestiegen sind. Die Produktion ist gegenüber 2016 konstant, jedoch mit einem Rückgang im Juli und August infolge der großen Hitze im Norden und Süden des Landes. Die Käsepreise stagnieren, insbesondere für Käsesorten mit langem Reifungsprozess wie Grana Padano und verzeichnen derzeit Tiefpreise auf dem Stand von 2016. Stark gestiegen ist der Spotmarktpreis für Milch, der von 36/38 Cent im Juni auf fast 45 Cent im August geklettert ist.
Die Erzeugerpreise auf dem Markt mit Direktverträgen (keine Spotpreise) sollen ab September/Oktober auf über 40 Cent steigen. Die lange Trockenheit und die große Hitze führen zu Kostensteigerungen bei Rohstoffen wie Mais und Heu, was die Produktionskosten erhöht. Aktuell liegen die durchschnittlichen Produktionskosten für Milch im Norden Italiens bei 46 Cent.
Das Ziel des European Milk Board sind kostendeckende Preise für Europas Milcherzeuger. Eine zeitlich befristete Mengenbegrenzung, wie sie in unserem Marktverantwortungs-programm vorgesehen ist, bringt in Krisenzeiten eine Preiserholung und damit Liquidität auf unsere Betriebe.
Roberto Cavaliere, EMB Vorstandsmitglied und Präsident der APL Italien
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