EMB Newsletter September 2018
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,
Ganz Europa hat im Sommer unter der Dürre gelitten. Die Trockenheit hatte massive Auswirkungen auf das Weideland und die Futter-produktion. Durch die Folgen der Dürre fehlen den Milcherzeugern wichtige wirtschaftseigene Futter-mittel. Sie finden in dieser Ausgabe einige Berichte zur aktuellen Situation von unseren Mitgliedsverbänden.
Die dänische Landwirtschaft hat es ebenfalls hart getroffen, da das ganze Land in diesem Sommer „Mallorca-Klima“ erlebte. Offiziellen Statistiken zufolge verliert die dänische Landwirtschaft insgesamt zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Euro. Berechnungen des dänischen Milcherzeugerverbands LDM zeigen, dass den am stärksten betroffenen Milchbauern in dieser Fütterungssaison etwa 550 bis 650 Euro oder sogar 700 Euro pro Kuh fehlen.
Viele Milchbauern haben zwei Ernten verloren. Beim Getreide ist der Ertrag etwa 60 bis 80 Prozent niedriger als sonst. Der Mais sieht mickrig aus und es wird erwartet, dass der Ertrag ähnlich schlecht ausfällt wie beim Getreide. Besonders kritisch ist die Situation für Biolandwirte, die keine Möglichkeit haben, Biofutter zu kaufen und nur in begrenztem Umfang Bio-Zusatzfutter bekommen können.
Die dänische Regierung ist bereit, die Landwirte mit irgendeiner Form von Dürrehilfe zu unterstützen, aber interne Querelen oder Unentschlossenheit haben zur Folge, dass bis Ende August noch nichts beschlossen wurde. Es wird geschätzt, dass die Dürre im schlimmsten Fall die Zahl der Insolvenzen auf bis zu 400-500 erhöhen könnte – bei insgesamt rund 10.000 Haupterwerbsbetrieben. Die Milch- und Schweinebauern sind besonders betroffen, da sie einerseits zu wenig Futter geerntet haben und auch Ersatzfutter kaufen müssen. Ackerbauern haben niedrigere Erträge, gleichzeitig aber steigende Abrechnungspreise.
Die EU-Kommission hat den europäischen Landwirten eine Reihe von Optionen eröffnet und sogar Mittel aus der zweiten Säule zugeteilt, aber die dänische Regierung zögert. Sie unterstützt noch nicht einmal eine beschleunigte Auszahlung eines Teils der Agrarbeihilfen. Die dänischen Umwelt- und Tierschutzorganisationen sind sehr aktiv und genießen den Rückhalt großer Teile der Bevölkerung. Die derzeitige Regierung (Mitte-rechts) scheut sich, agrarfreundliche Maßnahmen zu beschließen, weil sie befürchtet, dass sie die Wahlen im nächsten Jahr negativ beeinflussen könnten, die vor dem Sommer abgehalten werden.
Insgesamt ist die dänische Milchproduktion in einer schwierigen Lage. Die Landwirte brauchen unbedingt zusätzliche Liquidität, um die Kühe bis zum nächsten Jahr und dem ersten Grasschnitt füttern zu können. Vor allem Bioerzeuger haben begonnen, Tiere zu schlachten und ihre Herden zu verkleinern, und andere werden in diesem Herbst zweifelsohne ihrem Beispiel folgen.
Kjartan Poulsen, EMB-Vorstandsmitglied und Vorsitzender des LDM Dänemark
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