Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe Interessierte,

ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Auch 2022 haben die europäischen MilcherzeugerInnen wieder gemeinsam mit dem European Milk Board für ihre Interessen gekämpft, unzählige Aktionen organisiert, Forderungen an die Politik gestellt und Vorschläge zur Schaffung nachhaltiger Rahmenbedingungen eingebracht.

Wir vom European Milk Board möchten die Gelegenheit nutzen, allen Landwirtinnen und -wirten für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken. Außerdem bedanken wir uns bei den VerbraucherInnen, die die ErzeugerInnen zum Beispiel durch den Kauf unserer Faire-Milch-Produkte unterstützt haben, sowie denjenigen PolitikerInnen, die sich für einen nachhaltigen Agrarsektor einsetzen!

In der letzten Ausgabe unseres Newsletters für 2022 lassen wir dieses Jahr in einer Auswahl von Artikeln Revue passieren, die im Laufe der letzten zwölf Monate erschienen sind, und stellen einige neue Beiträge vor. Wir möchten innehalten, Bilanz ziehen und uns an wichtige Ereignisse dieses Jahres erinnern. Die Landwirtinnen und -wirte haben auch 2022 tagtäglich hochwertige Nahrungsmittel erzeugt und sich gleichzeitig politisch betätigt, um ihren Berufsstand zu verteidigen. Infolge des verheerenden Kriegs in der Ukraine sind zwar in einigen Ländern die Erzeugerpreise gestiegen, gleichzeitig sind aber auch die Kosten explodiert, sodass der Kampf für eine dauerhaft faire Entlohnung der MilcherzeugerInnen weitergeht.

Wir freuen uns darauf, mit euch und Ihnen allen im nächsten Jahr diesen wichtigen Weg weiter zu bestreiten, um einen stabilen Milchsektor in Europa zu erreichen. Jetzt aber ist es Zeit, die wohlverdiente Pause zu genießen und Kraft zu schöpfen, damit wir auch im neuen Jahr die politische Arbeit für den Erhalt unserer Betriebe und des Lebensunterhalts unserer Familien fortsetzen können.

Wir wünschen euch und Ihnen frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage und alles Gute für ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2023!

Eure EMB-KollegInnen

Europäische MilcherzeugerInnen wählen Kjartan Poulsen zu neuem EMB-Vorsitzenden

© EMB

Brüssel: An der Spitze des European Milk Board (EMB) wird in Zukunft der dänische Milcherzeuger Kjartan Poulsen als neuer Vorsitzender stehen. Auf der jüngsten Mitglieder-versammlung des EMB wurde zudem der deutsche BDM-Vertreter Elmar Hannen zum neuen Vizevorsitzenden gewählt. Bestätigt wurden außerdem die bisherigen Vorstandsmitglieder Boris Gondouin von der APLI aus Frankreich, der belgische MIG-Vertreter Guy Francq, sein irischer Kollege Pat McCormack vom ICMSA sowie Roberto Cavaliere von der APL aus Italien.

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Die heilige Kuh muss geschlachtet werden!

© EMB

Die Milchpreiserhöhungen der letzten Zeit ändern nichts daran, dass unser System unbeständig ist und von Spekulation und unberechenbaren Marktschwankungen bestimmt wird. Um eine verlässliche, sichere Nahrungsmittelversorgung und ein faires Einkommen für die Landwirte zu gewährleisten, sollte die ‚Faire Milch‘-Alternative zur Norm werden.

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Die Milchviehhaltung verliert in zehn Jahren über ein Viertel ihrer Betriebe

© Coordination rurale

Eine Agrarerhebung, die das Landwirtschaftsministerium alle zehn Jahre durchführt, bietet einen Überblick über die Lage der französischen Landwirtschaft und die Trends, die sich in den Entwicklungen im Laufe des vorangegangenen Jahrzehnts abzeichnen. Die letzte Auflage, die am 10. Dezember 2021 veröffentlicht wurde, zeigt einen Rückgang von etwa 21% in der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe über alle Produktionszweige hinweg.

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Wie hoch sind die Einstiegskosten für Jungbäuerinnen und Jungbauern in Dänemark?

© LDM

MilcherzeugerIn ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf und kann – wie man immer wieder von alten Hasen hört – sehr erfüllend sein. Doch wer in die Milchproduktion einsteigen will, steht in allen EU-Ländern vor beträchtlichen Herausforderungen. Neben dem starken Preisdruck und dem geringen bzw. teilweise fehlenden Einkommen für die Betriebsleiter und mitarbeitenden Familienmitglieder – ein Problem, mit dem alle MilcherzeugerInnen konfrontiert sind – stellt sich bei Junglandwirten insbesondere die Frage nach dem nötigen Einstiegskapital.

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Die Faire Milch in Belgien: Qualität im Einklang mit fairer Produktion und Vermarktung

© Fairebel, Antoine Melis

Ostbelgien: Seit einigen Jahren ist das „Fairebel“-Label Inbegriff für faire landwirtschaftliche Produktion und höchste Qualität. Was 2009 als Reaktion auf die Milchkrise begann, entwickelte sich in den Folgejahren zu einer wahren Erfolgsgeschichte. „Die Landwirte, die damals aufgrund der geringen Milchpreise um ihre Existenz bangten, erhielten von der Politik keine Antworten, sodass Eigeninitiative verlangt war“, erinnert sich Faircoop-Vorsitzender Erwin Schöpges.

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Die steigenden Kosten bedrängen die Milchproduktion

© Deborah Cordwell, wikimedia

Die explodierenden Preise für Energie ziehen weite Kreise. Seit Monaten ist festzustellen, dass auf der ganzen Welt die Milchprodukte teurer werden. Das mag daran liegen, dass viele Lebensmittelkonzerne die Gunst der Stunde nutzen und im Schatten steigender Energiepreise ihre Margen steigern. Zum anderen stellen wir fest, dass die Milchproduktion weltweit stagniert oder rückläufig ist. Steigende Kosten und Milchpreise, die diese nicht decken, führen vermehrt zu Betriebsaufgaben und Mengenrückgang. Seit dem Ausstieg aus der Quote 2009 ist die Zahl der Milchviehbetriebe in der Schweiz um ein Drittel gesunken: Es sind noch knapp 18.000 Höfe.

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Joghurt, Quark und Ziger aus Fairer Milch selbstmachen

© Di fair Milch, Säuliamt

Mit unserer Genossenschaft „Faire Milch Säuliamt“ verkaufen wir in der Region in den elf Filialen der Ladenkette VOLG zwei Sorten Pastmilch. Leider ist es uns nicht möglich, zusätzliche Milchprodukte über diesen Kanal zu verkaufen.

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„Ein gravierender Absturz“

© EMB

Wie eine aktuelle Studie zeigt, haben sich die Margen der MilcherzeugerInnen in den vergangenen 30 Jahren signifikant verringert und sind zu einem großen Teil sogar stark in den Minusbereich gerutscht.

Das Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) hat in der genannten Studie für den Zeitraum 1989-2019 bzw. 2004-2019 mit der Brutto- und Nettomarge sowie den Nettowirtschaftsleistungen I und II für die EU vier Margentypen berechnet, anhand derer man die Entwicklung in der Milchviehhaltung deutlich skizzieren kann:

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Frankreich: MilcherzeugerInnen beweisen Fairness und Solidarität und schließen sich zusammen

© FaireFrance

Nach eigenem Bekunden hat die Milchkrise von 2009 alle MilcherzeugerInnen nachhaltig geprägt. Rozenn Angenard, Milcherzeugerin aus dem bretonischen Departement Ille-et-Vilaine, sowie Isabelle Rouyer und Cédric Dumaine aus dem Departement Orne in der Normandie erinnern sich noch gut an diese Zeit, als sie aus Protest gegen den zu geringen Milchpreis ihre Milch wegschütten mussten.

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Qualität muss bezahlt werden

© AbL, Ottmar Ilchmann

Einige Verbände und Unternehmen versuchen immer wieder, Marktunsicherheiten zu instrumentalisieren, um bewährte Qualitätsstandards in der landwirtschaftlichen Erzeugung zu kippen. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert angemessene Bezahlung der höheren Kosten für die ErzeugerInnen.

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Die Faire Milch: ein echtes Zeichen der Solidarität

© Fairebel

Mit dem Projekt der Fairen Milch setzen sich ProduzentInnen nicht nur für ihren Berufsstand ein, sondern denken auch an Menschen in Not. Da dieses Projekt MilcherzeugerInnen gehört und ausschließlich von ihnen verwaltet wird, haben sie die Möglichkeit, schnell zu reagieren und mit der Fairen Milch einen kleinen Unterstützungsbeitrag zu leisten.

Im Folgenden berichten verschiedene Faire Milch-Länder, wo und wie sie in Krisenzeiten konkret aktiv geworden sind.

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Die Faire Milch in Deutschland: Familie Ströbele aus Ehingen

© Andrea Münnekehoff, Die faire Milch

Wir stellen Ihnen hier Programmteilnehmer der Fairen Milch in Deutschland vor: Seit mehr als 200 Jahren betreibt die Familie Ströbele aus Ehingen in Baden-Württemberg Landwirtschaft. Gemeinsam mit seiner Frau und den drei Söhnen Lukas, Felix und Fabian bewirtschaftet Gernot Ströbele den Hof mit 65 Milchkühen und dem Jungvieh.

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Offener Brief europäischer Bäuerinnen und Bauern an die Europäische Union

© ECVC und EMB

Wir – die europäischen Bäuerinnen und Bauern der ECVC und des European Milk Board, die als Agrarproduzenten im Zentrum der Nahrungsmittelerzeugung stehen – sehen mit großer Besorgnis auf den derzeitigen Zustand des EU-Produktionssystems. Die Versorgung mit wichtigen Lebensmitteln – die Ernährungssicherheit – kann in der EU nicht mehr gewährleistet werden, wenn nicht sofort gehandelt wird.

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Fair, Fairer, Faironika

© EMB

Ob im Milchstreik oder beim Besprühen des EU-Parlaments mit Milch in Brüssel, ob am Weltmilchtag neben Manneken Pis oder bei unzähligen Faire-Milch-Verkostungen vor und in Supermärkten, ob bei europaweiten Demonstrationen, auf Agrarmessen und Pressekonferenzen oder auch auf vielen, vielen Feldern mitten in Europa: die Faironika – die EMB-Symbolkuh in zahlreichen nationalen Farben – steht seit 15 Jahren an der Seite der Bäuerinnen und Bauern und fordert mit ihnen gemeinsam einen fairen Preis für die Milch.

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Der litauische GAP-Strategieplan

© LPGA

Die Landwirtinnen und -wirte in Litauen sind sehr enttäuscht über die Art und Weise, wie der litauische Strategieplan formuliert wurde. Das litauische Ministerium hat den Plan hinter verschlossenen Türen erarbeitet, die Bäuerinnen und Bauern außen vor gelassen und ihre Beiträge nicht berücksichtigt. Folglich sind die MilcherzeugerInnen mit dem Ergebnis des litauischen Strategieplans unzufrieden.

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Das Zusammenspiel zwischen Klima und Weidehaltung

© Vanessa Langer

Wir Landwirte haben ein Interesse am Klimaschutz, denn wir sind von den Folgen des Klimawandels unmittelbar betroffen. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig. Wie in der Milchviehhaltung Treibhausgas eingespart werden kann, muss spezifischer bewertet werden, da dies stark orts-, struktur-, anbau- und nutzungsabhängig ist. Milchviehhaltung ist nicht per se ein Klimakiller, so wie aktuell gern suggeriert wird.

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Die Faire Milch 2022: Lokal kaufen ist jeden Cent wert

© EMB

Wir haben unsere Faire-Milch-ErzeugerInnen gebeten, auf das Jahr 2022 zurückzublicken und uns ihre Prognose für das kommende Jahr zu geben. Die Einschätzungen variieren je nach Land, aber alle sind sich darin einig, dass die Faire Milch notwendig bleibt.

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Impressum

European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Website: http://www.europeanmilkboard.org