EMB Newsletter April 2020
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EMB - European Milk Board asbl
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
Europa wurde von vielen Stürmen heimgesucht, die Ökonomen sagen uns für 2020 einen Börsen-Crash voraus, und dann auch noch dieses Virus, das aus der Ferne kommt und sich weltweit ausbreitet.
Und trotzdem muss ich zugeben, dass wir seit Januar einen Funken Optimismus für unseren Berufsstand der Milcherzeuger verspüren. Wir haben mit dem EMB zweimal den neuen Agrarkommissar getroffen, der auf uns deutlich weniger liberal als sein Vorgänger Hogan wirkt. Er schien sich gewahr zu sein, was künftig für die Landwirtschaft und die Landwirte, für die Umwelt, aber auch für die BewohnerInnen dieses Planeten auf dem Spiel steht. Wir müssen gesünder, sauberer und näher an den VerbraucherInnen produzieren. Nun ist es an uns zu überzeugen, dass wir kostendeckende Preise brauchen, damit dies nachhaltig und vor allem tragbar sein wird. Für das Wohlergehen aller, für viele Betriebe und Existenzgründungen in allen Regionen. Wir haben endlich den Eindruck, dass unser Kampf gegen die Marktwirtschaft ein wenig Früchte trägt!
Bei vielen BürgerInnen löst dieses vieldiskutierte Virus Überlegungen aus oder entfacht sie neu, die wir beim EMB seit Jahren verfolgen. Überlegungen, die sich dem „gesunden Menschenverstand“ aufdrängen. Während ich diesen Leitartikel verfasse, fehlen uns bereits Arzneimittel und medizinische Geräte in Europa, mit dramatischen Folgen! Normal – denn die Produktion konzentriert sich größtenteils in Asien. Unsere medizinische Unabhängigkeit ist gefährdet! Es ist sehr hart, wenn man weiß, dass uns dieser Mangel zu Entscheidungen zwingt: Wen können wir behandeln, wen retten?
Wir sind soweit gekommen, weil seit Jahren das System der Marktwirtschaft, eines exzessiven Neoliberalismus, regiert! Der Schutz und die Unterstützung unserer Labore, unserer WissenschaftlerInnen, unseres Gesundheitswesens und damit unserer Medizin wurden missachtet! Das können wir nicht hinnehmen, es ist unerträglich! Obwohl zahlreiche Organisationen seit vielen Jahren gegen dieses System mobil machen. Und bei unserer Landwirtschaft – die uns alle ernährt – schlagen wir genau den gleichen Weg ein!
Ich wage zu hoffen, dass unsere Entscheidungsträger infolge dieses tragischen Kapitels die richtigen Lösungen wählen werden – im Sinne des gesunden Menschenverstands. Wir bitten die Mitgliedstaaten inständig, sich für unser Marktverantwortungsprogramm stark zu machen!
Unser Ziel beim EMB sind die Anpassung der Milchmenge an die tatsächliche Marktnachfrage und die Bündelung der LandwirtInnen in Erzeugerorganisationen, um sie zu stärken. Dies dient dazu, kostendeckende Preise zu erwirtschaften – ein würdiges Einkommen, um die Zahl derjenigen zu erhalten oder vielleicht sogar zu erhöhen, die von der Landwirtschaft leben. Die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln in Europa muss jetzt sein! Aber ich kann Ihnen bescheinigen, dass das nicht der Fall ist – seit Jahren nicht mehr. Wir müssen das System verändern, denn nach den Arzneimitteln werden uns die Grundnahrungsmittel ausgehen.
Passen Sie gut auf sich und Ihre Familien auf und leisten Sie Widerstand! Das ist unsere Bürgerpflicht!
Boris Gondouin, EMB-Vorstandsmitglied
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