EMB Newsletter April 2021
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EMB - European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel.: +32 - 2808 - 1935
Fax: +32 - 2808 - 8265
Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
der Schnee ist geschmolzen, das Gras wächst – höchste Zeit für den Frühjahrsputz! Aber nicht nur in unseren Scheunen, sondern auch die falschen Lösungsansätze in dieser Krise, die schon viel zu lange dauert, gehören weggefegt. Entgegen dem, was man uns seit Jahrzehnten erzählt, hat uns der Absatz unserer Produktion auf dem Weltmarkt nie einen Mehrwert gebracht, im Gegenteil (China, Schwellenländer, …). Wir müssen weiter unsere Produkte untereinander handeln und dabei trotzdem sicherstellen, dass unsere Versorgung mit Grundnahrungsmitteln in jedem Land möglichst lokal bleibt. Denn dieser Handel führt unweigerlich immer dazu, dass unsere Milchpreise in Europa sinken. Ganz gleich was man macht, müssen wir unsere gemeinsame Milchproduktion mit allen Ländern der Europäischen Union steuern. Wir haben mittlerweile vor über zehn Jahren das EMB mit den verschiedenen nationalen Mitgliedsorganisationen gegründet (in Frankreich APLI), denn das Problem ist ein europäisches, also muss auch die Lösung europäisch sein.
Einerseits gehen in Brüssel die europäischen Institutionen mit den Verhandlungen über die neue GAP auf die Zielgerade. Es ist auch uns und unseren Bemühungen im EMB zu verdanken, dass der Standpunkt des Europäischen Parlaments gute Krisen- und Steuerungsinstrumente beinhaltet. So stehen in den Verhandlungen über die neue GAP Instrumente wie die Mengenreduzierung im Krisenfall zur Debatte. Jetzt müssen wir Druck ausüben, damit diese Kriseninstrumente auf den letzten Metern der Reform in die endgültigen Texte aufgenommen werden.
Andererseits müssen wir ErzeugerInnen uns länder- und molkereiübergreifend besser organisieren und einige horizontale Branchenorganisationen gründen – wobei dieser Punkt eng mit dem ersten zusammenhängt. Wir müssen die Preisverhandlungen selbst in die Hand nehmen. Trauen wir uns dabei, die Überproduktion einzustellen! In Europa produzieren wir heute 15 bis 20% zu viel Milch. Wir dürfen keine Angst davor haben, die Menge zu senken. Denn entscheidend ist nicht die Anzahl der Liter oder Kühe eines Erzeugers, sondern das Einkommen, das er mit seiner Arbeit jeden Monat und bis zum Ende seines Arbeitslebens erzielen kann, damit er der nächsten Generation einen wirtschaftlich tragfähigen Betrieb im Gleichgewicht übergeben kann. Sofern wir ihre Befugnisse ein wenig ausbauen, haben wir heute mit der Marktbeobachtungstelle für den Milchsektor die Möglichkeit, Dumping-Importe aus bestimmten Ländern zu verhindern.
Dazu müssen wir in diesem entscheidenden Moment die gegnerischen Fronten kennen. Wir müssen unsere BerufskollegInnen überzeugen und die verstaubten Parolen der traditionellen oder konservativen Bauernverbände anprangern! Dank meiner Arbeit im EMB habe ich die Gelegenheit, in Europa zu reisen und viele ErzeugerInnen zu treffen. Dabei habe ich schon vor langem erkannt, dass unser gemeinsamer Nenner immer der Milchpreis ist. Es haben nur nicht alle die Kraft, es den Institutionen lautstark und deutlich zu vermitteln. Sie dürfen mir glauben, dass die meisten ErzeugerInnen eine Lösung finden möchten. Und unsere Lösung ist die weitreichendste und die plausibelste, um endlich kostendeckende Preise zu erzielen. Also machen wir uns ans Werk!
In dieser Ausgabe finden Sie wie immer Informationen zu den Marktindikatoren. Zwei Pressemitteilungen des European Milk Board berichten über die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und die zentrale Sitzungswoche Ende März. Von Kaspars Melnis aus Lettland und von Bondesolidaritet aus Norwegen erfahren wir mehr über die aktuelle Lage der Milcherzeugung in den beiden Ländern. Zahlreiche europäische Bauern-, Umweltschutz- und Entwicklungshilfeorganisationen appellieren in einem offenen Brief an die EU-Institutionen, die Landwirtschaft fair und zukunftssicher zu machen! Und zum Abschluss weisen wir auf Aktionen von LandwirtInnen in einigen Ländern der EU und darüber hinaus hin.
Ich wünsche euch und Ihnen eine gute Lektüre!
Boris Gondouin, Vorstandsmitglied des EMB und der APLI
Aktuelle Lage der Milcherzeugung in Lettland
Offener Brief: Internationale Organisationen appellieren an die EU-Institutionen, die Landwirtschaft zukunftssicher zu machen
Aktuelles aus Norwegen
Zahlreiche starke Aktionen der LandwirtInnen in der EU und darüber hinaus
Impressum
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