EMB Newsletter Januar/Februar 2022
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
zunächst einmal möchte ich Ihnen und euch noch alles Gute und Gesundheit für 2022 wünschen.
Für die dänischen Landwirtinnen und -wirte verspricht dieses Jahr in vielerlei Hinsicht spannend zu werden. Da ist zunächst das Coronavirus mit seinen unvorhersehbaren Auswirkungen auf unser Leben und unsere gesamte Wirtschaft. Dann hat unsere Regierung sechs Eco-Schemes im Rahmen der neuen GAP beschlossen: Es gibt je eine Agrarumweltmaßnahme zur Unterstützung der Biolandwirtschaft, für umwelt- und klimafreundliches Weideland, für die Extensivierung der Bodennutzung in Niederungen, Pflanzenanbau, für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit sowie ein neues Regulierungsmodell, das bis 2026 in Kraft treten soll.
Drittens hat die Neuverteilung der Mittel zwischen der ersten und zweiten Säule weitreichende Folgen für die Höhe unseres Einkommens und den gesamten Agrarsektor, da sie für den durchschnittlichen dänischen Milchviehbetrieb Einnahmenverluste von bis zu 23.597 Euro bedeutet. Die Regierung versucht, den Ausfall durch kleine Fördertöpfe mit Schlachtprämien für Jungtiere abzufedern.
Und schließlich wird auch noch an einer CO2-Steuer gearbeitet. Der Vorschlag läuft auf 160 bis 200 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2 hinaus. Da jede Kuh im Schnitt 4 Tonnen CO2-Äquivalent ausstößt, schlägt die Steuer mit 6 bis 7,3 Cent pro Liter erzeugter Milch zu Buche. Wir erwarten, dass die Politik es auch als Teil ihrer Aufgabe sieht, dem Einzelhandel und den VerbraucherInnen zu erklären, warum die Bauern und Bäuerinnen dann höhere Preise für ihre Produkte erhalten müssen.
Ich hoffe, dass am Ende die Vernunft siegt und die zuständigen PolitikerInnen in der Kommission oder den Regierungsstellen in ganz Europa einsehen, dass man nicht wie selbstverständlich davon ausgehen darf, dass Landwirtinnen und -wirte weiter Nahrungsmittel mit Verlusten erzeugen und dabei auch noch als Umweltverschmutzer angeprangert werden, die angeblich die Natur, die Luft und den Planeten zerstören.
Wie unsere KollegInnen vom französischen Milcherzeugerverband APLI in diesem Newsletter beschreiben, ist das System mehr als nur in Gefahr: Das ländliche Gefüge bricht auseinander und selbst Biolandwirte kommen nicht mehr zurecht. Es fehlen junge Menschen, die die Betriebe übernehmen. Die Aussichten sind düster und die finanziellen Hürden oft unüberwindbar. In dieser Ausgabe wird anhand eines konkreten Beispiels aufgezeigt, wie viel Kapital ein junger Mensch in Dänemark aufbringen muss, um einen Betrieb zu gründen, und wie hoch diese Hürden tatsächlich sind.
In Deutschland wie auch in vielen anderen Ländern beteiligen sich Bauern und Bäuerinnen aktiv an der Debatte, wie man die Lage im Agrarsektor dauerhaft verbessern kann. Dank der Dialogplattformen, wie dem Agrardialog und Milchdialog, können Landwirtinnen und -wirte an realistischen Lösungsansätzen arbeiten, um ihren BerufskollegInnen neue Zukunftsaussichten zu geben. In dieser Ausgabe bieten unsere KollegInnen von AbL und BDM einen Einblick in den aktuellen Stand dieser wichtigen Arbeit.
In Italien greift seit Januar eine Notzulage, die die Einzelhändler anhalten soll, ihren Mitgliedern gegenüber italienische Milch zu bewerben, wohingegen im Nachbarland Schweiz die ErzeugerInnen aufgefordert sind, ihre Produktion zu steigern. Die Molkereien hingegen sind nicht bereit, ihre Preise zu erhöhen. Wir berichten außerdem über weitere interessante Entwicklungen in Irland und Portugal.
Das EMB und seine Mitgliedsorganisationen werden sich auch 2022 weiter für unsere Lebensgrundlage und unsere Höfe einsetzen. Wir stehen für faire Preise – also Preise, die die Produktionskosten einschließlich Nachhaltigkeitskosten und ein wirklich gerechtes Einkommen für alle Landwirte in Europa berücksichtigen!
Wir wünschen allen eine spannende Lektüre!
Kjartan Poulsen, EMB-Vizevorsitzender und Vorsitzender von Landsforeningen af Danske Mælkeproducenter (LDM)
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Aktuelles aus Italien
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