MILK-NEWS

http://www.europeanmilkboard.org

Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,

Vor fast genau einem Jahr entschied die EU-Politik, Milchviehhalter, welche im vierten Quartal 2016 bis Januar 2017 freiwillig die Produktion reduzieren, finanziell zu belohnen. Diese Entscheidung trug wesentlich zur Trendwende auf dem überschwemmten Milchmarkt bei. Seither erholten sich die Produktnotierungen für Butter und Käse deutlich. Auch die Milchpreise für die Bauern stiegen in kleinen Schritten auf aktuell zwischen 30 und 35 Eurocent an. Das Milchpreisniveau ist natürlich nicht ausreichend, aber die Entwicklung zeigt weiter nach oben.   

Erinnern wir uns: noch kurz zuvor, im Zeitraum von März bis Juni 2016 nahm die EU die gewaltige Menge von 335.000 Tonnen Magermilchpulver (MMP) in die staatlichen Interventionslager auf, um einen Absturz des Milchpreises auf deutlich unter 20 Eurocent zu verhindern. Seither schwebt dieser Lagerbestand wie ein Damoklesschwert über dem Markt und damit auch über den Milcherzeugern. Anders als bei Butter und Käse verharren die Preise für MMP seit Monaten knapp über dem Interventionspreis bei rund 1.800 Euro pro Tonne. Obwohl die Milchproduktion bisher unter dem Vorjahresniveau liegt, kann die Nachfrage beim Magermilchpulver aus der laufenden Produktion gedeckt werden.

Das EMB hat die EU-Kommission schon letztes Jahr aufgefordert, das Milchpulver aus der Lagerhaltung nur zu einem Preis auf den Markt zu bringen, welcher umgerechnet einem Milchpreis von mindestens 40 Eurocent pro Liter entspricht. Alternativ sollten lieber neue Absatzwege, wie beispielsweise das Verfüttern an Schweine, genutzt werden. Am 23. Januar diesen Jahres haben wir diese Forderung mit einer starken Aktion vor dem Ratsgebäude in Brüssel unterstrichen.

Nach einer ganzen Reihe erfolgloser Ausschreibungen hat die EU-Kommission nun den Verkauf von 100 Tonnen MMP zu einem Preis von 1850 € die Tonne bewilligt. Dieser Ramschpreis bedeutet ein verheerendes Signal an die Marktteilnehmer. Einkäufer der Lebensmittelindustrie können weiterhin auf billiges Pulver spekulieren. Die dringend notwendige, weitere Erholung des Marktes wird verzögert oder gar verhindert, mit weltweiten Auswirkungen auf den Milchmarkt. Nun wird der ganze Wahnsinn der zügellosen Produktion und der darauffolgenden, unsinnigen Einlagerung, offensichtlich. Das EMB wird alles dafür tun, um ein weiteres Verschleudern der Lagerbestände zu verhindern. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich auch die Milchpreise für die Bauern auf ein Niveau von 40 Eurocent und darüber entwickeln können.

Als erste Maßnahme haben wir einen Brief an Agrarkommissar Hogan mit einer deutlichen Sprache geschickt. Wir erinnern darin den Kommissar an seine Verantwortung für das Milchpreisniveau weltweit. Diese Schleuderpreise schädigen nicht nur die heimischen Milchbauern, sondern zerstören darüber hinaus sogar die Märkte in den Ländern der Dritten Welt. Sollte die Kommission nicht zur Vernunft zurückkehren, sind wir Milchbauern gefordert, mit harten Aktionen zu antworten.       

Romuald Schaber, Präsident des EMB

Der estnische Milchsektor auf einen Blick

Newsletterbild
© wikimedia

Estland hat Anfang Juli die EU-Präsidentschaft für die nächsten sechs Monate übernommen - Anlass, um den Milchsektor des baltischen Staates zu beleuchten.

 

 

 

Die Landwirtschaft hat in Estland eine jahrhundertealte Tradition. Die Entwicklung des Milchsektors wurde sowohl durch die natürlichen Bedingungen wie auch durch die jahrhundertelange Praxis der Milchviehhaltung gefördert, die zu gesunden und hoch produktiven Herden geführt hat.

 

Milcherzeugung

Die Milcherzeugung konzentriert sich auf große Betriebe mit mehr als 100 Milchkühen, die über moderne Melk- und Kühlanlagen verfügen. Etwa 40% der Milch wird auf Betrieben mit über 600 Stück Vieh erzeugt. Die Betriebe setzen automatische Melkanlagen ein und etwa 15% der Milch wird mit Robotern gemolken. Die Qualität der Rohmilch wird in einem unabhängigen Labor geprüft, das nicht mit den Molkereien zusammenhängt. Die Milchproben werden wöchentlich nach Qualitätsnormen und nach Regularien des Ministeriums für ländliche Fragen analysiert. Fast 90% der Milch entspricht den Rohmilchstandards der EU.

Wie auch in anderen Mitgliedstaaten der EU ist die Anzahl der estnischen Betriebe in den letzten Jahren gesunken, von 2.028 Erzeugern (2004/2005) auf 863 (2014/2015).

 

Milchverarbeitungsindustrie

Die Milchverarbeitung in Estland ist weniger konzentriert. Der Marktanteil von vier Molkereien lag 2016 bei 63% und die beiden größten Verarbeitungsbetriebe haben einen Anteil von 43% am Gesamtumsatz des Sektors. Laut Register der estnischen Nahrungsmittel- und Veterinärbehörde gibt es 25 Milchverarbeitungsbetriebe in Estland. Davon sind zwei Genossenschaften und ihr Marktanteil liegt bei etwa 20%.

Die Haupterzeugnisse sind Käse (etwa 35% der Rohmilch werden zu Käse verarbeitet), Konsumprodukte wie Trinkmilch, Joghurt, Sahne, Desserts und verschiedene Arten von Milch- und Molkenpulver.

Kleine Molkereien haben Wege gefunden, um sich mit Nischenprodukten, Milchprodukten mit exklusiven Zusatzstoffen und traditionellen einheimischen Produkten vom Wettbewerb abzuheben. In den letzten zehn Jahren hat die Milchverarbeitungsindustrie in Estland konstant in neue Anlagen und Verpackungstechnik investiert. Dies gewährleistet die Produktqualität und verlängert die Mindesthaltbarkeit und die Verpackungen sind außerdem für die Verbraucher benutzerfreundlicher.

 

Forschung und Entwicklung

Die estnischen Milcherzeuger arbeiten eng mit estnischen Universtäten und Forschungsinstitutionen zusammen, um Siliermittel und Probiotika zu untersuchen. Molkereiprodukte mit Zusatznutzen wie etwa Harmony-Käse, der mit blutdrucksenkenden probiotischen Bakterien angereicht wird, entsprechen dem neuen Gesundheitsbewusstsein der estnischen Bevölkerung.

 

Außenhandel

Der estnische Milchsektor ist auf den Export ausgerichtet. Von allen Nahrungsmittelexporten entfallen etwa ein Drittel auf den Milchsektor und 20% auf andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Leistungsbilanz von Milchprodukten ist weiter positiv. Unsere größten Exportmärkte sind hauptsächlich andere EU-Mitgliedstaaten (98%), wie Litauen (31%), Lettland (26%), Finnland (20%) und Italien (8%). Der Anteil der Drittstaaten ist nicht sehr hoch, wächst aber, z. B. Japan, Malaysia, Vietnam und Südafrika.

Zahlen und Grafiken zur estnischen Milchwirtschaft

 

Tiina Saron, Estnische Landwirtschafts- und Handelskammer (ECAC)

Es brodelt unter Schweizer Milcherzeugern

Newsletterbild
© Uniterre

Die Entscheidung der Branchenorganisation der Schweizer Milchwirtschaft (BO Milch), den Richtpreis für ein Kilo Milch im 3. Quartal 2017 nicht zu erhöhen – die Preise liegen derzeit bei 65 Rappen / kg (59,7 Ct) - hat eine Menge Ärger bei den Schweizer Milcherzeugern erzeugt.

 

Die Monate und die Jahre vergehen und nichts scheint sich zu ändern. Aber welche Veränderung können wir uns erhoffen, wenn das System sich nicht verbessert und in Kauf nimmt, die Milchbetriebe unseres Landes einen nach dem anderen fallen zu sehen, wie in einem erbarmungslosen Domino-Spiel? Hinterhältigerweise fällt die Ankündigung des Richtpreises für das Kilo Milch für das A-Segment (Trinkmilch), mitten auf ein verlängertes Wochenende und hinterlässt bei uns einen bitteren Nachgeschmack.

Viele Indikatoren sind im grünen Bereich: die Stabilisierung des internationalen Marktes, der Rückgang der Schweizer Milchproduktion von etwa 5,1% im Vergleich zur Vorjahresperiode und stark gesunkene Butterbestände. Die Branchenorganisation der Schweizer Milchwirtschaft (BO Milch) macht sich jeder weiter offen über die Milchbäuerinnen und -bauern lustig. Die festgelegten 65 Rp./kg (59,7 Cent/kg) sind eine dreifache Ungerechtigkeit:

-       Sie verfolgen nicht die Entwicklung des Marktes

-       Sie liegen weit unter den Produktionskosten

-       Sie werden sowieso nur selten ganz aus bezahlt. Die Käufer haben eine Marge, die einen konfortablen Handlungsspielraum zulässt, um die Milch nach ihrem Gutdünken zu bezahlen.

Es ist wichtig daran zu erinnern, dass sämtliche Akteure der Milchverarbeitung und des Handels ihre Verkaufspreise so ansetzen, dass sie ihre Produktionskosten decken, während die Bauern immer noch keinen kostendeckenden Preis erhalten.

Die Zeit ist vorbei für das endlose Palaver, das einige miserable Rappen mehr einbringt. Die BO Milch macht ihre Arbeit nicht: Ganz dem Willen der Käufer und Verarbeiter unterworfen, verfolgt sie offensichtlich nicht das gesteckte Ziel, nämlich die faire Verteilung der Wertschöpfung auf sämtliche Akteure im Milchsektor. Wir fordern die Reform des Systems, das sich nicht bewährt hat und einen Milchpreis, der der täglichen gewährten Leistung der Schweiz Produzentinnen und Produzenten entspricht.

Claude Demierre, Präsident der Milchkommission Uniterre

Artikel: Demonstration Uniterre vor dem Hauptsitz der BO Milch (4. Juli)

Alles in Butter?

Newsletterbild
© AbL

Auf dem Milchmarkt gibt es zur Zeit eine erstaunliche Entwicklung: Seit Jahresbeginn stagnieren die Auszahlungspreise an die Milchbauern oder steigen nur sehr moderat an, und der Absatz von Milcheiweiß gestaltet sich schwierig, was sicher nicht zuletzt an den 350000 Tonnen Milchpulver liegt, die die EU im Zuge der Milchkrise eingelagert hat und die zur Zeit praktisch unverkäuflich sind. Die Fettkomponente der Milch dagegen, die zu Rahm und vor allem Butter verarbeitet wird, ist so teuer wie nie!

 

Gerade hat der Preis für Blockbutter die 6-Euro- Marke geknackt. Im Einzelhandel hat sich der Preis für ein Päckchen Butter seit dem letzten Sommer fast verdoppelt und Verarbeiter und Medien warnen bereits vor einem „Butterengpass“. Grund ist sicherlich einerseits die geringere Milchanlieferung infolge von Betriebsaufgaben und Reduktionsprogrammen, verbunden mit geringen Fettgehalten der Milch bereits im letzten Jahr. Andererseits steigt aber auch die Nachfrage von Verbrauchern und Lebensmittelindustrie nach Milchfett. Das schlechte Image des Fettes als „Dickmacher“ und Verursacher von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stichwort Cholesterin, hat sich gewandelt. Jetzt stehen eher pflanzliche Fette wie z.B Palmöl in der Kritik, sowohl unter gesundheitlichen als auch unter Umweltaspekten.

Diese Rehabilitierung des Fettes ist für die Milchbauern eine sehr gute Nachricht. Schließlich wurde jahrzehntelang von den Molkereien die Botschaft verkündet, das „ungesunde“ Milchfett sei schwer abzusetzen, und dementsprechend wurde die Vergütung für den Fettgehalt der Milch ständig abgesenkt, von 10 Pfennig pro Fettprozent auf nunmehr nur noch 2,2 Cent. Gerade zu Zeiten der Milchquote war das fatal, denn bei Überschreiten des Fettgehaltes der betriebsindividuellen Quote wurde diese gekürzt, das Fett wurde aber nicht mehr entsprechend bezahlt. Folge war natürlich, dass die Milcherzeuger versuchten, den Fettgehalt zu senken, einmal durch die Fütterung, aber auch durch Zucht auf geringere Fettgehalte. Das hat mit zum „Siegeszug“ von sehr milchbetonten Rassen und Zuchtlinien mit hoher Milchleistung und geringen Inhaltsstoffen beigetragen, vor allem eben schwarz- und rotbunte Holstein-Frisian. Anderen Rassen, die über Jahrhunderte gerade auf gute Inhaltsstoffe gezüchtet wurden, wie Rotvieh oder Jersey, hat diese Entwicklung sehr geschadet. Heute besinnt man sich auf deren Vorzüge. So vermarktet das niederländische Unternehmen „Holland Jersey“ Milchprodukte, die ausschließlich aus Milch von Jerseykühen hergestellt werden, und wirbt mit dem guten Geschmack. Auch immer mehr Direktkäufer wissen die unbehandelte Milch mit natürlichem, meist höherem Fettgehalt zu schätzen, die sie z.B. an Milchtankstellen kaufen können. Verbraucher achten auf Qualitäts- und Geschmacksunterschiede und sind bereit, dafür mehr auszugeben.

Nun sollten auch die Molkereien diese höhere Zahlungsbereitschaft der Kunden schnell an die Milchbauern weitergeben. Einerseits könnte vor dem Hintergrunde der Rekord-Butterpreise sicherlich der Milchauszahlungspreis schneller steigen. Andererseits könnten die Molkereien auch die Fettvergütung wieder anheben, so wie sie sie in den Zeiten schlechter Verwertung des Fetts gesenkt haben. Dann würde gezielt die Anlieferung von Milch mit höherem Fettgehalt gefördert. Das wäre ein Anreiz, kurzfristig durch die Fütterung und langfristiger durch andere Zuchtrichtungen oder sogar andere Rassen den Fettgehalt wieder zu steigern. Also, liebe Molkereichefs: Gerne auch mal positive Preiseffekte an die Erzeuger weiterreichen!

Ottmar Illchmann, AbL Deutschland

 

Evaluierung des Berichts der EU-Kommission zum Milchpaket

Newsletterbild
© EMB

Als Dachinstitution verschiedener nationaler Erzeugerorganisationen hat sich die Internationale Bündelungskommission der Milcherzeuger (IBM) mit den Inhalten des Berichts auseinandergesetzt und nachfolgende Einschätzung erarbeitet.

 

Derzeit können die Erzeugerorganisationen nicht ausreichend zu einer Stabilisierung der Position des Marktakteurs Milcherzeuger am Markt beitragen. Im Bericht der Kommission wird auf dementsprechende Defizite hingewiesen. Aus Sicht der IBM erfasst der Bericht die Lage jedoch nicht vollständig. Gerade im Hinblick auf eine gewünschte Verbesserung der Marktposition der Milcherzeuger muss die Situation vollständig und realistisch erfasst werden. Nur so können existierende Defizite nachhaltig reduziert werden.

Der Bericht liefert Informationen zur Entwicklung der Erzeugerorganisationen in der EU, die eine bessere Übersicht zu dem Thema ermöglichen. Jedoch sind diese Informationen nicht ausreichend. So wird das eigentliche Problem der umfassenden, vertragsgebundenen Milcherzeugung nicht behandelt, vermutlich deshalb, weil sich die dem Bericht zugrundeliegende Umfrage mit diesem Thema nicht befasst (vor allem Art. 148 der Verordnung EU 1308/2013). Des Weiteren sind die Untersuchungen nicht tiefgehend genug, um verlässliche Aussagen zur Lage zu treffen. Sie mögen einen ersten, wichtigen Überblick geben, sollten aber unbedingt erweitert werden und die Analyse von Preis- und Kostendaten in den Ländern mit einbeziehen.

Besonders auffällig und problematisch ist, dass der Bericht die Gesamtheit des Milchsektors ausblendet. Dazu gehört auch, dass der Bericht ignoriert, dass die Grundprinzipien eines funktionierenden Wettbewerbs im EU-Milchsektor missachtet werden. Er berichtet lediglich von einem in der Praxis unbrauchbaren Fleckenteppich oder von wenig effizienten Möglichkeiten. Wir empfehlen den Berichtserstellern in diesem Zusammenhang einen Blick auf Sektoruntersuchungen wie die des deutschen Kartellamtes zu werfen. Wie eine aktuelle Analyse hier zeigt, führen flächendeckende Lieferbedingungen mit einer Alleinbelieferungspflicht und langen Kündigungsfristen sowie eine nachträgliche Preisfestsetzung zu Wettbewerbsstörungen.

Innerhalb dieses Umfeldes müssen sich auch Erzeugerorganisationen bewegen. Es wäre daher wichtig, dies auch in die Analyse mit einzubeziehen. Ansonsten kann eine verlässliche Einschätzung der Lage auf dem Milchmarkt und der Funktionsweise des „Milchpakets“ nicht gewährleistet werden.

Silvia Däberitz, EMB

 

Evaluierung des Berichts der EU-Kommission über die Entwicklung der Lage auf dem Milchmarkt und die Funktionsweise der Vorschriften des „Milchpakets“ 1

 

EMB Pressemitteilung vom 30. Juni: Internationale Bündelungskommission der Milcherzeuger fordert, EU-Politik solle wichtige Aspekte des Milchsektors nicht ausblenden

Europäische Faire Milch Konferenz stellt innovative Projekte der Milcherzeuger ins Rampenlicht

Newsletterbild

EMB Pressemitteilung vom 14.06.2017:

„In allem Gerechtigkeit, und es wird genug Freiheit geben“. Dieses Zitat von Joubert scheint jenen 5 Landwirten auf den Leib geschneidert zu sein, die ihre Projekte zur fairen Milch vorgestellt haben.

 

 

 „Am Anfang war nur die Idee, für uns Milcherzeuger ein gerechtes Auskommen zu finden“, beschreibt Michael Braun von der Fairen Milch Deutschland die ersten Schritte der deutschen Kollegen. „Mittlerweile findet man die Faire Milch-Marke in sechs Ländern und jede verkaufte Packung bedeutet für uns Milchbauern ein Stück Selbstbestimmung.“

Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer war Schirmherr der mittlerweile vierten europäischen Faire Milch Konferenz, die dieses Jahr von der Fairen Milch Deutschland und dem European Milk Board in Würzburg ausgerichtet wurde.

 

Faire Milch Konferenz ehrt Verdienste um nachhaltige Landwirtschaft

Die „Goldene Faironika“, die für besonderes Engagement im Milchsektor verliehen wird, ging dieses Jahr in der Kategorie „Politiker“ an den ehemaligen französischen Agrarminister Stéphane Le Foll. In seiner Laudatio würdigte Romuald Schaber, der Präsident des European Milk Board, den ehemaligen Minister für dessen Einsatz: „Minister Le Foll hat verstanden, dass, um einen akzeptablen Milchpreis zu erreichen, die Milchmenge angepackt werden muss! Er hat seine Vorschläge zur Mengenreduzierung vehement und allen Widerständen zum Trotz auf europäischer Ebene vorangetrieben.“

Eine Plattform spanischer Organisationen – darunter der Milcherzeugerverband OPL (Organización de Productores de Leche) – wurde für die beeindruckende Aktion „der weiße Marsch“ geehrt, bei der im Sommer 2015 hunderte Menschen für gerechte Milchpreise auf die Straßen gingen. Die Goldene Faironika in der Kategorie „Landwirt“ ging an den französischen Milcherzeuger Boris Gondouin, der „sich engagiert und mit viel Herzblut für faire Bedingungen für Milchbauern stark macht“.

Das Gastgeberland Deutschland hat Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer für seinen politischen Einsatz zur Stärkung der Milcherzeuger ausgezeichnet, die Organisation Misereor für das Aufzeigen der Folgen von Dumpingexporten in die dritte Welt und die deutsche Landwirtin Kirsten Wosnitza für ihren dauerhaften und energischen Einsatz zum Wohle ihrer Kollegen. Eine weitere Goldene Faironika wurde  der regionalen Vertriebsorganisation Hof Alpermühle für den beispielhaften Vertrieb von „Die faire Milch“ verliehen.

 

Die Faire Milch in sechs europäischen Ländern

2006 von Milchbauern in Österreich ins Leben gerufen, umfasst das Faire Milch Projekt mittlerweile sechs EU-Länder. In Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Italien und Österreich sind aktuell diverse Faire Milch Produkte im Handel.

 

Die Faire Milch in Deutschland:

„Die faire Milch mit strengen Qualitätskriterien schmeckt einfach gut. Der faire Milchpreis trägt dazu bei, dass die Milchwirtschaft gerechter wird und wir Milchbauern auch in Zukunft von unserer Arbeit leben können.“

 

 

 

Fairebel in Belgien:

„Die Kuh dankt mit einem « muh » - für 8 Millionen Liter faire Milch, die 2016 verkauft wurden. Unser Ziel ist, dass jeder Einwohner Belgiens zukünftig unsere faire Milch trinkt“. 

 

 

A faire Milch Österreich:

„Nur wo „Guat.Fair“ drauf steht, ist auch 100% Zukunft für unsere heimischen Bauern und Bäuerinnen drinnen. Denn mit jedem Liter fairer Milch erhalten unsere Bauern 10 Cent mehr.“

 

 

 

Fairefrance in Frankreich:

„Unsere Milcherzeuger haben ihre Idee umgesetzt - Die faire Milch Marke ermöglicht unseren Bauern einen festen Platz in der Lebensmittelkette und eine anständige Vergütung für ihre Arbeit.“

 

 

 

Il latte onesto in Italien:

„100% ehrlich, gut und fair. Unsere faire Milch unterstützt die Landwirtschaft, die Umwelt und die ländliche Entwicklung.“

 

 

 

D'Fair Mëllech in Luxemburg:

„Verbraucher wollen vor allem Vertrauen haben in die Produkte, die sie kaufen. Die Luxemburger – vom Kleinkind bis zum Großherzog – sind Fans unserer fairen Milchprodukte.“

Sie finden uns auch auf Facebook

Newsletterbild

 

 

 

                       

Impressum

European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Website: http://www.europeanmilkboard.org