EMB Newsletter Juli 2018
Newsletter als PDF
Kontakt
EMB - European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel.: +32 - 2808 - 1935
Fax: +32 - 2808 - 8265
Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,
Als neugewähltes Vorstands-mitglied des European Milk Board möchte ich in meinem Leitartikel auf die aktuellen Probleme in Irland aufmerksam machen. Unsere Milcherzeuger sind wütend, weil der Milchpreis der größten irischen Genossen-schaft für Mai unter dem Schnitt liegt.
Die jüngsten Preisankündigungen der irischen Genossenschaften für Milchlieferungen im Mai sind kontrovers – insbesondere der Basispreis von 29 Cent pro Liter, den der größte irische Verarbeiter Glanbia angekündigt hat. Entgegen aller Markttrends, Fakten und Erhöhungen bei den anderen irischen Genossenschaften kündigt Glanbia einen Preis an, der drei Cents unter dem Auszahlungspreis anderer Genossenschaften im mittleren Preissegment liegt. Angesichts der Tatsache, dass April und Mai in Irland die Monate mit der höchsten Produktion sind und die Milcherzeuger in diesen beiden Monaten geschätzt 25 Prozent ihrer Jahresmenge produzieren, bedeutet die Tiefpreisentscheidung von Glanbia, dass ein Erzeuger, der im April und Mai 100.000 Liter an die Genossenschaft geliefert hat, fast 3.000 Euro weniger bekommt als bei anderen Genossenschaften. Es überrascht nicht, dass die Entscheidung Wut und Frust bei den Erzeugern auslöst, die die Molkerei beliefern – Tausende von ihnen gehören unserem irischen Milcherzeugerverband ICMSA an. Die Empörung wurde dadurch verschärft, dass der Ornua Index (Index des Irish Dairy Board) einen Preis von 31,4 Cent/Liter ergibt und dieser Preis insofern historisch ist, als er den Preis widerspiegelt, den Ornua den Genossenschaften für die angelieferte Milch bezahlt hat. Das heißt, es handelt sich nicht um den "aktuellen" Kurs, sondern um bereits gezahlte Preise. Die Entscheidung von Glanbia zeigt daher eine bewusste Strategie, den Erzeugern nicht den Preis weiterzugeben, den die Genossenschaft selbst erzielt hat. ICMSA hält eine solche Praxis für vollkommen inakzeptabel und wir haben wiederholt unsere Überzeugung geäußert, dass die Genossenschaften den höchstmöglichen Basispreis auszahlen müssen. Wir nehmen den sich abzeichnenden Trend nicht hin – und werden ihn niemals akzeptieren – absolute Niedrigstbasispreise zu zahlen und diese dann durch besondere "Erschwerniszulagen" oder andere dem Ermessen der Molkerei unterliegende Prämien aufzustocken. Die Landwirte wollen keine vom Wohlwollen der Genossenschaften abhängigen Preise. Sie wollen den höchsten Preis pro Liter, den die Genossenschaft zahlen kann. Und um auf meinen vorherigen Punkt zurückzukommen: Sie möchten in jedem Fall den gleichen Preis, den die Genossenschaft erzielt hat.
Die Erzeuger haben mit Enttäuschung auf die Vorschläge von Kommissar Hogan zur GAP reagiert. Die Kürzung des GAP-Haushalts ist grundlegend falsch und Irland würde es vorziehen, dass die verbleibenden 27 Mitgliedsstaaten ihre nationalen Beiträge erhöhen, um das Defizit auszugleichen, das durch den Ausstieg des Vereinigten Königreichs entsteht. Die Bedrohung, die über unseren traditionellen britischen Märkten schwebt, wirft derzeit einen Schatten über den Großteil der irischen Landwirtschaft. Aber die Nachricht, dass die Parlamente der Mitgliedstaaten einen möglichen Vorschlag für ein Abkommen mit Mercosur ratifizieren müssen, ist ein Hoffnungsschimmer. Die Bauernvertretungen können sich also dafür einsetzen, dass das Abkommen, das so offensichtlich den Interessen der EU-Landwirte schadet, zu diesem Zeitpunkt abgelehnt werden kann. Wir werden unermüdlich arbeiten sicherzustellen, dass jede/r Abgeordnete/r in Irland sieht, wie absurd die Idee ist, die EU müsse gut 100.000 Tonnen Rindfleisch aus Südamerika importieren – einem suspekten System, das weithin als ökologische Bedrohung globalen Ausmaßes anerkannt ist. Das dürfen wir nicht zulassen.
Pat McCormack, Vorstandsmitglied des EMB und Vorsitzender des irischen Milcherzeugerverbands ICMSA (Irish Creamery Milk Suppliers Association)
Dürre macht Europas Milcherzeugern zu schaffen
Ein Milchpulverberg schlägt Schatten
Protest gegen EU-Milchpolitik
Die Lage in Spanien
Der französische Milchsektor muss sich neu strukturieren
Interview mit Pat McCormack, neues Vorstandsmitglied des EMB
Impressum
European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Website: http://www.europeanmilkboard.org