EMB Newsletter Juli/August 2019
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,
in den letzten Wochen haben wichtige Ereignisse auf europäischer und internationaler Ebene stattgefunden. Die Regierungschefs der EU-Staaten haben wichtige europäische Spitzenposten neu besetzt und auch das Europäische Parlament hat neue Vertreter für seine Schlüsselposten gefunden. Ich wünsche ihnen in den nächsten fünf Jahren viel Erfolg bei der Stärkung und dem Aufbau eines fairen Europas mit einer gerechten Agrarpolitik.
Ein sehr wichtiges Ereignis der vergangenen Wochen war auch das am 28. Juni unterzeichnete Handelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Ländern des Mercosur. Als Milcherzeugerin möchte und muss ich ernste Bedenken bezüglich dieses aktuellen Abkommens äußern. So kann die ausgehandelte hohe Quote für Rindfleischexporte aus dem Mercosur-Raum die Fleischpreise für Erzeuger in der EU stark drücken. Die Milchpreise innerhalb der EU wiederum könnten aufgrund größerer Sojaimporte nach unten gehen. Denn diese sollen laut Abkommen mit einer geringeren Exportsteuer im Mercosur-Raum belegt werden. Die dadurch verbilligten Sojaimporte könnten die Milchproduktion in der EU und damit die Überproduktion im Milchsektor weiter ankurbeln. Gleichzeitig kann die Liberalisierung des Handels mit verarbeiteten Milchprodukten die Milchpreise für die Erzeuger in den Mercosur-Ländern senken. Dieses Abkommen wird also den Milchbauern auf beiden Seiten des Atlantiks nicht helfen. Das EMB reagierte darauf am 2. Juli mit einer Pressemitteilung, die Sie auch noch einmal hier im Newsletter sehen können. In verschiedenen europäischen Ländern protestieren zudem zahlreiche Milchbäuerinnen und -bauern gegen das Abkommen. Und die Diskussion über die Ratifizierung fängt gerade erst an!
Die MilcherzeugerInnen stehen vor einem "perfekten Sturm", da nicht nur die Freihandelsabkommen problematisch sind. Auch das Risiko auf einen Brexit ohne Abkommen steigt, während sich die Milchpreise in der EU ohnehin schon auf einem niedrigen Stand befinden.
Und noch weitere Themen beschäftigen uns in diesem Newsletter. So stellen Schweizer Bäuerinnen und Bauern Milchpreissenkungen der Milchwirtschaft in Frage und der belgische Milcherzeuger Daniel Hick spricht über seine Erfahrung mit der fairen Milch von Fairebel und über die Einführung ihres neuen Bio-Eises. Aus Deutschland gibt uns der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter einen Überblick zum dortigen Milchsektor.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!
Die nächste Ausgabe unseres Newsletters erscheint im September.
Sieta van Keimpema, Vizepräsidentin des EMB und Vorsitzende des DDB Niederlande
Entscheidung über EU-Spitzenposten
Handelsabkommen EU-Mercosur: Was kommt auf die Landwirte in der EU zu?
Milcherzeuger sehen Mercosur-Abkommen kritisch
Milcherzeugungskosten in Deutschland nur zu 78% gedeckt
Informationen aus Deutschland
Das neue Fairebel Bio-Eis: Interview mit Daniel Hick
Die Milch wird sauer! Ungerechtfertigte Milchpreiskürzungen in der Schweiz
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