EMB Newsletter Juli/August 2021
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
im Juli haben wir einen außergewöhnlichen und entscheidenden Moment für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) erlebt. Das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Rat haben sich vor kurzem auf einen Kompromiss für die Gemeinsame Agrarpolitik verständigt. Dieser muss noch offiziell verabschiedet werden, bevor die Mitgliedstaaten ihre nationalen Umsetzungsmaßnahmen ausarbeiten müssen.
Natürlich löst dieser Kompromiss nicht alle Probleme im Milchsektor. Das Dossier der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der GAP enthält jedoch einige gute Ergebnisse, die der unermüdlichen und engagierten Arbeit des EMB und seiner Mitglieder zu verdanken sind.
Zu diesen guten und wichtigen Instrumenten zählen die freiwillige Mengenreduzierung in Krisenzeiten und die Stärkung der Marktbeobachtungsstellen, die hoffnungsfroh stimmen. Das erstgenannte Instrument, das in Artikel 219 der GMO geregelt wird, ermöglicht es den ErzeugerInnen, in Krisenzeiten die Überproduktion zu reduzieren (die erstmals als solche im Text genannt wird), um den Preis wieder aus dem Keller zu holen. Die Teilnehmenden werden für die nichtgelieferte Menge entschädigt und können so die Entwicklung des Sektors selbst gemeinsam in die Hand nehmen. Es ist das einzige Instrument, das sich in den letzten Krisen als effektiv und wirksam erwiesen hat. Der zweite große Fortschritt ist die Stärkung der Beobachtungsstelle für den Milchmarkt und die Einrichtung neuer Beobachtungsstellen für andere Sektoren. Artikel 222 der GMO ermöglicht es, Krisen besser vorzugreifen. Darüber hinaus liefert er die Mittel, um den Agrarsektor insgesamt zu stabilisieren und transparenter zu machen.
Infolge des Klimawandels und des gestiegenden Drucks, der von zusätzlichen gesellschaftlichen Anforderungen ausgeht, versucht die Reform der GAP auch, Umweltaspekte stärker zu berücksichtigen. Bei allen positiven Entwicklungen in der GMO kann ich leider nicht das Gleiche von der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit unserer Betriebe behaupten. Wir brauchen einen Milchpreis, der uns MilcherzeugerInnen Respekt zollt. Viele von uns sind am Ende, und die vor kurzem veröffentlichte Kostenstudie belegt diesen Gemütszustand mit klaren Zahlen. Die wirtschaftliche und soziale Wertschätzung der Bauern und Bäuerinnen und der Respekt der Natur und Umwelt sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Das eine Ziel kann ohne das andere nicht erreicht werden.
Dennoch sind die Vorstöße in der GMO wichtige Meilensteine, die noch vor wenigen Jahren unmöglich erschienen. Dass wir diese wichtigen Schritte erzielen konnten, ist dem Einsatz unserer Mitglieder, den Demonstrationen und Aktionen, den Gesprächen und Treffen mit den Ministern und den Europaabgeordneten zu verdanken. Ich möchte allen danken, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Grazie a tutte e tutti!
Natürlich bedeuten diese Kompromisse noch keine konkreten Ergebnisse für unsere Höfe. Im Moment ist es noch nur ein Papier. Wir dürfen daher nicht nachlassen! Bewahren wir uns unseren Optimismus und unsere Hoffnung, setzen wir unseren Kampf fort und üben wir Druck aus, um konkrete Ergebnisse und kostendeckende Preise zu erzielen!
Ich wünsche allen einen schönen und stressfreien Sommer und eine gute Ernte!
Roberto Cavaliere, EMB-Vorstandsmitglied und Vorsitzender der APL Italien
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