MILK-NEWS

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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,

zum Ende des Winters befinden wir uns in einer lang erhofften Situation: mit unseren Vorschlägen für einen besseren und stabileren Milchmarkt sind wir in der politischen Diskussion. Im sogenannten Trilog verhandelt das Europäische Parlament derzeit mit dem Rat über die Reform der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). Als integraler Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU legt sie den Marktrahmen und unterschiedliche Kriseninstrumente fest. Da der Rat aber zögert, gilt es dranzubleiben und die durchaus guten Ansätze des Parlaments, wie zum Beispiel die temporäre Mengenreduzierung, weiter einzufordern.

Teil unserer Argumentation für die Unumgänglichkeit effektiver Kriseninstrumente muss sein, weitere Eigenkapitalverluste auf den Höfen zu vermeiden und unsere Marktstellung zu verbessern. Diesbezüglich erhielten wir bereits gute Signale sowohl seitens des deutschen Lebensmitteleinzelhandels als auch von der Politik. Aber auch mit Blick auf die notwendige Nachhaltigkeitswende für mehr Klima- und Umweltschutz beinhalten die Vorschläge zur GMO sinnvolle Hebel. Nicht zuletzt können der Green Deal und seine Strategien nur dann Erfolg haben, wenn die Betriebe fair verdienen, zusätzliche Leistungen vergütet werden und sie durch einen effektiven politischen Rahmen abgesichert sind.

Lasst uns daher alle aktiv bleiben, die Gespräche und Verhandlungen aufmerksam verfolgen und den aktuellen Stand immer wieder abgleichen. So bereiten wir eine Basis für bessere Zeiten!

In dieser Ausgabe findet ihr und finden Sie wie gewohnt Informationen zu den wichtigsten Marktindikatoren. Auf die Situation von Bäuerinnen und Landwirtinnen und den Stand der Gleichstellung auf den Höfen blicken anlässlich des Weltfrauentags unsere Kolleginnen von Uniterre. Aprolep demonstriert mit einer starken Aktion für eine nachhaltige Zukunft der Milcherzeugung. Unser irischer Vorstandskollege Pat McCormack kommentiert eine erstaunliche Einschätzung der EU-Kommission zu Freihandelsabkommen. Der BDM informiert uns über den Stand der Arbeit mit den Partnerorganisationen im Milchdialog, der nun mit Forderungen zur GMO vorangeht und bei dem Gespräche mit Handel und Verarbeitenden geführt werden. Nicht zuletzt freuen wir uns über Neuigkeiten aus einem Mitgliedsland, wo der Frühling aktuell noch etwas auf sich warten lässt: Lietuvos pieno gamintojų asociacija berichtet aus Litauen. Und für alle, die sich noch weiter in landwirtschaftliche Themen vertiefen möchten, weisen wir auf den kritischen Agrarbericht 2021 mit dem Schwerpunkt Welt im Fieber – Klima & Wandel hin.

Ich wünsche euch und Ihnen eine gute Lektüre!

 

Elmar Hannen, Vorstandsmitglied des EMB und Vorstandsmitglied des BDM

Marktindikatoren (Stand 23.02.2021)

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© EU-Kommission

Der Global Dairy Trade Index steigt zum inzwischen siebten Mal seit 17. November, am 16. Februar um deutliche 3,0% (davor +1,8%). Der Durchschnittspreis für italienische Spotmilch geht im Februar vorläufig deutlich nach oben, im Vergleich zum Vormonat um 6,21% auf 36,44 Cent pro kg (jedoch -5,05% im Vergleich zu Februar 2020).

 

Der EU-27-Milchpreis fällt für Januar um 0,76% und wird mit 35,04 Cent pro kg angegeben, nachdem er im Dezember bereits um 0,25% gefallen war. Die EU-Butterpreise liegen bei 355 Euro pro 100 kg, was einen Anstieg um 0,3% im Vergleich zur Vorwoche und eine Zunahme um klare 3,8% in den letzten vier Wochen bedeutet. Auf die letzten drei Monate geblickt, folgte auf den Rückgang Anfang Dezember bis Anfang Januar ab dem neuen Jahr ein Anstieg um 5,7%. Es handelt sich um den höchsten Butterpreis seit Pandemiebeginn.

Die Preise für EU-Magermilchpulver betragen aktuell 236 Euro pro 100 kg, womit sie im Vergleich zur Vorwoche um 0,9% und im Vierwochenvergleich um 4,4% stiegen. Das letzte Vierteljahr war geprägt von einem tendenziellen Preisanstieg seit Anfang Dezember. Der Preis erreicht seinen höchsten Wert seit Mitte März 2020.

Die Kurse für Futures auf Milcherzeugnisse an der European Energy Exchange (EEX) zeigen in unterschiedliche Richtungen. Die Kontrakte für Magermilchpulver für Mai 2021 fielen zum 22. Februar beispielsweise um 1,0% auf 2.375 Euro pro Tonne im monatlichen Vergleich. Für Butter stiegen sie im selben Zeitraum deutlich um 7,5% und stehen nun bei 3.773 Euro pro Tonne.

 

European Milk Board, Februar 2021

Bäuerinnen: Wir hinken weiter hinterher!

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© Pixabay, Jens Teichmann

Am 7. Februar 1971 gewährte die Schweiz den Frauen endlich das Wahlrecht. Danach mussten wir bis 1995 warten, ehe das Gesetz zur Gleichstellung von Männern und Frauen unter Dach und Fach gebracht wurde. Man kann nicht sagen, dass die Schweiz in diesem Bereich Vorbildcharakter hätte.

 

Im Agrarsektor können wir uns auch nicht rühmen. Die überwältigende Mehrheit der Höfe gehört Männern und wird auch von ihnen geleitet. Und was noch schlimmer ist: Obwohl viele Ehefrauen regelmäßig im Betrieb mitarbeiten, erhalten nur knapp 30% dafür Lohn und damit sozialen Schutz. In den Beratungsstellen sind die BeraterInnen rar gesät, die den Paaren empfehlen, ein Entgelt für die Frau vorzusehen und zu berechnen.

Im Milchsektor besteht die Delegiertenversammlung der ProduzentInnen zu 99% aus Männern. Warum? Weil die Frauen nicht als Erzeugerinnen angesehen werden, obwohl sie morgens und abends im Stall arbeiten. Das beraubt sie de facto ihres Rederechts. Glücklicherweise kommt Bewegung in die Sache, denn die künftige Agrarpolitik sieht vor, dass die Ehepartnerin (und in einigen wenigen Fällen der Ehepartner) zwingend entlohnt werden muss. Sonst droht die Einbehaltung eines Teils der Direktzahlungen (Subventionen). Aber ist es nicht traurig, dass man zu solch extremen Mitteln greifen muss, damit die Arbeit der Partnerin Anerkennung findet?

Wir Bäuerinnen setzen uns tagtäglich dafür ein, dass für die von uns erzeugte Milch ein angemessener Preis gezahlt wird. Wir kämpfen für Gerechtigkeit. Ist es nicht an der Zeit, den gleichen Grundsatz auf uns anzuwenden und selbst auch angemessen bezahlt zu werden? Der Weltfrauentag am 8. März rückt mit großen Schritten näher. Trauen wir uns, das zu fordern, was uns zusteht!

 

Vanessa Renfer, Bäuerin und Sekretärin bei Uniterre

Demonstration für nachhaltige Zukunft der portugiesischen Milcherzeugung

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© APROLEP

In einer aussagekräftigen Aktion am 26. Februar platzierte APROLEP symbolisch Hunderte von Stiefelpaaren auf der Avenida dos Aliados in Porto, der zentralen Stadt in der größten Milcherzeugerregion des Landes. Die Stiefel stehen für die 200 KollegInnen und ihre Familien und Beschäftigen, die im letzten Jahr aus der Milcherzeugung ausgestiegen sind. Mit 30,4 Cent pro kg hat das Land einen der niedrigsten Milchpreise in der EU.

 

Ziel der Aktion war, die Regierung aufzufordern, sofort die erforderlichen Bedingungen für das Überleben der Landwirte zu schaffen. Bewertungen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) haben gezeigt, dass die Einkommensunterstützung gesenkt wird. Selbst die optimistischsten Hochrechnungen des Ministeriums lassen auf eine drastische Kürzung der Hilfen schließen. Darüber hinaus setzt sich Aprolep dafür ein, dass der Vorschlag eines Frühwarnmechanismus und einer freiwilliger Mengenreduktion in Zeiten der Überproduktion in die Gemeinsame Marktorganisation der GAP aufgenommen wird. Mit der Aktion sollten außerdem Industrie und Handel zum Dialog bewegt werden, um den Erzeugerpreis auf ein nachhaltiges Niveau zu heben. Denn wichtiger als Hilfen ist ein fairer Preis. Solange dieser nicht erzielt ist, bleibt Hilfe jedoch unerlässlich. Wir müssen den eingeschlagenen Weg verlassen, der die Milcherzeugung in Portugal in den langsamen Tod führt!

 

Associação dos Produtores de leite de Portugal (APROLEP)

EU-Bericht, der besagt, dass EU-Freihandelsabkommen den Landwirten in der EU nutzen würden, laut ICMSA „unlogisch und sinnlos“

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© Pixabay, Volker Lekies

Der Vorsitzende des irischen Milchbauernverbands ICMSA weist die Ergebnisse eines Berichts der EU-Kommission zurück, der belegen soll, dass die von der EU verfolgte Politik in Sachen Handelsabkommen der Landwirtschaft und dem Nahrungsmittelsektor in Europa nutzt.

 

Der Bericht der Kommission behauptet, dass die EU-Politik die Nahrungsmittelexporte der EU deutlich steigere, während die Einfuhren gleichzeitig weniger stark zunehmen würden, sodass die Leistungsbilanz für die EU insgesamt positiv ausfiele. Der Bericht zitiert den Ersten Vizepräsidenten der Kommission Valdis Dombrovskis mit den Worten, die EU habe „immer für offenen und fairen Handel gestanden, der unserer Wirtschaft enorm genutzt hat, einschließlich der landwirtschaftlichen ErzeugerInnen“. Diese Schlussfolgerung wird die Landwirte aus Sicht von Pat McCormack wohl am meisten verwundern.

„Herr Dombrovskis muss doch wissen, dass die Anzahl landwirtschaftlicher Familienbetriebe Jahr für Jahr sinkt – und der Trend sich fortsetzt. Träfe seine Aussage zu, dass die EU-Handelspolitik den ErzeugerInnen nutzt, würde sich dies in der Anzahl der EU-BürgerInnen widerspiegeln, die Landwirtschaft betreiben oder ansonsten in der Primärerzeugung von Nahrungsmitteln arbeiten, aber diese Menschen kehren dem Sektor weiter Jahr für Jahr den Rücken. Sie zeigen, was sie von der Haltung der EU gegenüber der Landwirtschaft in Europa halten, indem sie aus dem Sektor aussteigen. Das ist die Realität und ausnahmslos alle Daten der letzten 25 Jahren belegen, dass es so ist“, meint Pat McCormack.

„Vermutlich meint Herr Dombrovskis eher, dass die EU-Handelspolitik den multinationalen Nahrungsmittelverarbeitern dient, die in der EU ansässig sind. Das mag durchaus stimmen. Aber sie nützt ganz sicher nicht den Landwirten in allen Mitgliedstaaten, die um einen angemessenen Lebensunterhalt kämpfen“, ergänzt er.

Noch vernichtender fällt McCormacks Urteil darüber aus, dass der Bericht keine Umwelt- und Klimafaktoren berücksichtigt, und er erklärt, dass diese Unterlassung „den Bericht disqualifiziere“.  

„Wie unlogisch und sinnlos dieser Bericht ist, lässt sich am besten dadurch verdeutlichen, dass Umweltmaßnahmen und Programme zur Bekämpfung des Klimawandels – also die wichtigsten Erwägungen für die Gestaltung aktueller und künftiger Politiken, wie die EU uns unermüdlich sagt – nicht Bestandteil des Berichts sind und bei der Erstellung bewusst außen vor blieben. Damit sind die Hochrechnungen und Prognosen auf der EU-Seite des Vergleichs bestenfalls fragwürdig und schlimmstenfalls bedeutungslos. Wenn die Landwirtschaft und Nahrungsmittelerzeugung in der EU auf dem Übergang zu emissionsärmeren Methoden aufbauen sollen, wozu dienen dann Szenarien bis 2030, die diese Grundlage nicht berücksichtigen?“, fragt Pat McCormack.

„Der Grund, warum Umwelt- oder Klimamaßnahmen nicht im Bericht der Kommission berücksichtigt wurden, ist natürlich, dass ihre Einrechnung sehr deutlich machen würde, dass die meisten anderen Staaten/-bündnisse, mit denen die EU (Frei-)Handelsabkommen unterhält, nicht einmal ansatzweise ähnliche Umweltstandards oder Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels haben und auf der ‚Gegenseite‘ keine vergleichbare Rechnung aufgemacht werden kann – Mercosur ist das perfekte Beispiel dafür. Man kann sich kaum vorstellen, dass irgendjemand diesen Bericht ernstnimmt – die irischen Landwirte jedenfalls sicher nicht“, so McCormack.


Pressemitteilung der Irish Creamery Milk Supplier Association vom 27. Januar 2021

Forderung des Milchdialogs: Marktstellung der Bauern verbessern

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© BDM, Helmut Graf

Mit der Forderung nach deutlich höheren Preisen für unsere Agrarprodukte haben die Verbände und Organisationen des Milchdialogs die Notwendigkeit bekräftigt, die in der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der EU verankerten Marktrahmenbedingungen zu verändern. Der Milchdialog positioniert sich gleichzeitig ausdrücklich für so viel Markt wie möglich und so wenig politische Markteingriffe wie nötig.

 

Daraus abgeleitet, ergeben sich folgende Forderungen:

  • Das bestehende europäische Sicherheitsnetz für Agrarmärkte muss für Marktkrisensituationen noch effizienter ausgestaltet werden. Zeitlich befristeten mengenbegrenzenden Maßnahmen ist der Vorzug vor einer Lagerhaltung überschüssiger Produktionsmengen zu geben. Hierfür bedarf es der Installierung eines Frühwarnmechanismus, der Einführung eines Systems freiwilliger Mengenreduzierung während Marktkrisen, der Einführung einer zeitlich befristeten Deckelung der Anlieferungsmengen und der Einrichtung eines Krisenmanagement- und Monitoringsystems auf Basis der EU-Milchmarktbeobachtungsstelle.
  • Umsetzung des Art. 148 GMO: Die Annahme des Art. 148 GMO, wie ihn das Europäische Parlament vorschlägt. Damit würde die Möglichkeit zur Vorgabe des Abschlusses von schriftlichen Lieferverträgen mit vertraglichen/schuldrechtlichen konkreten Vereinbarungen über Preis, Menge, Dauer und Qualitätsmerkmalen vor der Lieferung von Agrarprodukten an die Verarbeitungsunternehmen geschaffen.
  • Eigene Branchenorganisation für die Milcherzeugung: Um die marktwirtschaftlichen Interessen der Landwirtschaft in einem zunehmend monopolistisch aufgestellten Marktumfeld zukünftig wirksam vertreten und voranbringen zu können, sind die politischen Voraussetzungen zu schaffen, die Primärstufe als eigenständig agierende Branche anerkennen zu können. Bisher sind laut Art. 157 GMO für die Anerkennung einer Branchenorganisation (BO) mindestens zwei Akteure der Wertschöpfungskette als Träger einer BO notwendig. Die Verbände und Organisationen des Milchdialogs fordern eine entsprechende Novellierung des Art. 157 GMO.

Unter dem Aspekt einer eigenständigen Interessensvertretung der ErzeugerInnen könnte eine auf EU-Ebene anerkannte Branchenorganisation (Milch)Erzeugung im Rahmen des bereits bestehenden möglichen Aufgabenkatalogs (z. B. auch Branchenkommunikation, Digitalisierung etc.) dafür Sorge tragen, dass die Marktstellung in der Wertschöpfungskette deutlich verbessert und mit marktwirtschaftlichen Lösungen ein gewinnbringendes Einkommen aus dem Verkauf der Agrarprodukte erzielt werden kann.

Milchdialog: Gespräche zwischen LEH, Verarbeitern und Bauernorganisationen

Aufgrund der deutschlandweiten Proteste des Milchdialogs und anderer bäuerlicher Organisationen hat sich der Lebensmitteleinzelhandel zu Gesprächen bereiterklärt, um über die Forderungen der Bauern zu diskutieren. Über die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln wird ebenfalls diskutiert.

Der BDM bzw. der Milchdialog ist mit einem Mitglied im Lenkungsausschuss vertreten, der mit je vier Vertretern des LEHs und der Verarbeiter sowie mit fünf Vertretern bäuerlicher Organisationen besetzt ist. Dem Lenkungsgremium sind die Arbeitsgruppen Milch/Rind, Schwein und Herkunftskennzeichnung unterstellt, wobei der Milchdialog in der Arbeitsgruppe Milch/Rind mitarbeitet. Aktuell befinden sich diese Gespräche noch in der Anfangsphase, sodass mögliche Ergebnisse noch nicht absehbar sind.

Milchbauerntag in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat der diesjährige Milchbauerntag aufgrund der Corona-Situation zum ersten Mal in digitaler Form stattgefunden. Thema war der Milchmarkt der Zukunft aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht“. Unter anderem sprach der schleswig-holsteinische Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Jan Philipp Albrecht, der die Situation aus Sicht der Politik beschrieb. Ebenfalls zu Gast war Dr. Thomas Bahr, der einen Vortrag über die aktuelle Situation auf den Höfen hielt. Schwerpunkt des Vortrags war die fehlende Liquidität und schwierige Rentabilität der Höfe. Hierbei beschrieb er nicht nur den Ist-Zustand, sondern versuchte sich auch an einem Ausblick.

An der Diskussionsrunde nahm außerdem das EMB-Vorstandsmitglied Elmar Hannen teil, der über die Gemeinsame Markorganisation referierte.

 

Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e. V.

Aktuelles aus Litauen

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© LPGA

In Litauen geht der Milchviehbestand kontinuierlich zurück. Die Anzahl der Milchkühe sank 2020 um 3 Prozent. Auch die Milchproduktion ist weiter rückläufig. Im Januar 2021 sank die Milchmenge gegenüber Januar 2020 um 1,2 Prozent. Die Milchpreise sind stabil – der durchschnittliche Ankaufspreis für Milch lag im Januar bei 314 Euro pro Tonne (4,35% Fett und 3,42% Eiweiß).

 

Die neue Regierung hat eine Diskussion über die Notwendigkeit von Steuererhöhungen in Gang gesetzt. Der erste Vorschlag lautete, die Verbrauchssteuern für Kraftstoffe, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden, zu erhöhen.

 

Eimantas Bičius, Geschäftsführer von Lietuvos pieno gamintojų asociacija

Kritischer Agrarbericht 2021 erschienen

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© AgrarBündnis e. V.

Welt im Fieber – Klima & Wandel": so lautet der Schwerpunkt der Berichterstattung im diesjährigen Kritischen Agrarbericht.

 

Das meiste stand 2020 still, globale Lieferketten brachen zusammen, nicht zuletzt im zunehmend globalisierten Teil des Agrarsystems. Welche konkreten Auswirkungen die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen auf die Bekämpfung der beiden anderen globalen Menschheitskrisen – die Klima- und Biodiversitätskrise – haben, ist zurzeit nicht absehbar. Immer deutlicher wird jedoch, dass all diese Krisen nicht isoliert betrachtet werden dürfen und zusammen angegangen werden müssen. Dazu wird die Art und Weise, wie in der Welt Landwirtschaft betrieben wird, einen nicht unerheblichen Beitrag leisten müssen.

Was wir brauchen, ist eine tiefgreifende Transformation des Agrar- und Ernährungssystems. Eine globale Wende, die sich im Regionalen bewähren muss und dabei den Klimaschutz fest im Blick hat. Denn die Landwirtschaft ist zwar zweifellos Opfer der Erderwärmung, bestimmte Formen von Landwirtschaft und Ernährung gehören aber auch zu den wichtigsten Treibern.

Umgekehrt liegt genau darin eine enorme Chance: Die ökologische Agrar- und Ernährungswende erweist sich immer mehr als unverzichtbarer Baustein, um die dringend notwendige „Klimawende“ umzusetzen. Die Hälfte der Beiträge stellt wegweisende und mutmachende Beispiele sowie Ergebnisse der Wissenschaft vor, die zeigen, wie all das gelingen könnte.

Die Artikel sind hier zugänglich oder können als ganzes Buch bestellt werden.

 

Das AgrarBündnis e. V. ist ein Zusammenschluss von derzeit 26 unabhängigen Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Verbraucher- und Entwicklungspolitik mit insgesamt mehr als einer Million Einzelmitgliedern.

 

Gekürzte und angepasste Version des Flyertexts von AgrarBündnis e. V.

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