EMB Newsletter Mai 2020
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EMB - European Milk Board asbl
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
No Farmers, No Food
Angst regiert heute die Welt. Die Tatsache, dass wir alle in Angst leben, ist unter anderem eine direkte Folge dessen, dass „wir“ vor einigen Jahrzehnten einen Kurs der Globalisierung beschlossen und unsere Wirtschaftsströme so weit wie möglich miteinander verflochten haben. Das würde uns allen zugutekommen. Dass die Globalisierung auch Risiken birgt, haben „wir“ der Einfachheit halber ausgeblendet.
Die Realität trifft uns jetzt hart. Im Moment stehen wir vor einer der tiefsten Wirtschaftskrisen aller Zeiten, denn die Globalisierung hat es ermöglicht, dass sich ein Virus rasch auf der ganzen Welt ausbreitet. In der Vergangenheit betrachteten die Regierungen ihre Nahrungsmittelversorgung als den wichtigsten Sektor. Diese Anschauung befindet sich offensichtlich nicht mehr in der DNA der heutigen europäischen Staats- und Regierungschefs: Sie unterstützen, wie bei all den anderen Krisen des letzten Jahrzehnts, welche vor allem geopolitischen Ursprungs waren, die verarbeitende Industrie. Das Einkommen der Landwirte wird wie immer ignoriert. Und das ist in der gegenwärtigen Realität eine sehr gefährliche politische Entscheidung. No Farmers, No Food.
In den Niederlanden stellen wir auch eine weitere Entwicklung fest. Nun, da sich die ersten Staubwolken um das Virus herum verzogen haben, tauchen wieder andere Elemente auf: Die Angst wird von den Gegnern der Viehzucht geschürt. Zuerst versuchte man, die Viehzucht mit dem Argument der Überdüngung – die durch die strengen Regeln Brüssels jedoch völlig eingeschränkt ist – auszuschalten. Dann wurden die Viehzüchter in der Klimadebatte kriminalisiert. Und nun, da auch das keine ausreichenden Ergebnisse gebracht hat, wird das Coronavirus beschlagnahmt. Das Virus würde in Regionen mit hoher Viehdichte härter zuschlagen und hätte beispielsweise nichts mit den Karnevalveranstaltungen in den betroffenen Regionen oder der industriebedingten Luftverschmutzung zu tun.
Dick Heederik, ein renommierter Professor an der Universität Utrecht, hat die Behauptung, dass ein Zusammenhang zwischen Feinstaub aus der Tierhaltung und der öffentlichen Gesundheit bestehe, sofort als Unsinn zurückgewiesen und diese scheinbar „wissenschaftlichen“ Quellen als unseriös kritisiert. Aber durch die Veröffentlichung in einer weit verbreiteten Zeitung wird die Berichterstattung lange nachwirken. Dies umso mehr, als unsere Landwirtschaftsministerin Carola Schouten das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt um eine Untersuchung gebeten hat. Ein politischer Schnitzer, der die Viehzucht in der öffentlichen Meinung bereits verurteilt, noch bevor die Untersuchung überhaupt begonnen hat. Frühere Studien haben nie einen kausalen Zusammenhang zwischen Viehzucht und Lungenkrankheiten gezeigt. Für die Gegner der Viehzucht spielt das keine Rolle. Es gibt einfach zu viele Tiere, also muss die Tierhaltung herhalten.
Angst ist der schlechteste Berater. Zusätzlich zu inkompetenten, emotionalen Politikern und Entscheidungsträgern und voreingenommenen Medien. Was die Welt jetzt braucht, sind Nüchternheit und wissenschaftliche Expertise, keine Profilierung und Hexenjagd. Um sicherzustellen, dass die Folgen von COVID-19 die Welt nicht in eine noch tiefere Unordnung und Hungersnot stürzen, die wir mit kühlem Kopf verhindern können.
No Farmers, No Food. Wichtiger denn je ist es für das EMB, die Europäische Kommission und die Interessenvertreter zu informieren und die politischen Entscheidungsträger rechtzeitig auf die Risiken ihrer Politik aufmerksam zu machen. Jetzt geht es darum, den Kurs zu ändern, damit wir nach dieser Krise genügend Landwirte haben, um unsere Bürger zu ernähren.
Sieta van Keimpema, stellvertretende Vorsitzende des EMB
Starke europäische Milchpulver-Aktionen mit Appell an EU-Kommission: „Lassen Sie uns gemeinsam ein Mengenreduktionsprogramm durchführen!“
Freiwilliger Lieferverzicht: Ja – Lagerhaltung: Nein
Milchkrise durch Corona?
Deutschland: Diskussion zur Mengenreduktion - Verbände der Molkereiwirtschaft und Bauernverband gegen Mengenreduktion
Zusammen müssen wir hier und jetzt die Ernährungssouveränität sichern!
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