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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Interessierte,
Zum gegen-wärtigen Zeitpunkt und als irischer und europäischer Landwirt geht mir ständig der alte chinesische Segensspruch bzw. Fluch durch den Sinn: „Mögest du in interessanten Zeiten leben“.
Es ist zu bezweifeln, ob irgendeine andere Zeit in der jüngeren Geschichte so viele „interessante“ Dilemmata für die irischen Landwirte aufgeworfen hat. Gerade eben – quasi während dieser Artikel entsteht – meldete der staatliche Sender RTE, dass die Europäische Kommission an einem Szenario für die Zeit nach dem Brexit arbeitete, das für die Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie allgemein weiterhin eine „Ganz-Irland“-Politik vorsehe. Die Notiz, die durchgesickert ist und aus dem Büro des Kommissionspräsidenten kommen soll, scheint zu postulieren, dass der grenzübergreifende Handel mit Gütern zwar Zollkontrollen unterliegen soll, die Landwirtschaft aber bei den Kontrollen zwischen Nordirland und Großbritannien anders behandelt werden könnte. Dazu müsste Nordirland alle Rechtsvorschriften der EU zur Tiergesundheit und Nahrungsmittelsicherheit erfüllen – samt den entsprechenden Überprüfungen aller Nahrungsmittel, die aus Großbritannien nach Nordirland kommen. Dieses Szenario berührt offensichtlich große politische Befindlichkeiten und man kann sich leicht vorstellen, dass die Unionisten-Parteien es als Schwächung ihres integrierten Status innerhalb des Vereinigten Königreichs werten könnten. Aber es würde sicher die unmögliche Herausforderung umschiffen, einen Agrar- und Nahrungsmittelsektor zu entwirren, der de facto bereits die gesamte irische Insel umfasst.
Die Frage der Nahrungsmittelstandards führt uns auch zu den Berichten, dass die EU kurz davor steht, den südamerikanischen Erzeugern als Teil des Mercosur-Prozesses eine Quote von 70.000 Tonnen Rindfleisch anzubieten. Insbesondere bei Rindfleisch und anderen Fleischexporten aus einigen der Länder, die vermutlich Hauptquelle der 70.000 Tonnen sein werden, hat sich mehrfach erwiesen, dass man den Sicherheitsstandards nicht trauen kann.
Der irische Milcherzeugerverband ICMSA arbeitet derzeit außerdem hart daran, die jüngsten Nitratverordnungen der irischen Regierung zu verändern und den Prozess mit der tagtäglichen Realität auf einem Betrieb in Einklang zu bringen. Wir haben unseren Verarbeitern auch signalisiert, dass wir ungeachtet der letzten Global Dairy Trade Auktion (-2.4%) anhand der zugrundliegenden Marktindizes und insbesondere der langfristigen Nachfrage und Stärke des Buttermarkts von einer weiteren Preissteigerung für die im September gelieferte Milch ausgehen. Irland steht in der Milchpreisliga der EU auf dem 11. Tabellenplatz – das ist angesichts unserer ein Jahrzehnt zurückliegenden Umstellung auf eine wertschöpfende Verarbeitung und der auf Weidehaltung basierenden Erzeugung untragbar. Wir bekommen immer noch nicht den Preis, den wir faktisch erhalten sollten. Wir werden erst dann Ruhe geben, wenn das behoben ist.
John Comer, EMB Vorstandsmitglied und Präsident ICMSA, Irland
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