EMB Newsletter September 2021
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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe MitstreiterInnen,
ich möchte zunächst der vielen Menschen gedenken, die im Juli in Mitteleuropa durch Wetterextreme ihr Leben verloren haben, und an die schweren Schäden erinnern, die entstanden sind. Besonders Belgien und Deutschland waren betroffen, aber auch die Niederlande, Frankreich, Luxemburg sowie Regionen in anderen Ländern. Ich möchte den Menschen und LandwirtInnen dort mein tiefes Mitgefühl aussprechen. Im August haben wir das genaue Gegenteil erlebt: Waldbrände im Süden Europas. Angesichts der Wetterkapriolen und des Klimas erscheint die Lage ernst.
Was die Landwirtschaft betrifft, ist der Sommer in Dänemark endlich zurück und wir nehmen gerade den vierten Grasschnitt in Angriff. Auf EU-Ebene versenden wir als EMB derzeit unsere neuen Berechnungen zu den Kosten der Milchproduktion. Wir haben sie für acht Länder berechnet und erstmals auch einen EU-Durchschnitt ermittelt. Einmal mehr zeigen die aufschlussreichen Zahlen, dass die Erzeugerpreise deutlich zu niedrig sind und wir mit der Milchproduktion Geld verlieren. Die Preise liegen aktuell auf einem durchschnittlichen Niveau, aber sie decken trotzdem nicht alle Kosten, vor allem wegen der Preissteigerungen. Einige Kosten, zum Beispiel für Futtermittel, werden vermutlich weiter steigen – teilweise ausgelöst durch den Klimawandel und Wetterextreme. Außerdem werden die nächsten Verträge, die die ErzeugerInnen abschließen, die Situation vermutlich weiter verschlimmern. Die Preise müssten um 3 bis 5 Cent steigen, allein nur um diese Kosten zu decken.
Aufseiten der EU-Institutionen hat die Europäische Kommission (EK) jüngst eine Reihe von Gesetzesvorschlägen vorgelegt, um ihre Klimaziele (Senkung des Treibhausgasausstoßes um 55% bis 2030 und Klimaneutralität bis 2050) umzusetzen. Im Zusammenspiel mit der vor kurzem beschlossenen GAP-Reform und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ werden diese großen Einfluss auf die Landwirtschaft und Milcherzeugung haben. Wir vom EMB werden diese Prozesse sehr aufmerksam verfolgen. Denn es ist schließlich sehr wichtig zu wissen, wie die Kommission die Emissionen in allen Bereichen zu senken beabsichtigt – von der einzelnen Kuh bis zum ganzen Stall. Bleibt die normale Lebensform einer Kuh zulässig? Oder müssen wir ihre Emissionen mit Ergänzungsmitteln oder sogar chemisch senken? Diese beiden gegensätzlichen Betrachtungsweisen, wie man das Problem angehen kann, müssen gründlich untersucht werden.
Und auch bei der GAP-Reform liegt der Teufel im Detail: Es ist entscheidend, wie jedes Land die Reform national und regional umsetzt. Die Mitgliedstaaten können die Reform anpassen, was bedeutet, dass sie in jedem Land anders ausfallen kann und die Unterschiede zwischen den MilcherzeugerInnen womöglich noch verstärkt. So werden Kostenberechnungen für jedes Land sicher weiter erschwert. Wir müssen wachsam bleiben, damit die Landwirte in verschiedenen Ländern nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Deshalb müssen wir an einem Strang ziehen, die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und zusammenarbeiten! Die aktuelle Kostenstudie bietet ein solides Fundament, damit dieser Herbst eine wichtige Etappe auf dem Weg zu fairen, kostendeckenden Preisen sein kann!
Kjartan Poulsen, EMB-Vizevorsitzender und Vorsitzender von Landsforeningen af Danske Mælkeproducenter
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