Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe Interessierte,

zum Jahresende möchten wir mit Artikeln aus verschiedenen Ländern, die 2023 in unserem Newsletter erschienen sind, auf die Herausforderungen zurückblicken, die die Milch-erzeugerInnen in diesem Jahr beschäftigt haben. Betrachtet man die Erfahrungen aus den Ländern, zeigt sich sehr deutlich, dass unser gemeinsamer Kampf für einen nachhaltigen und fairen Milchsektor wichtiger denn je ist.

Große Herausforderungen in diesem Jahr waren die sinkenden Milchpreise, hohe Produktionskosten und die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen. In Belgien, Litauen und vielen anderen Ländern hatten die MilcherzeugerInnen zu kämpfen, wobei die Lage in Litauen mit dem rapiden Verfall der Milchpreise und dem schrumpfenden Milchsektor uns allen die Fragilität unseres Berufsstands vor Augen führt.

Ein beherrschendes Thema unter all den Schwierigkeiten war die Forderung nach Nachhaltigkeit und ökologischer Verantwortung. Der europäische Green Deal und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ setzen ehrgeizige Ziele, jedoch ohne die dafür notwendige Marktregulierung vorzugeben. Deshalb fordern wir weiter, den Rahmen zu schaffen, der für die Anpassung an den Green Deal und zur Stabilisierung unseres Agrarsystems notwendig ist.

Dieses Jahr hat auch gezeigt, wie wichtig die Unabhängigkeit der Landwirtinnen und -wirte und faire Marken sind. Das Konzept der Fairen Milch lebt in Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz vor, wie die Stärkung der Landwirtinnen und -wirte zu einer faireren und nachhaltigeren Praxis führen kann. Es ist ein Modell, das dem Ethos vieler MilcherzeugerInnen in Europa entspricht.

Wir beobachten außerdem den Einfluss großer Einzelhändler und die Konsolidierung bei den Milchverarbeitern, insbesondere in der Schweiz. Die zunehmende Macht großer Einzelhändler, wie der Migros, schürt Sorgen über die Marktkonzentration und das Überleben kleinerer Molkereien, was einmal mehr die Notwendigkeit des fairen Wettbewerbs im Sektor verdeutlicht.

In Deutschland drehten sich die Diskussionen und Aktionen um die Themen der Agrarpolitik, Verträge, Markttransparenz und Preisüberwachung. Diese Bemühungen sind für eine faire Vergütung der MilcherzeugerInnen unerlässlich.

Die schwedischen MilcherzeugerInnen sind ein leuchtendes Beispiel für Resilienz und proaktives Handeln. Sie haben sich den drängenden Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit und dem wirtschaftlichen Druck frontal gestellt, während in Dänemark Bedenken über Rinderexporte und die Verwendung von Biomilch durch die Milchverarbeiter für Diskussionsstoff sorgten.

Es zeichnet sich ab, dass das neue Jahr ebenfalls große Herausforderungen, aber auch Chancen bringen wird. Europa wählt 2024 ein neues Parlament. Das EMB wird diesen Anlass nutzen, um ein besseres System zu fordern und mit gleichgesinnten Partnern zusammenzuarbeiten, EU-PolitikerInnen zu treffen und gute Konzepte zu vertreten, wie eine EU-Gesetzgebung, die die Verpflichtung zur Zahlung kostendeckender Preise regelt. 

Nie war es wichtiger, gemeinsam zu handeln, innovative Lösungen zu finden und unsere Interessen zu vertreten. Wir kämpfen weiter für einen Milchsektor, der fair, nachhaltig und widerstandsfähig ist und die Zukunft der MilcherzeugerInnen in ganz Europa sichert.

Wir wünschen euch und Ihnen eine friedvolle Weihnachtszeit und alles Gute für ein frohes, neues Jahr.

Eure EMB-KollegInnen

 

Der europäische Green Deal in Luxemburg

© Georges und Tina Hemmer-Mack

Die Europäische Kommission hat im Dezember 2019 die Mitteilung zum europäischen Grünen Deal veröffentlicht. Mit dem europäischen Grünen Deal soll der Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft geschafft werden.

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Fairebel - die belgische faire Milch in Bildern

© Fairebel

Kommen Sie mit auf einen kleinen Bilderspaziergang bei Fairebel. Entdecken Sie dabei die Menschen - Landwirtinnen und -wirte, Fairebel-MitstreiterInnen und VerbraucherInnen - die die faire Milch in Belgien möglich machen.

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Litauen steht am Scheideweg

© LPGA

Die Lage im litauischen Milchsektor erreicht kritische Ausmaße. Der Rohmilchpreis befindet sich seit neun Monaten im raschen Sinkflug. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Milchviehbetriebe sowie die Gesamtanzahl der Milchkühe zurückgegangen. Zwischen dem jeweils ersten Quartal 2022 und 2023 sank die Anzahl der Milchkühe um über 4.000, was einem Rückgang von 2% entspricht. Es ist nicht überraschend, dass die Milchproduktion im gleichen Zeitraum ebenfalls um 3,6% zurückging.

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Fünfjähriges Bestehen der Fairen Milch Säuliamt in der Schweiz

© Di Fair Milch Säuliamt

Das fünfjährige Jubiläum des regionalen Projekts „Di Fair Milch Säuliamt“ haben viele Medien zum Anlass für einen Bericht genommen. Unsere Erfolgszahlen beeindrucken. Immer wieder kam auch die Frage, warum dieses Projekt nicht schweizweit gestartet wird.

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Wenn der Handel meint, sich alles (raus)nehmen zu dürfen!

© Uniterre

Nachdem der Milchmarkt durch die Übernahme einiger Verarbeiter ohnehin angespannt war, meint der Handel, diesen jetzt noch zusätzlich durcheinanderwirbeln zu müssen.

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Vertreter aus 14 europäischen Ländern fordern ein Ende der politischen Ignoranz in der EU

© EMB

Mit 18 Organisationen aus 14 Ländern war die erste EMB-Mitgliedersammlung dieses Jahres in Brüssel sehr stark besetzt. Der Austausch der Mitgliederorganisationen wurde außerdem durch Gastbeiträge aus dem Einzelhandel sowie von der Organisation European Coordination Via Campesina (ECVC) bereichert. An den beiden Versammlungstagen Ende Juni wurden internationale Milchmarktentwicklungen analysiert sowie konstruktive Projekte, Ideen und mögliche Kooperationen diskutiert.

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2023: das Jahr der Neukundenwerbung für Faireswiss

© Faireswiss

In der Schweiz haben wir von Faireswiss Mühe, mit unserem Sortiment im Handel gelistet zu werden. Daher hat die Genossenschaft entschieden, ihr Kommunikationsbudget zu kürzen und sich stärker auf die Neukundenwerbung zu konzentrieren. Der Vorstand von Faireswiss hat beschlossen, eine Mitarbeiterin in Teilzeit einzustellen, die sich um die Akquise von kleinen Lebensmittelläden, Restaurants und verschiedenen Einrichtungen kümmert, in denen viele Essen zubereitet werden, wie Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen, Schulen, Krankenhäuser etc.

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Kurzfristige Preisschlachten hin oder her

© EMB

So mancher Preis sinkt derzeit wieder, und besonders im Supermarkt ist man zuweilen überrascht, wie zügig dies geschieht. Zum Beispiel Butter: 1,59 € für ein Päckchen – so lockt eine renommierte Supermarktkette mit ihren Super-Knallerpreisen. Die Wettbewerber folgen dem Trend: 1,49 € ab heute. Die Einzelhandelsketten setzen bei ihrer Werbung dauerhaft auf Preissenkungen bei Milchprodukten. Noch Ende letzten Jahres musste man nahezu einen Euro mehr für die Butter bezahlen. Das alles passiert nicht zufällig. Alles in allem erfordert die Verfolgung und das Verständnis dieser Preisbewegungen sowohl eine sorgfältige Beobachtung des Markts als auch ein Verständnis der zugrundeliegenden Faktoren.

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D’Fair Mëllech in Luxemburg: eine Garantin für korrekte Preise für MilcherzeugerInnen und KonsumentInnen

© D’fair Mëllech

Im Jahr 2011 haben sich 48 Luxemburger Milchbäuerinnen und -bauern in der Genossenschaft Fairkoperativ (FKL) zusammengeschlossen und mit der D’fair Mëllech ihre eigene Marke gegründet. Der reguläre, zu geringe Milchpreis wird hier aufgestockt, um den tatsächlichen und fairen Milchpreis, der für die Milchproduktion und die Entlohnung der Landwirte benötigt wird, zu erhalten.

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Zukunft der Milchviehhaltung in Deutschland: Herausforderungen und Chancen im Fokus der Berliner Konferenz

© BDM

Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am 31. August in Berlin veranstaltete Konferenz ist mit ersten Signalen aus dem Agrarministerium in Richtung einer Stärkung der Milchviehhaltung zu Ende gegangen. Bei der Diskussion von VertreterInnen der Molkereiwirtschaft, Wissenschaft, von NGOs, des Handels sowie Bäuerinnen und Bauern hat sich der BDM aktiv eingebracht. Wir haben aber auch mit einer Aktion vor dem Tagungsort unsere Kritik an der bisherigen Agrarpolitik und unsere Erwartungen an diese Konferenz gezeigt und ein Forderungspapier mit acht Punkten veröffentlicht.

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Die faire Milch in Deutschland: Nach drei Jahren Pause endlich wieder Internationale Grüne Woche

© Andrea Münnekehoff, Die faire Milch

Die Zahlen können sich sehen lassen: 1.400 Aussteller aus 60 Ländern und rund 300.000 BesucherInnen - das war die Internationale Grüne Woche in Berlin 2023. Die faire Milch war auch wieder mit einem Stand in der NRW-Halle dabei. Das Netzwerk hat auch in der Corona-Pandemie zusammengehalten und sich regelmäßg ausgetauscht. So war die Freude über das Wiedersehen groß: Endlich konnten alle wieder gemeinsam in Berlin sein.

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Schwedens Milchsektor: Problemdruck, Proteste und Politik

© Sveriges Mjölkbönder

Die schwedischen MilcherzeugerInnen haben in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt, denn sie gehen die Probleme ihres Sektors frontal an. Die Lebensmittelkette des Lands muss sich mittlerweile dem prüfenden Blick der schwedischen Behörden stellen, was nach unserer aktiven Mitwirkung schreit, um die Herausforderungen zu beleuchten, vor denen wir stehen.

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FaireFrance: Die Faironika geht auf Tour (de France)!

© FaireFrance

Seit 2013 bietet die Marke FaireFrance Milchprodukte zu einem fairen Preis, der es den ErzeugerInnen ermöglicht, von ihrer Arbeit zu leben. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitlicher Ansatz, der dazu beiträgt, flächendeckend landwirtschaftliche Familienbetriebe, Kulturlandschaften und lokales Knowhow zu erhalten. Die Marke feiert 2023 ihr zehnjähriges Bestehen und freut sich zu diesem Anlass über die Unterstützung der französischen VerbraucherInnen, die sich in stark gestiegenen Absatzzahlen zeigt.

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Andauernde Kontroverse über dänische Rinderexporte nach Russland

© Vanessa Langer

Vor einigen Monaten löste die dänische Tageszeitung Avisen Danmark mit einem Bericht eine Kontroverse aus, der nahelegte, dass womöglich trotz der vordergründigen Aussetzung der Rinderexporte nach Russland dänische Kühe auf russischen Boden gelangen könnten, wenn auch auf dem Umweg über Ungarn. Der Verdacht wurde bis heute nicht ausgeräumt.

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8. Europäische Faire Milch Konferenz feiert Engagement der Bäuerinnen und Bauern und ehrt Verdienste für soziale Nachhaltigkeit

© EMB

Was im Milchmarkt eigentlich Alltag sein sollte, ist jedoch tatsächlich eine Sensation: Die Faire Milch macht es möglich, dass LandwirtInnen seit einigen Jahren ein faires Einkommen erzielen können. Durch diese Marke, die 2006 in Österreich gegründet wurde, können VerbraucherInnen sozial nachhaltige Produkte tatsächlich im Supermarktregal finden. Bei der Faire-Milch-Konferenz in Frankreich feiert FaireFrance gemeinsam mit weiteren Faire-Milch-Projekten und dem European Milk Board asbl (EMB) die positiven Fortschritte der wichtigen Marke der Bäuerinnen und Bauern.

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Spanisches Gesetz: Erzeugerpreis über Produktionskosten

© Pixabay: Peggy_Marco

Der spanische Gesetzgeber hat 2021 eine Neuerung eingeführt, die die Mehrwertvernichtung in der Lieferkette stoppen soll. Die spanische Agrarorganisation COAG (Coordinadora de Organizaciones de Agricultores y Ganaderos) gibt einen Überblick über das neue Gesetz.

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Ein Aufruf zu nachhaltigen Veränderungen im europäischen Milchsektor

© EMB

Seit der Gründung des European Milk Board vor nunmehr über 15 Jahren kämpfen wir tagtäglich dafür, ein Einkommen zu erwirtschaften, von dem unsere Familien leben können, was mal besser und mal schlechter gelingt. Trotz des rasanten Anstiegs der Produktionskosten zählte 2022 zu den besseren Jahren – in Belgien wurden fast 60 Cent für den Liter bezahlt. Warum sinkt der Erzeugerpreis nun plötzlich in nur vier Monaten um 30% auf aktuell 36 Cent pro Liter, obwohl er stark von unseren Butter- und Milchpulverexporten abhängt, die ihrerseits nur um 10% abgenommen haben (4.564 Euro pro Tonne für Butter und 3.375 Euro pro Tonne für Pulver). Was läuft hier falsch?

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EMB organisiert mit ECVC und MdEP Biteau eine wichtige Agrardebatte - Marktregulierung, damit der Green Deal nicht im luftleeren Raum schwebt

© EMB

Faire Preise und eine stabile Erzeugersituation sind die Grundlage dafür, dass der Green Deal erfolgreich umgesetzt werden kann. Dafür ist es notwendig, den Markt mit Instrumenten auszustatten, die den jetzigen Trend der Destabilisierung aufhalten und umkehren und dem bisher im luftleeren Raum schwebenden Green Deal einen funktionierenden Rahmen geben.

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Impressum

European Milk Board asbl
Rue de la Loi 155
B-1040 Bruxelles
Tel: +32 2808 1935
Fax: +32 2808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Website: http://www.europeanmilkboard.org