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Liebe Milchbäuerinnen und Milchbauern, liebe Mitstreiter,
Es war ein historischer Moment in der Geschichte der Milcherzeuger-bewegung:
Westafrikanische Milchproduzenten stehen gemeinsam mit europäischen Erzeugern zusammen und kämpfen solidarisch für die gleiche Sache. Diese eindrucksvolle Solidarität zeigt eine traurige Realität: Westafrikanische Bauern müssen bis nach Brüssel reisen, um gegen eine Politik zu demonstrieren, die sie selbst nicht gewählt haben, geschweige denn abwählen können.
Die Verantwortlichen der EU-Politik sind sich nicht bewusst, dass Landwirtschaft überall auf der Welt anders stattfindet. Über 50 % der westafrikanischen Bevölkerung betreiben eine kleinstrukturierte Landwirtschaft. In vielen Ländern Europas hingegen wird Landwirtschaft mit großem technischen Fortschritt betrieben, ist sowohl durchstrukturiert, intensiviert und hat das Ziel möglichst viele Einheiten kostengünstig zu produzieren.
Es wird zwar auf beiden Kontinenten Milch produziert, aber wir leben in zwei komplett unterschiedlich wirtschaftlichen Welten. Während auf der einen Seite die Kleinökonomie zur Selbstversorgung praktiziert wird, wird auf der anderen Seite die Intensivierung und Globalisierung gelebt. Der Versuch, diese beiden Systeme zu vereinen hat katastrophale Folgen für die kleinbäuerlichen Strukturen in Afrika und auch für uns. Letztendlich sind alle Landwirte die Verlierer.
Bei meinem Besuch im westafrikanischen Burkina Faso war es für mich interessant zu sehen, dass agrarpolitische Entscheidungen in Europa nicht nur massivste Auswirkungen auf die europäischen Milcherzeuger haben, sondern ebenso direkte Konsequenzen auf Milchbauern in Drittländern, in diesem Fall Westafrika, einer der ärmsten Regionen der Welt.
Umso wichtiger ist es, dass wir als EMB weiterhin für nachhaltige und faire Rahmenbedingungen am Milchmarkt kämpfen. Mich hat beeindruckt, wie die Milchbäuerinnen und -bauern aus Westafrika mit ihrer ganzen Energie, aber auch mit ihrem Frust die Gelegenheit in Brüssel wahrgenommen haben, um den verantwortlichen Agrarpolitikern darzulegen, welche negativen Auswirkungen die neoliberale Marktideologie und insbesondere die Exportausrichtung der EU hat.
Der Austausch mit den afrikanischen Kollegen hat mir vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass wir uns weiterhin für unser Marktverantwortungsprogramm, das vor Milchkrisen und massiven Milchüberschüssen schützt, stark machen. Nicht nur um den Markt in Europa fairer und gerechter zu gestalten, sondern auch um unsere Freunde und Kollegen in Afrika vor Dumping zu schützen. Oder wie es mein Freund Adama Dembele aus Mali kürzlich formuliert hat: „Wenn Ihr als europäische Bauern für Eure Interessen kämpft, tretet ihr automatisch für die Interessen der afrikanischen Bauern ein!“
Johannes Pfaller, Vorstandsmitglied des EMB und Beiratsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM)
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